Erinnern Sie sich noch an das Klischee vom Opel-Manta-Fahrer mit dem Fuchsschwanz an der Antenne und den Westernstiefeln? Heute fährt man offensichtlich ein nagelneues Mercedes Coupé und kommt ganz frisch vom Barber-Shop. So schien es mir jedenfalls am Samstag in Schwetzingen.
Als ich grad vom Wochenmarkt kam und meine Einkäufe ins Auto verstaute, bog solch ein schwarzer Flitzer in die Heidelberger Straße ein, rammte beinahe einen Fußgänger auf dem Zebrastreifen neben dem Restaurant und bremste erst, als ein entgegenkommender Wagen ein paar Meter vor ihm stand.
Der Fahrer hupte einmal, zweimal, dann im Dauerton. Die Frau im Gegenverkehr schüttelte nur entnervt den Kopf. Ich ging zu ihm, er öffnete das Fenster, mantelte sich auf seinem Recaro-Sitz auf und brüllte mich an: „Was willst Du jetzt! Die Alte soll mich durchlassen!“
Ich sagte ihm, dass das eine Einbahnstraße sei und er gnadenlos falsch rum reingefahren ist. Ohne Entschuldigung legte er den Rückwärtsgang ein, sagte noch „Scheiße!“ setzte eilig zurück und war verschwunden.
Der neue Fuchsschwanz
Jürgen Gruler fragt sich , ob das wirklich noch normal ist