Parkplätze sind nicht alles

Matthias Mühleisen hält die Zeit reif für eine Fußgängerzone

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Matthias Mühleisen
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Hockenheim. Eins ist wohl unstrittig, wenn man die Frage nach der Umwandlung der Karlsruher Straße in eine Fußgängerzone beantworten möchte: Als Verkehrsweg ist sie entbehrlich. Mit der Ludwig-Grein-Straße ist eine Alternative geschaffen worden, die ihr in nichts nachsteht: Sie überquert den Kraichbach, erschließt reichlich Parkplätze und kann legal deutlich schneller befahren werden. Dass in einem verkehrsberuhigten Bereich nur Schritttempo erlaubt ist, vergessen viele Autofahrer jenseits des ausgemusterten Blitzerkastens nur allzu leicht.

Wie die SPD korrekt anmerkt, ist die Zahl der ausgewiesenen Parkplätze in der Karlsruher Straße so gering, dass sie ohnehin nicht als aussichtsreich für eine Einkaufsfahrt kalkuliert werden dürfen. Und der Weg von den zahlreichen Stellflächen bei Zehntscheune, Messplatz und an der Schubertstraße beim „et cetera“ ist zumutbar.

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Es fragt sich also, warum sich die Fraktionen immer noch so schwertun mit einer Entscheidung, hier zumindest für eine Testphase Nägel mit Köpfen zu machen. Über Wohl und Wehe des Einzelhandels entscheidet eben nicht in erster Linie der Stellplatz vor der Ladentür, sondern eine Vielzahl von Faktoren wie Auswahl, Preis und Erlebnis. Auf manchen Supermarktparkplätzen und Einkaufszentren sind die Wege zum Geschäft weiter als von der Grein-Straße in die Karlsruher.

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In Speyer ist die Maximilianstraße seit fast 30 Jahren Fußgängerzone. Zuvor verlief die Bundesstraße auf der Strecke zwischen Dom und Altpörtel. Nach der Schließung ist weder der Verkehr noch der Einzelhandel zusammengebrochen, obwohl die Alternativrouten schlechter waren als sie in Hockenheim sind. Für die Aufenthaltsqualität war die Auslagerung der Automassen allemal förderlich.

Dass in Fußgängerzonen Menschen wohnen und Geschäfte beliefert werden, kriegen andere Städte auch geregelt. Da muss auch Hockenheim keine Bedenken haben.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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