Aufruhr im Regenbogenland . . .

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Zum Kommentar „Mehr als Beileidsri-tuale“ vom 27. Januar heißt es hier:

Unser Regenbogenland zum Jahresanfang: multikulturell bereichert durch Fachkräfteimport und Willkommenskultur. So etwa konnte ein wenig amüsiertes Publikum nach Berliner Krawallen und Messermorden das neue Jahr mit resigniertem Zynismus begrüßen und feststellen: Aha, Einwanderungsgesellschaften sind Konfliktgesellschaften!

Originelle Politiker wie Sarah Wagenknecht oder Boris Palmer haben vor der riskanten Zuwanderungspolitik über das dafür ungeeignete Asylrecht wiederholt vergeblich gewarnt. Immerhin erkennt jetzt ein Kommentator dieser Zeitung an, dass es „zu viele Einzelfälle“ sind, ohne aus dieser Erkenntnis Stoppschilder an den Grenzen zu fordern. Ganz so, als ginge es um Lappalien und nicht um Leben und Gesundheit von Menschen.

In Berlin bewegt sich außer der Phrasendreschmaschine nichts, obwohl die Leute die immergleichen Betroffenheitsrituale satt haben. Wenn man nicht mehr mit der Bahn fahren kann, ohne zu denken, hoffentlich kommt da keiner mit „psychischer Störung“ samt Messer daher, dann ist das nicht mehr „…das Land, in dem man gut und gerne lebt.“ (Merkel).

Hunderte solcher „Einzelfälle“ sind Ergebnis eines misslingenden Experiments, mit kulturfremden Menschen die Reproduktionsdefizite jener, „die schon länger hier leben“ (Merkel), demografisch ausgleichen zu wollen. Ständig berichtet jemand in diesem Land über soziale Ursachen von ethnisch-kulturellen Konflikten. So gut wie nie aber berichtet jemand über ethnisch-kulturelle Ursachen von sozialen Problemen und Gewaltkriminalität. Viele Freunde des gedruckten Wortes vermissen eine kritisch-distanzierte Sicht aufs Multikunterbuntiland. Abweichende Kommentare vom üblichen Meinungstrend, vor dem selbst der grüne Ministerpräsident Kretschmann warnte, es nicht zu übertreiben, sind eher Ausnahmen.

Was macht das Publikum aus dem Mangel? Außer dem üblichen Gemecker, ohnmächtigen Leserbriefen wie diesem oder Wutanfällen in sozialen Medien bisher wenig. Stolpersteine gibt es genügend: Das Rätsel „je mehr Migration desto weniger Fachkräfte“ vermochte bisher kein Verantwortlicher zu erklären. Es kommen offensichtlich die Falschen, die nicht fürs Arbeiten zu begeistern sind und niemand stört’s, denn „… ihr könnt machen, was ihr wollt, wir tolerieren alles …“. Solch gesellschaftspolitischer Murks kommt vom Fachkräftemangel in oberen Rängen der Politik!

Nirgends wird man mit abgebrochenen Studiengängen und minimalem Fachwissen reichlicher belohnt als im Parteienstaat mit seiner teils minderqualifizierten politischen Klasse. So sehen die „Erfolge“ dann aus: Bundeswehr mit ahnungslosen Ministerinnen und kaputtem Gerät; Kicksport mit politisch verordneter Moral im Kopf, aber müden Beinen; Bundesbahn als dauerverspäteter Sanierungsfall; Korruption bei ARD-Sendern; Gesundheitswesen ohne Medikamente und Personal, selbst den Schulen fehlen die Lehrer.

Vieles läuft unaufhaltsam in die falsche Richtung. Wobei untergehende Gesellschaften sich nach aller historischen Erfahrung nicht um die Ursachen ihres schleichenden Untergangs kümmern, sonst würden sie nicht untergehen. Aber sie bieten Brot und Spiele, verdrängen und lenken ab: Antifaschismus, Antirassismus, Genderei, woke Löschkultur, Geschlechterwechsel nach Belieben. Während der eigene Sozialstaat unfinanzierbar zu zerfallen droht, ziehen deutsche Politiker wie Weihnachtsmänner mit dem Gabensack durch ferne Länder und verteilen schuldenfinanziertes Geld.

Vergessen scheint, dass die Bundesrepublik 1949 nicht als Wohlfahrtsorganisation gegründet wurde, um allen Übeln dieser Welt abzuhelfen. Aber wie gewählt, so geliefert, da hilft hinterher kein Jammern und kein Klagen. Das Desinteresse des Wahlvolkes an seinen eigenen Angelegenheiten („… wir halten uns aus allem raus …“) ist das ideale unkontrollierte Spielfeld für Politikprofis und Aktivisten, deren Parteien gewählt oder durch Nichtwählen passiv geduldet werden. Das Modell „Ohnemichel“, das sich und die Folgen seines Handelns nicht erkennt, stiftet die Verwirrung und die Verhältnisse, unter denen es ohnmächtig zu leiden glaubt.

Winfried Wolf, Plankstadt