Neue Radwegrampe – eine Fehlplanung

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Zur neuen Radwegrampe an der Salierbrücke von und nach Speyer erreicht uns dieser Leserbrief:

Im Herbst 2022 wurden auf Gemarkung Altlußheim an der Südböschung der Salierbrücke viele Bäume gerodet. Eine neue Radwegrampe soll dort ab Mai 2023 gebaut werden, damit oben die 180-Grad-Wende wegfällt.

Von den badischen Planern wird allerdings völlig übersehen, dass die logischer denkenden Pfälzer die Radwege über die Brücke als Einbahnwege geregelt haben. Wie die normalen Verkehrsregeln eben so sind, wird – wie im Autoverkehr – Richtung Speyer fahrend die Brücke auf der Nordseite (Luxhof-Seite) gequert.

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Wer von Speyer Richtung Baden fährt, wird über die Südseite der Brücke geleitet. Das ist nicht nur verkehrstechnisch regelgerecht, sondern auch sinnvoll, denn so gibt es auf der engen Brücke keine zu vermeidenden gefährlichen Begegnungen im Radverkehr.

Die neu geplante Radwegrampe hat wirklich nur den einen einzigen Vorteil für ausschließlich nach Hockenheim fahrende Radler. Sie dürfen dann ohne zwei Kurven temporeich nach unten sausen. Der Gegenverkehr nach Speyer aber darf ja hier nicht hochfahren. Er muss unter der Brücke durch, zwei Kurven dabei nehmen, um auf die andere Seite zu kommen. Dort wartet am Luxhof oben weiterhin eine 180-Grad-Kurve.

Wenn schon, denn schon, liebe Planer: Soll den Radfahrern das Kurvenfahren nicht zugemutet werden, so fehlt konsequenterweise noch der Tunnel unter der B39 hindurch, damit am Luxhof oben ebenso die 180-Grad-Kurve wegfällt.

Die von Speyer kommenden Radfahrer, die anschließend am Rheindamm entlang weiter nach Altlußheim oder Ketsch fahren wollen, sparen sich unten am Ende der neuen Rampe keineswegs die 180-Grad-Kurve. Was also soll diese Rampe denn bringen? Zum Glück ist diese Missplanung noch nicht verwirklicht, denn es haben sich überraschend Eidechsen neu eingefunden. Deswegen der Appell, doch diese Tiere dort in Ruhe leben zu lassen, wo sie sich nach dem Einsammeln ohne menschliches Zutun ihr eigenes Habitat zwischenzeitlich ganz von selbst erneut ausgesucht haben.

Das Geld für die Rodungen, das Einsammeln der Eidechsen zuvor und der undurchdachten Planung bisher ist bereits verloren. Bleibt zu hoffen, dass nicht noch mehr wertvolle Steuergelder sinnlos verschwendet werden für diese fragwürdige, kaum Nutzen bringende Maßnahme durch jetzt bald noch bevorstehende Baumwurzelentfernungen, Neu-Asphaltierung einer Rampe, Abriss einer bestehenden intakten Rampe, die zig Jahre kein Problem darstellte, aufwändige Beschilderung, und erneutes (immer unvollständiges) Einsammeln und Umsiedeln von Eidechsen. Dabei wäre es doch so einfach: Den Radius der jetzigen anscheinend so gefürchteten 180-Grad-Wende geringfügig zu vergrößern. Problem gelöst – extrem kostengünstig!

Wer derselben Meinung ist, solle doch seinen Unmut rechtzeitig an das Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 47.1, richten.

Richard Weber, Hockenheim