Brühl. „Die Sonderöffnung unseres Kompostlagers wurde ein toller Erfolg“, ist Bürgermeister Dr. Ralf Göck begeistert. Nachdem wegen der Corona-Problematik der CDU-Gemeindeverband seine traditionsreiche Christbaumaktion zum ersten Mal seit 46 Jahren abgesagt hatte, sei im Rathaus schnell gehandelt worden, freut sich der Verwaltungschef. Der Bürgermeister habe sich mit dem Kulturbeauftragen Jochen Ungerer und dem Bauhofleiter Sascha Mayer kurzgeschlossen, um eine Lösung für die Abgabe der Bäume zu finden.
Schnell wurde gemeinsam beschlossen, das Kompostlager im Süden der Gemeinde an einem Samstag zu öffnen, um die ausgedienten Christbäume gegen eine Spende entgegenzunehmen.
Am vergangenen Samstag war es dann so weit, das Kompostlager öffnete schon eine halbe Stunde vor geplantem Aktionsbeginn seine Tore, da schon mehrere Menschen in ihren Autos vor der Einfahrt warteten.
Zusammen mit dem Bauhofmitarbeiter Peter Schneider fertigten Mayer und Ungerer hintereinander mit ehrenamtlichem Elan ein Auto nach dem anderen ab – stets freundlich, aber immer darauf bedacht, die entsprechenden Hygienevorschriften und die Abstandsregeln einzuhalten.
Sogar auf Fahrrad angeliefert
Doch nicht nur in Autos wurde das ausgediente Weihnachtsgrün angeliefert – auch auf Leiterwagen, Fahrrädern und sogar zu Fuß wurden die Bäume im Kompostlager vorbeigebracht. Die gesamte Aktion der Gemeindemitarbeiter war für die anliefernden Bürger kostenlos – es wurde allerdings um eine Spende gebeten. Dabei galt das Motto: „Sie spenden für Ihren Baum, wir pflanzen dafür einen Neuen in Brühl oder Rohrhof!“
Insgesamt kamen bei dieser spontanen Aktion der Gemeindebediensteten rund 994 Euro an Spendengelder von den anliefernden Brühlern zusammen – eine stolze Summe, wie sich alle Beteiligten einig waren.
Nach Auszählung der Spendenbox entschied Bürgermeister Dr. Göck trotzdem, die Summe nicht nur aufzurunden, sondern sie auch noch direkt zu verdoppeln. Somit können nun für 2000 Euro junge Setzlinge für die Gemeinde Brühl angeschafft werden, die dann später als Bäume für frisches Grün im Ortsbild sorgen sollen.
„Wir sagen allen Beteiligten vielen Dank für ihre Spende“, betonten Göck, Ungerer, Mayer und Schneider angesichts des Erfolgs. Doch sie waren sich – vielleicht auch wegen des nasskalten Wetters – auch schnell einig, dass nächstes Jahr wieder die CDU an der Reihe sei. zg/ras