Brühl. Die Johanniter-Unfallhilfe hat ihre Rettungswache für diesen Bereich des Rhein-Neckar-Kreises aktuell in Containern in Ketsch untergebracht. Aus dem Provisorium soll schon bald eine neue Wache werden, allerdings wegen eines fehlenden Baugrundstücks nicht in der Enderlegemeinde, sondern in Brühl zwischen Mannheimer Landstraße und Anton-Langlotz-Straße (wir berichteten).
Nun hatten die Johanniter als ersten Schritt einen Antrag auf Bauvorbescheid in zwei möglichen Planungsvarianten für den Stützpunkt eingereicht, über den die Mitglieder des Gemeinderatsausschusses nun zu befinden hatten – vor einer für eine solche Sitzung gewaltigen Publikumskulisse im Ratssaal.
Im Prinzip waren Verwaltung und Fraktionen sich einig, dass eine solche Rettungswache für Brühl ein „echter Gewinn“ sei, wie es unter anderem Bürgermeister Dr. Ralf Göck sagte, doch der Teufel steckte im Detail, denn die vorgelegte Planung wies einige Überschreitungen von Vorgaben des Bebauungsplanes aus. Drei davon könne man sofort den Segen erteilen, drei anderen hingegen nicht. „Aber ich denke, das bekommt man durch Anpassungen in der weiteren Planungsphase genehmigungsfähig hin“, so der Rathauschef.
Bürgermeister Göck: „Es besteht keine Konkurrenzsituation mit dem DRK-Ortsverein“
Eine Einschätzung, die auch die Fraktionen teilten, denn der Anfrage wurde unter diesen Einschränkungen einstimmig der Start für den baurechtlichen Weg geebnet. Wie Göck noch mitteilte, sei nicht geplant, einen Johanniter-Ortsverein zu gründen, und die Schulungsräume würden nicht für öffentliche Erste-Hilfe-Kurse, sondern rein für interne Seminare, Aus- und Fortbildungen der eigenen Helfer geplant, hieß es später noch. „Es besteht also keine Konkurrenzsituation zu unserem Brühler Roten Kreuz, weil es keine Überschneidungen mit den Aufgaben dort gibt“, bilanzierte der Bürgermeister, „beide Hilfsdienste ergänzen sich“.
Göck erklärte noch, dass er mit seinem Ketscher Amtskollegen einig sei, dass der Standort in Brühl mit seiner direkten Anbindung an wichtige Ausfallstraßen für die gesamte Region Vorteile biete – zur Kritik, dass es zu Problemen mit dem Notarztfahrzeug kommen könne (wir berichteten), habe man mit dem aktuellen Beschluss nicht zu befinden. Zudem vertraue man der Expertise der zuständigen Stellen in dieser Thematik.
Fraktionen vertrauen auf die Voranalyse der Experten zum Standort der Rettungswache
Hans Faulhaber (CDU) stimmte zu, dass diese Planung eine „Bereicherung für unsere Gemeinde“ sei. Der Standort dort brächte auch den Senioreneinrichtungen in der Nachbarschaft echte Vorteile. Lena Krug (SPD) betonte, man vertraue auf die Voranalyse der Johanniter, dass dies der richtige Standort sei, und unterstützte das Projekt, wenngleich sie zu Bedenken gab, dass die Mannheimer Landstraße bereits jetzt sehr stark befahren werde.
Klaus Pietsch (FW) schloss sich grundsätzlich den vorangegangenen Ausführungen an. Die Wache sorge für eine Verbesserung der örtlichen Versorgung und der Nachbargemeinden. Die bauplanerischen Feinabstimmungen müssten aber noch nachjustiert werden. Das sahen auch Ralf Jochen Meyer (AfD) und Ulrike Grüning (GLB) so: „Das wird eine gute Sache für alle.“
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