Spatenstich war vor einem Jahr. Der Rohbau steht. Seit Dezember sind auch die Fenster drin. Der Neubau des Pflegezentrums Offenloch im Gebiet „Biblis IV“ wächst weiter. Davon konnte sich unsere Zeitung bei einer exklusiven Baustellenbegehung mit dem Projektentwickler Heberger und dem Investor Flüwo überzeugen.
Die Wohnungsbaugenossenschaft Flüwo Bauen Wohnen aus Stuttgart hatte im August letzten Jahres das im Bau befindliche Gebäude von der Heberger Gruppe und der Pflegezentrum Hockenheim GmbH gekauft (wir berichteten). Der Wohnkomplex, der im vierten Quartal dieses Jahres bezugsfertig sein soll, wird einmal 100 Pflegezimmer und 31 Wohnungen für betreutes Wohnen beherbergen. Die Pflegezimmer werden für mindestens 20 Jahre an das Pflegezentrum Offenloch verpachtet, die Wohnungen werden in Abstimmung mit Geschäftsführerin Manuela Offenloch durch die Flüwo selbst vermietet.
Am Lebenszyklus orientiert
Die 1948 gegründete Wohnungsbaugenossenschaft mit einem aktuellen Immobilienbestand von knapp 9500 Wohnungen und 70 Gewerbeeinheiten habe vor etwa fünf Jahren eine neue Strategie eingeschlagen, allen ihren Mietern in jeder Phase ihres Lebens die richtige Wohnung anbieten zu können, erläutert Flüwo-Vorstand Rainer Böttcher. „Die Quartierentwicklung soll noch stärker am Lebenszyklusmodell ausgerichtet werden. Dessen Umsetzung soll sich auch an der Gestaltung des Umfelds orientieren“, schildert Böttcher den neuen strategischen Leitgedanken: „Wir begleiten dich, egal, wo du in deinem Leben stehst.“ Die Übernahme des Pflegezentrumneubaus sei für die Flüwo das erste Projekt dieser Art und deshalb eine sehr gute Ergänzung für das Mitgliederangebot gewesen. „Das passt einfach zu unserer strategischen Zielsetzung.“
Der Vorsitzende lobt den Dialog und die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Hockenheim: „Wir sind hier enorm gut aufgenommen worden und haben gleich offene Türen vorgefunden.“ Mit dem Unternehmen Heberger habe man zudem einen verlässlichen Partner an Bord.
Trotz Eis und Schnee in den letzten Wochen sei das Bauvorhaben immer noch gut im Zeitplan, versichert Projektleiter Sascha Fahrnschon. Im Herbst soll der dreigeschossige Neubau bezugsfertig sein. Der vorgesehene Fertigstellungstermin werde etwa ein halbes Jahr vorher zwischen Bauunternehmen und Investor vertraglich festgezurrt. Die Kosten für das Gebäude will Böttcher nicht genau beziffern. „Ein zweistelliger Millionenbetrag im unteren Drittel“, sagt er nur.
Der Rundgang über die gut organisierte Baustelle beginnt in der Cafeteria, an die eine Großküche angeschlossen ist. In den Räumen und Fluren werden gerade die Wände glattgespachtelt. Zwischen 75 und 80 Bauarbeiter werkeln gleichzeitig in dem dreistöckigen Gebäude. Im ersten Obergeschoss wird zurzeit noch der Streichputz aufgesprüht. Dann ist alles für die Malerarbeiten vorbereitet. Der Bodenbelag wird als klassischer Vinyl-Designboden gestaltet.
Alle Pflegezimmer und die durch den Pflegebereich betreuten Wohnungen werden barrierefrei ausgeführt. Die Wohnungen im dritten Obergeschoss haben teilweise einen Ausgang zu einer großen Terrasse hin. Die Bäder sind bereits in den Räumen drin. Die großen Fertigkabinen wurden per Kran in die jeweiligen Zimmer und die Wohnungen eingehoben, solange noch keine Geschossdecken eingezogen waren. Jede der komplett ausgestatteten Nasszellen wiegt gut sechs Tonnen. Das Gebäude auf einer Gesamtfläche von 4000 Quadratmetern beim Kreisel am Südring ist nur teilweise unterkellert.
In den Räumen im Untergeschoss ist die komplette Haustechnik untergebracht. Der Neubau ist fertig erschlossen, Wasserleitungen und Stromanschlüsse liegen bereits. Neben dem Heizraum gibt es ein großes Holzpelletlager. An der westlichen Seite des Pflegezentrums Offenloch werden insgesamt 50 Pkw-Stellplätze eingerichtet. Die Bepflanzung des Außenbereichs des Gebäudes am Kreisel in Richtung L 723 wird noch mit der Betreiberin und der Stadt abgestimmt.
Info: Mehr Bilder von der Baustelle: www.schwetzinger-zeitung.de