Reihe "Humanismus im Wasserturm"

Hockenheimer Stadtwerke präsentieren neues Buch

Die Stadwerke Hockenheim bringen in Kooperation mit zwei Gesellschaften das Buch „Revolution des Denkens“ heraus. Dieses fasst die philosophischen Vorträge der Reihe „Humanismus im Wasserturm“ zusammen.

Von 
Maria Herlo
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Volles Haus bei „Goethe – Humanist und Freimaurer“: Im Dezember 2019 erntet der Vortrag im Wasserturm Beifall. © Lenhardt

Hockenheim. Unter dem Titel „Humanismus im Wasserturm“ präsentierten die Stadtwerke Hockenheim in Kooperation mit der Heidelberger Gespräche- und der Goethe-Gesellschaft in den Jahren 2019 und 2022 eine Veranstaltungsreihe. Die Beiträge haben nun ihren Niederschlag in einem bemerkenswerten Buch mit dem Titel „Revolution des Denkens – Mensch bleiben im Zeitalter von Posthumanismus, Biotechnologie und Künstliche Intelligenz“ gefunden.

Während 2019 die Philosophie der freien geistigen Entfaltung im Mittelpunkt der Vorträge illustrer Referenten wie Werner H. Heussinger, Prof. Dr. Dr. Christoph Cremer und Ralph-Dieter Wilk gestanden hatte, gingen sie 2022 in ihren Aufsätzen auf die unterschiedlichsten Aspekte künstlicher Intelligenz in Bezug auf den Menschen ein. Mit zahlreichen weitere Beiträgen der Autoren, zu denen auch Heike Görner zählt, liegen sie jetzt in gedruckter Form vor.

Zehn Kapitel mit beachtlicher Themenauswahl

In zehn Kapiteln behandeln die Verfasser eine beachtliche Bandbreite an Themen. Durch alle zieht sich wie ein roter Faden die Frage, wie man die technischen Errungenschaften nutzen und dabei trotzdem Mensch bleiben kann. Die vielfachen Themenfelder, die angesprochen werden, darunter „Technik, die begeistert und jeden von uns verändert“, „Der Blick ins All ist der Blick in uns selbst“, „Digitalkapitalismus: Daten statt Öl“, „Das Leben: Eine Wundermaschine“ oder „Mystik: Initialzündung neuen Denkens“, um nur einige zu nennen, geben Einblicke in die komplexe Welt, mit der sich Menschheit heute konfrontiert sieht.

Die Autoren



Werner H. Heussinger (Jahrgang 1970) ist ein deutscher Ökonom, Bestsellerautor und Lehrbeauftragter sowie Mitgründer und Vorstand einer börsennotierten Unternehmensgruppe. Seit 1997 ist er Freimaurer und Vorsitzender Meister einer Freimaurerloge.

Prof. Dr. Dr. Christoph Cremer (Jahrgang 1944) ist ein deutscher, international renommierter Physiker und Emeritus der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Seit 1992 ist er Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Heidelberg.

Heike Görner (Jahrgang 1969) ist aktive Freimaurerin in einer Schweizer Freimaurerloge, Mitglied des Vorstands der Heidelberger Gespräche Gesellschaft und im Beirat einer gemeinnützigen Stiftung tätig.

Ralph-Dieter Wilk (Jahrgang 1952), Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, ist geschäftsführender Vorstand einer Stiftung im Bereich Suchtselbsthilfe sowie im Vorstand der Heidelberger Gespräche Gesellschaft. Er ist mit Martina Wilk, Leiterin der Stadtwerke Hockenheim, verheiratet, seit 1985 Freimaurer und in leitender Funktion einer Großloge aktiv. her

Gleichzeitig gibt sie geistigen Werkzeuge an die Hand, die helfen, die Würde und Freiheit des Individuums aufrechtzuerhalten. In ihrer Argumentation zeigen sich die Autoren als bedeutsame Denker, die den Leserinnen und Lesern Überlegungen jenseits des schon oft Gehörten präsentieren. Und es ist erfreulich zu erfahren, dass trotz technologischen Fortschritts das Menschsein erhalten bleiben kann. Ihre Argumentation basiert auf der Überzeugung, dass der Mensch einzigartig ist.

Das erste Kapitel macht deutlich, wie sehr die geglückte Mondlandung 1969 den Fortschrittsgedanken beflügelte. Die menschliche und technische Meisterleistung konnte laut der Verfasser nur deshalb gelingen, weil freie Individuen gemeinschaftlich handelten. Es ist daher folgerichtig, dass im Kapitel drei die Frage aufgeworfen wird, welchen Platz wir als Menschen in diesem riesigen Universum haben.

Das kulturelle Gedächtnis findet seinen Platz in "Revolution des Denkens"

Die Sicht darauf hat sich im Laufe der Zeit stets geändert, beginnend mit Kopernikus über Giordano Bruno bis hin zum James-Webb-Teleskop. Was jedoch gleich blieb: Allein mit dem Verstand konnte der Mensch Grenzen überwinden und die Unendlichkeit der Schöpfung erfassen. Auch das kulturelle Gedächtnis hat im Buch seinen Platz. Nur der Mensch ist in der Lage, seine Erkenntnisse, sein Wissen an zukünftige Generationen weiterzugeben: „Auf diese Weise konnte sich die Menschheit ihre heutige Intelligenz und ihre Fähigkeiten über viele Jahrtausende aufbauen“, heißt es im vierten Kapitel.

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Eng verbunden mit der Geschichte der Zivilisation ist das Geldwesen, es steht im Zentrum des fünften Kapitels und im sechsten, wie das „Schwarze Gold“ eine neue Epoche in der Menschheitsgeschichte ausgelöst hat. Über die Komplexität des menschlichen Gehirns und die Unmöglichkeit, Maschinen mit menschlichen Fähigkeiten wie Denken, Lernen, Fühlen auszustatten, handelt das siebte Kapitel und das achte vom Menschen als „unsterbliche Maschine“ und vom ewigen Leben im Allgemeinen. Die Fragmentierung der postmodernen Wissenschaft ruft den Bedarf hervor, ganzheitlich zu denken, darauf geht das neunte Kapitel ein und das zehnte bringt alle diese Perspektiven zusammen.

Der letzte Abschnitt, „Exkurs und Denkanstöße“, beschäftigt sich mit der Freimaurerei und ihren fünf Grundidealen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Die Autoren sind mehrheitlich Freimaurer und setzen die Tradition mutiger Aufklärer und innovativer Geister fort. All das macht das Buch unbedingt empfehlenswert.

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