Oftersheim. In der jüngsten Gemeinderatssitzung hatten die Gemeinderäte Herbert Gieser (CDU) sowie Michael Seidling und Silke Seidemann (beide Freie Wähler) nachgefragt, was es mit den großen Erdbewegungen auf dem Golfplatz auf sich hat (wir berichteten).
Daraufhin hat uns Petra Heinemann, die Managerin des Golfplatzes Rheintal eine Mitteilung zukommen lassen, in der sie die Maßnahmen erklärt: „Die Sanierungs- und Modellierungsmaßnahmen auf dem Golfplatz Rheintal befinden sich, trotz erschwerter Bedingungen durch den Regen der vergangenen Wochen, in den finalen Zügen und werden in ihrer groben Ausführung Ende Februar 2021 abgeschlossen sein.“ Damit werde sich auch das Aufkommen der mit dem dafür notwendigen Erdmaterial beladenen Lkw reduzieren.
Arbeiten in den Wintermonaten
„Um den Spielbetrieb so wenig wie möglich zu stören, finden die Arbeiten hierzu auch in den Wintermonaten statt. Derzeit und als Abschluss der Gesamtmaßnahme wird die größte Modellierungsfläche bearbeitet“, teilt die Managerin weiter mit. Dabei handele es sich um die über 15 000 Quadratmeter große alte Driving Range der Golfanlage, die im Zuge der Inbetriebnahme der neuen Driving Range im Süden des Geländes zukünftig in Teilen als saniertes Kurzspiel- und Trainingsareal genutzt wird.
Zur Zwischenlagerung genutzt
Das Areal der alten Driving Range sei, so erläuterte sie gegenüber unserer Zeitung, auch für die Zwischenlagerung von Erde genutzt worden, die jetzt für die wenigen letzten Arbeiten auf der Golfanlage mit den Lkw transportiert werde. Wann die Arbeiten abgeschlossen sind, hänge sehr stark von der Witterung ab. Petra Heinemanns Hoffnung ist das Frühjahr.
Der größere Teil der alten Driving Range, rund 9000 Quadratmeter, werde nach den Verdichtungs- und Modellierungsarbeiten sowie gemäß dem ökologischen Entwicklungskonzept zu einer ortsspezifischen Magerrasenfläche mit Habitaten für Insekten und Schmetterlinge etabliert. Eine ehemalige Trainingsfläche, die sich inmitten der Golfanlage befand, sei bereits im vergangenen Sommer durch Umgestaltungsmaßnahmen für eine zusätzliche Magerrasen- und Habitatfläche mit 4500 Quadratmeter vorbereitet worden, die Mähgutübertragung sei für 2021 angedacht. Andere kleinere Flächen, die keine golfspezifische Nutzung mehr haben, sollen diesem Konzept folgen.
„Während der Sanierungsarbeiten auf dem Golfplatz und in Absprache mit den Ökologen vom Planungsbüro BHM wurden weitere Maßnahmen zur Steigerung der Artenvielfalt unternommen: So wurde bereits vor Beginn der Baumaßnahmen ein Zauneidechsenhabitat im Randbereich der neuen Driving Range etabliert und im September des vergangenen Jahres ein Feuchtbiotop mit einer Fläche von rund 1000 Quadratmeter fertiggestellt“, heißt es in der Mitteilung abschließend.
Nicht nur in der Gemeinderatssitzung, auch im Technischen Ausschuss und von einigen Bürgern habe es bereits Anfragen zu diesem Thema gegeben, bestätigte Bürgermeister Jens Geiß im Gespräch mit unserer Zeitung.
Am Mittwoch sei er selbst am Golfplatz gewesen und habe sich ein Bild von der Umgestaltungsmaßnahme gemacht. „Es ist alles im Rahmen“, versichert der Rathauschef, der sich für den Vor-Ort-Termin auch noch einmal die Baugenehmigung rausgezogen hatte. Im September 2019 hatte der Technische Ausschuss einstimmig die Baumaßnahme mit Modifizierungen, Sanierungen und Modellierungen erlaubt. Die Arbeiten waren außerdem als naturschutzrechtlich vertretbar eingestuft worden. az/vw