Oftersheim. Die Geschwindigkeit einer gewöhnlichen S-Bahn wirkt deutlich eindrucksvoller, wenn sie vorbeifährt und man nicht selbst darin sitzt. Entsprechend nachvollziehbar ist die Sorge einer unserer Leser, der sich wegen des Zustands mehrerer Oberleitungsmasten im Umfeld eines Oftersheimer Bahnübergangs an die Redaktion gewandt hat.
Gemeint war der Bahnübergang am Heuweg, der aus Richtung Wildgehege kommend die Schienen der Strecke zwischen Oftersheim und Hockenheim kreuzt. Was unseren Leser besorgte, war der Umstand, dass mehrere der Träger am Streckenrand teils massiv verrostet aussahen – sowohl unten oberhalb des Betonsockels, als auch deutlich weiter oben. An der Bahnstrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe, auf der naturgemäß viel Verkehr herrscht, kann ein solcher Anblick durchaus dafür sorgen, dass einem schwindelig wird – so formulierte es jedenfalls der Leser.
Masten am Oftersheimer Bahnübergang: Altersgemäßer Zustand
Ein Besuch an Ort und Stelle ergab, dass der Mann zumindest nicht übertrieben hatte, was auch Fotos belegen. Nach rund einer Woche hat die Deutsche Bahn auf eine redaktionelle Anfrage zu dem Thema reagiert. Die Frage, ob eine solch starke Rostentwicklung in diesem Fall normal sei, bejahte die Sprecherin des Unternehmens. „Der Zustand des Mastes ist altersgemäß und weist keine tiefreichenden Schadstellen auf“, heißt es in der Antwort.
Dementsprechend seien derzeit auch keine Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich, so die Sprecherin weiter. Qualifiziertes Fachpersonal überprüfe bei regelmäßigen Begehungen den Zustand solcher Träger. „Das Regelwerk sieht eine Begehung alle sechs Monate vor“, informiert die Bahnsprecherin. Die Zuständigkeit in solchen Fällen liegt bei der DB Netz AG, Anlagen- und Instandhaltungsmanagement Netz Karlsruhe.
In diesem Fall hat also wohl der Schein das ungeschulte Auge getrogen. Bleibt zu hoffen, dass auch die zukünftigen Begehungen keine tiefergehenden Schäden offenlegen.