Plankstadt. Die Fassadendämmung zur Straße hin für die zurückgesetzten Häuser Rosental 1 bis 6 bleibt unzulässig. Der Gemeinderat hat einen Antrag der Grünen Liste Plankstadt (GLP) zur Änderung des Bebauungsplans „Siedlung“ abgelehnt (wir berichteten). Das ärgert die GLP-Ratsmitglieder ungemein.
„Alle reden von der Klimakrise, aber wenn eine Entscheidung ansteht, dann bröckelt deren Fassade“, kritisiert Gemeinderat Thomas Burger die anderen Fraktionen im Gespräch mit unserer Zeitung. Dem Bebauungsplan hätte nur ein Absatz hinzugefügt werden müssen: „Für die zurückgesetzten Häuser Rosental 1 bis 6 kann eine Fassadendämmung angebracht werden, wenn das Charakterbild beziehungsweise die Optik der Siedlungshäuser im Rahmen der technischen Möglichkeiten, durch zum Beispiel die Nachbildung von Gesimsen, beibehalten wird.“
Im April war der Befreiungsantrag für die Errichtung eines Vollwärmeschutzes an der straßenseitigen Gebäudefront entgegen den Festsetzungen des Bebauungsplans auf dem Grundstück Rosental 1 durch die Mehrheit des Plankstadter Gemeinderats genehmigt worden. Das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises hatte den Befreiungsantrag abgelehnt, da die Maßnahme nicht dem Bebauungsplan entspricht, gleichzeitig aber angedeutet, dass bei Anpassung des Bebauungsplans eine Befreiung bewilligt werden könnte.
„Man hätte diese Chance nutzen müssen. Der Bebauungsplan weist noch viel mehr Lücken auf“, schimpft Burger. Die Ablehnung sei besonders für die Bewohner enttäuschend, die für ihre Wohnungen was machen wollten: „Das wäre ein klares Signal für mehr Klimaschutz gewesen.“
Der Bauherr hatte damals den Befreiungsantrag mit dem Wunsch begründet, „einen KfW-Effizienzhaus-Standard zu erreichen“. Er sei gewillt, das Charakterbild beziehungsweise die Optik der Siedlungshäuser beizubehalten. Ziel sei es, eine Wärmepumpe mit einem niedrigen Gesamtenergieverbrauch zu installieren. Die Möglichkeit einer Innendämmung besteht weiter.
Sache ist noch nicht abgelehnt
Doch das ist für die GLP-Vertreter keine sinnvolle Lösung. Eine Dämmung nach außen sei viel effektiver. „Man findet überall Lösungen, wenn man möchte und wenn der Wille für Klimaschutz vorhanden ist“, meint GLP-Gemeinderätin Ulrike Auffarth. Es sei enttäuschend, wie wenig die anderen Fraktionen aus der Klimakrise gelernt haben.
„Wir hätten der Fassade der Fraktionen nicht trauen dürfen“, erklärt Thomas Burger. Seine Fraktion überlege, ob der Antrag in der Januar-Sitzung des Gemeinderats erneut auf die Tagesordnung kommen soll: „De facto ist die Sache ja noch nicht abgelehnt.“