Reilingen. Kaum eine Innovation hat die Gesellschaft so rasant und drastisch verändert wie das Internet. Von Information und Kommunikation über Beruf und Bildung bis hin zum Shopping- und Datingverhalten. Niemand hätte geahnt, welche unglaubliche Entwicklung dieses Medium einmal nehmen werde. Nach jüngsten Umfragen nutzen aktuell 95 Prozent der über 14-Jährigen das Internet. Die erste Website ging vor 32 Jahren (1991) online. Erst seit 1993 wurde das World Wide Web massenkompatibel und für die Öffentlichkeit zugänglich.
Schon fünf Jahre später, im Frühjahr 1998 präsentierte sich die Gemeinde Reilingen als eine der ersten Kommunen in der Region mit einer eigenen Domain, damals noch unter „kurpfalz-online.de“. Die Resonanz auf das neue digitale Angebot war in den Anfängen noch bescheiden. Der damaligen Berichterstattung ist zu entnehmen, dass die neue Website binnen drei Tagen immerhin mehr als 50 Mal aufgerufen wurde. Kein Vergleich zu heute, wo die kommunalen Seiten im Tagesdurchschnitt bis zu 1200 Mal gefragt sind.
Erste Seiten im März 1998 online
Das Gemeindeblatt berichtete am 26. März 1998 über die neu eingerichtete Homepage. Mit sichtlichem Stolz wurden die Seiten bei einem eigens im Bürgersaal anberaumten Pressegespräch erstmals der Öffentlichkeit audiovisuell vorgestellt. Dabei unterstrich der damalige Bürgermeister Walter Klein die Notwendigkeit, sich das Kommunikationssystem der Zukunft zunutze zu machen. Immerhin sei die Akzeptanz des Internets bereits relativ groß. In Deutschland besäßen schon 13 Prozent aller Bürger zwischen 14 und 59 Jahren einen eigenen Zugang.
Durch die Mitarbeiter von „Kurpfalz online“ erfuhr man dann im Detail vom Inhalt und Aufbau der Seiten. Internet sei kein Werbeträger, weshalb auch der Inhalt der Homepage „schnörkellos“ auf Information getrimmt wurde, bringt der damalige Berichterstatter seine Wahrnehmung auf den Punkt. Auf dem zweigeteilten Bildschirm war am linken Bildrand immer ein Inhaltsverzeichnis zu sehen, damit jeder zu den Bereichen findet, die er sucht. Am Anfang stand ein Willkommensgruß des Bürgermeisters in drei Sprachen, um auch die amerikanischen Mitbürger und die Freunde aus Jargeau in ihrer Landessprache begrüßen zu können.
Immer top informiert
Bestandteil der Homepage war die Darstellung des Gemeindeprofils in Form von diverses Zahlen, Daten und Fakten. Unter dem Titel „Wo erledige ich was?“ war es möglich, sich über Anfangsbuchstaben zum gewünschten Stichwort zu bewegen. Auch über die jüngste Gemeinderatssitzung konnte der Interessent unter dem Stichwort „Rathaus aktuell“ alles Wissenswerte erfahren.
Angeboten wurden ferner Informationen zur Ortsgeschichte, Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen und Freizeiteinrichtungen. Auch die Kultur- und Sportgemeinschaft, das Jugendzentrum „Cosmos“, die Kirchengemeinden und Kindergärten hatten ihren Platz. Für Vereine gab es die Möglichkeit, sich kostenlos zu präsentieren. Auch Handel und Gewerbe sollte es möglich sein, sich vorzustellen – allerdings gegen Entgelt.
Bedenken wegen möglicher „Störaktionen durch Hacker“ und dem missbräuchlichen Zugriff auf vertrauliche Daten der Gemeindeverwaltung zerstreute der damalige Ordnungsamtsleiter Wolfgang Müller mit dem Hinweis, dass nur ein PC an das Internet angeschlossen werde, während alle anderen Geräte „offline“ blieben und von außen nicht erreichbar seien.
25 Jahre später zeigt sich der Internetauftritt der Gemeinde unter „www.reilingen.de“ in einem mehrfach überarbeiteten Design, mit optimierter Navigation, neuen Inhalten, innovativer Bildsprache und zahlreichen E-Government-Einbindungen. Die barrierefrei gestalteten Seiten bestechen durch ihre große Benutzerfreundlichkeit und ein frisches Layout. Mithilfe des Responsive Web ist die Internetpräsenz auch mit mobilen Endgeräten komfortabel zu nutzen.
Auch bei sozialen Medien
Vertreten ist die Gemeinde zudem auch in den sozialen Medien. Auf den Plattformen Facebook (seit 2011) und Instagram (seit März 2022) können interessierte Nutzer nicht nur untereinander kommunizieren, sondern sich ebenfalls zeitnah informieren und sich über die von der Gemeindeverwaltung eingestellten medialen Inhalte austauschen.
Heutzutage sind sämtliche Computersysteme kommunaler Einrichtungen mit dem Rathaus vernetzt und verfügen ohne Ausnahme über einen Internet-Zugang. „Ohne die Nutzung von Computer und Internet wäre ein effektives Arbeiten mittlerweile nicht mehr vorstellbar“, legt sich Bürgermeister Stefan Weisbrod mit zur Bedeutung der digitalen Welt fest. jd