Schwetzingen. Mit einer Vernissage im Moscheegarten des Schwetzinger Schlosses wurde am Samstag die Klanginstallation „Alla Turca“ von Christina Kubisch eröffnet. Das Auftragswerk der Schwetzinger SWR Festspiele war ursprünglich für 2020 geplant, musste aufgrund der Corona-Pandemie jedoch zwei Mal verschoben werden.
„Alla Turca“ ist ein Spaziergang zwischen historischen Welten, eine Begegnung von Ost und West, inspiriert von der Moschee, die Kurfürst Carl Theodor Ende des 18. Jahrhunderts im Stil der damals beliebten arabischen „Alla Turca“-Mode erbauen ließ. Mit der Klanginstallation wird der Besuch dieses Bauwerks um eine akustische Komponente erweitert. In den Wandelgängen und Eckpavillons erklingt abwechselnd osmanische Janitscharenmusik und „Alla Turca“-Kunstmusik im europäischen Stil. Verbunden sind diese durch „Interludes“, die Christina Kubisch aus „field recordings“ komponierte, darunter auch Naturklänge aus dem Schwetzinger Garten. Beim Wandeln in den langen Gängen des Moscheegartens fließen die Klangquellen ineinander, überlagern sich und entfernen sich wieder voneinander.
Acht bronzefarbene Lautsprecher und mehr als 1300 Meter Audiokabel sorgen für dieses Klangerlebnis. Die renommierte Klangkünstlerin Christina Kubisch – kürzlich für ihr Lebenswerk mit dem Giga-Hertz Preis vom ZKM Karlsruhe ausgezeichnet – verrät, dass der zweitägige Aufbau noch einmal stark die Installation beeinflusst hat. Ein Drittel der Klangbearbeitung wurde erst vor Ort in den Wandelgängen der Moschee finalisiert.
Bis Samstag, 28. Mai, ist die Klanginstallation „Alla Turca“ im Schwetzinger Schlossgarten kostenfrei zugänglich, Beginn immer zur vollen Stunde.