Gesellschaft

Probenbesuch bei „Der ledige Bauplatz“ in Oftersheim

Von 
Marco Montalbano
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Oftersheim.

Sich mit dem Spiel steigernde gute Laune mischt sich spürbar mit Konzentration bei einer der letzten Proben des Stücks „Der ledige Bauplatz“ von Regina Rösch. Etwas Lampenfieber sei dabei, was einfach dazu gehöre und sehr viel Vorfreude, so Ensemble-Sprecherin und „Kleine Bühne-Urgestein“ Heidi Vogt. Unsere Zeitung stattete der bekannten Theatertruppe aus Leidenschaft einen Besuch ab.

Wein und Saft stehen bereit, genau wie Süßes – „Nervennahrung“ meint einer lächelnd. Es ist Montagabend und ein sakrosanter Termin für Steffen Becker, Martin Bredereck, Simone Fackel, Melanie Hillengass, Ingo Paul, Uli Vay, Andi und Heidi Vogt, Michael Wagner und Thomas Widenka. Abwechselnd steigen sie, je nach Szene, auf die Bretter, die auch hier im Josefshaus, (noch) „die Welt“ bedeuten. Dass sie aller Voraussicht nach nur noch wenige Male in ihrem „Zuhause“ sein werden, da das katholische Gemeindehaus dann nicht mehr zur Verfügung stehen wird (wir berichteten), ist allen bewusst. Aber das wird heute verdrängt. Sie wollen alles geben um dem Publikum mit der Aufführung, in der die ziemlich spezielle „Tante Berta“ unter die Haube gebracht werden soll, Heiterkeit und ein paar vergnügliche Stunden zu schenken. Während auf der Bühne gespielt wird, sitzen die anderen im Zuschauerraum und lesen den Text mit. Fehler werden sofort korrigiert, aber es sind nur wenige – und meist sehr lustige. Manchmal gefallen die Variationen sogar besser als das, was im Text steht. „Wollen wir das nicht lieber so machen?“, fragt Michael Wagner. Die anderen sind einverstanden. Dann fragt er verschmitzt: „Ich könnte auch einen Witz erzählen. Wie den: Wo schläft ein Fisch? Im Flußbett.“ Alle brechen in schallendes Gelächter aus. Dann geht es weiter mit Akt drei und er schlüpft in die Rolle des plötzlich in „Ofdasche“ aufgetauchten Ölscheichs Abdul El Aral. Dieser muss nach dem gemeinsamen Entschluss der Familien Koch und Hufnagel verführt werden, denn ihm gefällt „Tante Berta“ einfach zu gut. Doch keine der anwesenden Damen im Stück erklärt sich dazu bereit. Ein klarer Fall für Martin Bredereck, im Stück Metzgermeister mit eigenem Geschäft, der sich nun „opfern“ will. Also ab ins Kleid, Perücke auf und mit dem verführerisch geschwenkten Fächer den Vollbart verdeckt. Sichtlich hat er selbst Spaß an der Verkleidung und scherzt gut gelaunt. Eine Heiterkeit, die sofort alle anderen ansteckt. Es scheint reine positive Energie zu sein, die einer auf den anderen überträgt und die dafür sorgt, dass die Ensemblemitglieder selbst nach drei Stunden noch voller Strahlkraft bei der Bühnenprobe glänzen. Bemerkenswert, sind sie doch zumeist berufstätig und müssen am nächsten Tag wieder ihren Mann oder ihre Frau im Job und privat stehen.

Eines ist spätestens nach dieser Probe so sicher wie das Amen in der Kirche: Gespielt wird ein Stück voller Humor, voll Bezug zu „Ofdascha“, mit spannenden und kaum vorherzusehenden Wendungen, Irrungen und Wirrungen und mit „Lachgarantie“. Heidi Vogt betonte: „Wir freuen uns sehr, dass der Zuspruch wieder so groß ist. Das erste Spielwochenende ist schon ausverkauft. Aber es gibt noch Karten für die Vorstellungen ab dem 24. März und an der Abendkasse, sollten am Ende noch welche übrig sein.“ Die Einspielergebnisse kämen, wie immer, wohltätigen Zwecken zugute.

Info

Spieltermine sind am 17. März um 20 Uhr, Samstag, 18. um 15 und 20 Uhr, Sonntag 19. um 15 Uhr, Montag 20., 20 Uhr, Freitag, 24. um 20 Uhr, Samstag, 25. um 15 und 20 Uhr und Sonntag, 26. März um 15 Uhr. Kartenvorverkauf bei Firma Oetzel, Mannheimer Str. 81, Oftersheim.

Spielstätte letztmalig im Josefshaus, Bismarckstr. 3. Freie Platzwahl. Einheitspreis: 10 €. Einlass immer 30 Minuten vor Spielbeginn.