Carl-Theodor-Schule

Schwetzinger und Hockenheimer Schule gemeinsam in Taizé

Schüler der Carl-Theodor-Schule Schwetzingen und des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums Hockenheim waren gemeinsam im Osten Frankreichs.

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Pressemitteilung
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Renate Kolb (v. l.), Linda Deinzer-Schlegel, Luzi Hartmann, Jon Quini, Vincent Elk, Samuel Koschel, Lennart Rudel, Mirko Götz (liegend), Lyann Rastetter, Cara Kemptner, Adrienne Sprotte, Eva Montag, Linus Linke, Luise Zahn, Luisa Dürk, Lana Barton, Marlene Joswig, Fiona Sauter, Gudrun Hillen, Mia Linke, Hannah Sielmann, Julian Elsässer, Pfarrer Christian Müller, fehlend: Sophia Föhrenbach © CTS

Schwetzingen/Hockenheim/Taizé. Erstmals reisten Schülerinnen und Schüler der Carl-Theodor-Schule Schwetzingen gemeinsam mit dem bereits Taizé-erfahrenen Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Hockenheim sowie vier Begleitpersonen, darunter Pfarrer Christian Müller aus der Seelsorgeeinheit Hockenheim, in den kleinen Ort Taizé in der Nähe von Cluny im Osten Frankreichs.

Taizé ist bekannt für seine internationale ökumenische Gemeinschaft, die jährlich tausende Jugendliche aus aller Welt anzieht. Für unsere Gruppe, die in Zelten übernachtete, war es eine Woche voller außergewöhnlicher Erfahrungen, Gemeinschaft, Spaß und Besinnung.

Die Gemeinschaft von Taizé wurde 1940 von dem Schweizer Theologen Frère Roger gegründet, mit dem Ziel, einen Ort der Versöhnung und des Friedens zu schaffen, der Konfessions- und Ländergrenzen überwindet. Heute leben in Taizé etwa 80 Brüder aus ungefähr 30 Nationen und bieten insbesondere jungen Menschen einen Ort der Begegnung. Während unseres Aufenthalts nahmen sich Bruder Matthew, der Prior der Gemeinschaft, sowie Bruder Andreas und Bruder Benoit die Zeit für ein Gespräch bei einer Tasse Tee, um uns Einblicke in ihr Leben in der Gemeinschaft zu geben. Ihre Offenheit und ihr Humor hinterließen bei uns einen tiefen Eindruck.

Die Tage beginnen mit einem „Bibel-Impuls“

Der Tagesablauf in Taizé folgt einer klaren Struktur, die uns allen sehr guttut. Täglich fanden drei Gottesdienste in der „Kirche der Versöhnung“ statt – morgens, mittags und abends. Die Gemeinschaft nahm die Mahlzeiten gemeinsam ein, beginnend mit einem typischen „Taizé-Frühstück“ aus Baguette, Schokolade, Butter und Kakao. Das restliche Essen war einfach gehalten, und man aß auf Bänken sitzend ausschließlich mit einem Löffel.

Jeden Morgen begann der Tag mit einem „Bibel-Impuls“, der in internationalen Kleingruppen diskutiert wurde. Darüber hinaus übernahmen wir zusätzliche Aufgaben wie Müllsammeln, Spülen und die Betreuung von kleineren Kindern. Besonders engagierte sich Sophia in der Kinderbetreuung, sodass sie es nie zu den Gruppenfotos schaffte. So trug jeder zum Gelingen der Gemeinschaft bei und knüpfte Kontakte mit Menschen aus verschiedenen Ländern.

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Die läutenden Kirchenglocken waren das Signal für die Gottesdienste, die stets etwas Besonderes waren. Es wurde in vielen Sprachen gesungen, und biblische Texte wurden vorgelesen. Die meditativen, sich wiederholenden Lieder prägten sich schnell ein, und am Ende der Woche konnte fast jede*r die Texte auswendig. Besonders bewegend war der mehrstimmige Gesang, der eine einzigartige, fast magische Stimmung erzeugte. Ein zentraler Bestandteil des Gottesdienstes ist die Stillephase von fünf bis zehn Minuten nach dem Singen, in der alle schweigen. Diese Zeit konnte für Gebete, Gedanken oder einfach zur Ruhe genutzt werden. Mir persönlich hat diese gemeinsame Stille besonders gutgetan, und ich möchte sie auch im Alltag weiterführen.

Abends war der „Oyak“-Treffpunkt ein weiteres Highlight. Hier wurde gesungen, getanzt, gespielt, und es konnten Crêpes, Pizza und Snacks gekauft werden. Besonders beeindruckend war der Kontakt mit Jugendlichen aus verschiedenen Nationen. Während unseres Aufenthalts waren etwa 2000 Jugendliche aus 50 Nationen anwesend. Ein persönlicher Höhepunkt für uns war das Erlernen von Volkstänzen aus Polen und Ungarn. Die Offenheit und Mitmachkultur erleichterten das Knüpfen neuer Kontakte. Gerade diese Begegnungen und das Gefühl der Gemeinschaft machen Taizé so besonders.

Rückblickend war die Woche in Taizé für alle Teilnehmenden, sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Begleitpersonen, eine ganz besondere Zeit. Wir konnten uns intensiv mit unserem Glauben auseinandersetzen, viel singen, diskutieren, arbeiten, lachen und auch schweigen. Diese Woche voller Gemeinschaft und besonderer Erfahrungen wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Die Vorfreude auf das nächste Jahr ist bereits jetzt groß. Ein besonderes Dankeschön gilt unseren Begleitpersonen, die diese Fahrt ermöglicht haben. Abseits von Klassenräumen und Klausuren ergaben sich Gespräche und Begegnungen, die das Miteinander innerhalb der Gruppe gestärkt haben.

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