Schröcken. „In den Bergen ist Freiheit.“ So lautet der Titel eines Buches von Weltklassealpinist Thomas Huber, dem Älteren der berühmten „Huberbuam“. Das Zitat soll zudem Wanda Rutkiewicz (1942 – 1992) geprägt haben, eine polnische Bergsteigerin und Bezwingerin von acht Achttausendern.
Es ist ein Satz, den viele Bergmenschen genauso unterschreiben würden. Stefanie und Georg Schwarzmann sind ebensolche. Und gemeinsam mit ihren Kindern haben sie auf diesem Satz im wahrsten Sinne des Wortes aufgebaut: Sie haben das Berghaus Schröcken geschaffen, ein Vier-Sterne-Basecamp, wie sie es nennen, in dem dieser Freiheitsgedanke gelebt wird.
Abseits des Trubels
Das Berghaus steht im Dorf Schröcken. Dieses liegt im österreichischen Bundesland Vorarlberg und bildet mit der Gemeinde Warth die Tourismusregion zwischen Arlberg und Bregenzer Wald. Schröcken ist ein Juwel inmitten einer herrlichen Gipfelwelt auf der verträumteren Seite des Arlbergs. Abseits des Trubels von international bekannten Orten wie St. Anton und Lech treffen Bergmenschen hier auf das, was sie lieben: Ruhe, wunderbare Natur und hochalpine Landschaften, die in der schneefreien Zeit zum Wandern, Biken und Klettern einladen sowie im Winter sämtliche Skisportfreuden bedienen.
Zur Region
- Die Bergdörfer Warth (1500 Meter) und Schröcken (1260 bis 1650 Meter) im österreichischen Vorarlberg sind stark von der Besiedlung der Walser aus dem Schweizer Kanton Wallis geprägt. Das Skigebiet Warth-Schröcken (1500 bis 2050 Meter) gilt als das naturschneereichste in Europa und gehört zu Ski Arlberg.
- Tipp: Kinderschnee-Wochen vom 11. bis 18. März und 18. bis 25. März 2023. In dieser Zeit erhalten Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren (Jahrgänge 2017, 2018 und 2019) einen Gratis-Skipass für sechs Tage sowie einen Gratis-Skikurs für vier Tage. Das Skigebiet ist bis 16. April 2023 in Betrieb. Mehr unter www.warth-schroecken.at
- Weitere Infos: Tourismus Warth-Schröcken, A-6767 Warth, A-6888 Schröcken, Telefon +43/5583/3 51 50, info@warth-schroecken.com, www.warth-schroecken.com
Apropos: Tiefschnee-Liebhaber schätzen diese Flanke des Arlbergs vor allem aufgrund ihrer nordseitigen Hänge und dem beeindruckenden Rundum-Panorama. Dank der Höhenlage ist Schneesicherheit auch in der Nebensaison bis in den April hinein garantiert. Das Freeride-Revier ist für sein legendäres Backcountry weit über Europas Grenzen bekannt. Wer allerdings die Top-Tiefschneerouten kennt, hütet sie wie ein Geheimnis.
Freeride-Tipps von den Hausherren
Paul und Jakob sind die ältesten Söhne im Hause Schwarzmann und gemeinsam mit Jakobs Freundin Julia sowie den Eltern Gastgeber im Berghaus Schröcken. Was Freeride-Tipps für die Hausgäste angeht, halten sie nicht hinterm Berg. In der lässigen Bar des Berghauses – an „Alwins Stammtisch“ – erzählen sie alles, was Gäste wissen wollen und geben wertvolle Tipps zu Wetter- und Schneeverhältnissen. Obendrein sind beide staatlich geprüfte Skilehrer.
800 Schwünge zum Glück
„Unsere Hausroute ist die so genannte Klemm“, erzählt Paul. „Diese Tour startet an der Bergstation der Steinmähderbahn in Lech und endet mitten in Schröcken. Wenn die Verhältnisse es erlauben, dann schließe ich den Skitag mit dieser außergewöhnlich schönen Route ab. Dort kann man auch im Spätwinter noch Schwünge durch Pulverschnee ziehen. Übrigens: Es sind etwa 800.“ Da pocht das Powder-Herz!
Warth-Schröcken gehört zu Ski Arlberg, einem der fünf besten Skigebiete weltweit. Es bestehen Verbindungen nach Lech, Zürs und St. Anton, um so 305 Pistenkilometer und 88 Liftanlagen auskosten zu können. Die Gäste des Berghauses Schröcken können leicht mit dem Skibus von der nur wenige Fußminuten entfernten Haltestelle zum Einstieg ins Gebiet an den Saloberjet oder Jägeralp-Express fahren (etwa zehn Minuten). Zurück geht’s über die Dortabfahrt fast bis vor die Haustür.
Das Berghaus Schröcken liegt auf einer Anhöhe etwas versetzt zum Hochtannbergpass auf 1200 Metern. Es ist in der für den Bregenzerwald typischen Holzschindelbauweise aus unbehandelter Fichte errichtet worden und bei jedem Wetter gut sichtbar. Denn die rot-weiß-roten Fensterläden leuchten schon von weitem. Sie sind kein Zeichen für Heimatpatriotismus, sondern verkörpern das Merkmal einer Schutzhütte. Und genau das ist die Idee hinter diesem besonderen Hotel, das Familie Schwarzmann in der Rekordzeit von einem Jahr baute und im Juli 2022 eröffnete.
Hüttenflair im Hotelformat
„Wir wollten das Gefühl eines Berghauses vermitteln, jedoch das Flair ins Hotelambiente transferieren“, verdeutlicht Geschäftsführerin Stefanie Schwarzmann und erklärt: „Mein Mann und ich gehen selbst gern wandern. Doch wir möchten dabei nicht in einem Matratzenlager in Berghütten übernachten.“
Freilich gäbe es auch schon komfortable Hütten, doch das Berghaus Schröcken sollte noch einmal einen anderen Touch bekommen: mit noch mehr Individualität für den Einzelnen. Entstanden ist ein uriger Treffpunkt mit dem Komfort eines Vier-Sterne-Hotels und der Seele einer Berghütte, die binnen kürzester Zeit zum Geheimtipp unter Bergfreunden geworden ist – unter anderem auch wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Es ist eine gute Alternative für Familien, Freundeskreise und auch Paare sowie Unternehmen, die einen besonderen Ort für Seminare und Teambuildingmaßnahmen suchen.
Alles selbst gezimmert
Das Besondere: Das Berghaus Schröcken haben die Hausherren selbst gezimmert – Vater Georg und die ältesten der vier Kinder sind Tischler. Um die 300 Türen, 50 Küchen und jede Menge schöner Details gehören dazu. Die schlichte Architektur kombiniert mit hochwertigem und stylischem Interieur aus natürlichen Materialien, fröhlichen Farben und hohem Komfort im traditionellen Look einer Berghütte machen das Wohlfühlambiente aus. Allein der Empfangsbereich ist ein Hingucker. Dafür sorgt zum einen eine große hölzerne Pinocchio-Figur als Reminiszenz an die Tischler im Haus („Ein Geschenk eines befreundeten Schreiners“) und zum anderen die an ein Kirchengemälde erinnernde Tapete in der Sitzecke.
Appartements für bis zu 20 Personen
Die 42 Appartements, die in sechs Kategorien ausgewiesen sind und Platz für bis zu 20 Gäste bieten, unterscheiden sich in Größe und Ausstattung. Zweier-Studios etwa bestechen durch großzügige Duschen und topografische Karten mit Höhenlinien als Tapeten (in denen auch das Berghaus eingezeichnet ist). Viele Zimmer bieten den Blick auf den Hochberg, den Hausberg Schröckens.
„Alles was ging, haben wir selbst gemacht“, sagen die Jung-Unternehmer Jakob und Paul Schwarzmann, die vom Konzept des Hotels überzeugt sind. Und dieses Konzept sieht „maximale Freiheit“ vor, beschreibt Stefanie Schwarzmann. Jeder Gast hat anlassbezogene Ansprüche, die er im Berghaus Schröcken umsetzen kann.
Optionale Möglichkeiten in Sachen Essen
Beispiel: das Essen. Bewusst wird hier nicht auf Halbpension gesetzt, sondern etwa Frühstück und Abendessen optional und in Selbstbedienungsmanier angeboten. Möchte man in den Stuben mit anderen Gästen speisen, trägt man sich am Vorabend beziehungsweise morgens in entsprechende Listen ein. Dann werden Tische reserviert. Hat man keine Lust, die Jogginghose auszuziehen und möchte im Zimmer bleiben, aber nicht selbst kochen, kann man sich Essen mit aufs Zimmer nehmen.
Da jedoch jedes der Appartements mit einer voll ausgestatteten Küche (inklusive Geschirrspüler) ausgerüstet ist, kann man sich auch selbst versorgen. Fußläufig entfernte Gaststätten wie das „Tannberg“ bieten zudem lukullische Abwechslung, die Reservierung übernimmt das freundliche Berghaus-Team gern. Oder man lässt sich aus der nahe gelegenen Pizzeria etwas liefern. Kurzum: Jeder bestimmt nach Lust und Laune.
Noch ein Wort zum Abendessen: „Alwins Tagesmenüs“ (auch vegan) kosten zirka 20 Euro (Winter 22/23) für Erwachsene und beinhalten eine Suppe, einen Salat und ein Hauptgericht. Wasser und Sodawasser können sich die Gäste kostenlos am Buffet holen, andere Getränke werden an der Bartheke zu moderaten Preisen bestellt. Sollte die Bar nicht besetzt sein, gibt es im Berghaus Getränkeautomaten, an denen man sich vom Softdrink übers Bier bis hin zum Wein alles einfach mit der Zimmerkarte ziehen kann – abgerechnet wird dann am Ende des Urlaubs.
Action trifft auf Entspannung
Gastgeberfamilie Schwarzmann nennt ihren sportlich-geselligen Treffpunkt liebevoll „einen neuen Ort der Bergfreundschaft“. Und zu der gehört ein Aktivprogramm zu jeder Jahreszeit. Wanderungen aller Art sowie spezielle Angebote für Jugendliche und Kinder sind das zentrale Thema in den wärmeren Monaten, während Skifahren, Freeriden und Schneeschuhtouren die Wintersaison ausfüllen. Alle Programme werden vom ausgebildeten Berghaus-Team oder in Kooperation mit professionellen Outdoor-Anbietern durchgeführt.
Außerdem gibt es Specials: „An den Mai-Feiertagen haben wir an den langen Wochenenden geöffnet und ab Mitte Mai starten wir Wanderfastenwochen und Stressless-Wochenenden“, blickt Stefanie Schwarzmann Richtung Frühjahr. Im Herbst gibt es in der Region das Wanderevent „Sieben Gipfel von Schröcken“ (Seven Summits Schröcken), bei dem die Teilnehmenden in verschiedenen Gruppen rund 50 Kilometer und fast 5000 Höhenmeter bezwingen, das Ganze ist als Charityprojekt für Nepal angesiedelt.
Wellnessen bewusst ohne "Ruheraum"
Bei so viel Action tut Entspannung gut: Einen Wellnessbereich mit Dampfbad, einer Kräuter- und einer finnischen Sauna gibt es im Berghaus Schröcken auch. Dazu einen Außenpool mit Bergblick und einen Bereich zum Ausruhen. Dieser ist bewusst nicht als „Ruheraum“ ausgewiesen, da sich dort auch Kinder aufhalten und bei einem Getränk aus dem Automaten munter geplaudert werden darf. Zugegeben: Nicht Jedermanns Sache, aber eben stimmig im Konzept des großen Ganzen. Für mehr Privatsphäre gibt es ja noch die großen Appartements, die eigene Außenwhirlpools haben.
Eben ganz nach dem Motto: In den Bergen ist Freiheit.
Zum Berghaus Schröcken
- Das Berghaus Schröcken eröffnete im Juli 2022 und kann als „Berghütte mit vier Sternen“ bezeichnet werden. Der Familienbetrieb ist ganzjährig geöffnet. Er bietet ein Restaurant mit Bar, optionale Verpflegung und eine Spa mit zwei Saunen, Dampfbad und Außenpool.
- 22 Studios, 18 Appartments, zwei Chalet-Appartments sowie zwei Selbstversorgerhäuser (in Unterboden) gehören zum Familienbetrieb. Die Berghaus-Studios bieten Platz für Einzelne, Paare und Gruppen bis zu 20 Personen. Alle haben voll ausgestattete Küchen.
- Das Package „Ski-Insider“ mit sieben Nächten im Doppelzimmer inklusive Frühstück, drei Abendessen und Infoprogramm gibt’s ab 619 Euro pro Person.
- Weitere Infos: Berghaus Schröcken, Schröckbach 129, A-6888 Schröcken, Telefon: +43/664/18 38 077, servus@berghaus-schroecken.at, www.berghaus-schroecken.at