Wasserversorgung

Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz besteht seit 60 Jahren

Der Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz (ZWK) feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Jubiläum. Seit 1965 sichern die Partner Stadt Heidelberg, Stadtwerke Schwetzingen, MVV RHE und die Gemeinde Ketsch gemeinsam die Versorgung mit sauberem Trinkwasser.

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Andreas Lin
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Das Wasserwerk Schwetzinger Hardt © Lin

Schwetzingen/Region. Frisches Trinkwasser aus dem Hahn – für die meisten Menschen selbstverständlich. Doch hinter dieser Selbstverständlichkeit steckt seit nunmehr 60 Jahren eine außergewöhnlich erfolgreiche Kooperation: Der Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz (ZWK) feiert in diesem Jahr sein 60. Jubiläum. Seit 1965 sichern die Partner Stadt Heidelberg, Stadtwerke Schwetzingen, MVV RHE und die Gemeinde Ketsch gemeinsam die Versorgung mit sauberem Trinkwasser – zuverlässig, nachhaltig und über Gemeindegrenzen hinweg.

Ein Erfolgsmodell seit 1965

Was vor sechs Jahrzehnten als visionäre Idee begann, ist heute ein Musterbeispiel für interkommunale Zusammenarbeit. Nach der Verbandsgründung startete 1970 der Bau des Gemeinschaftswasserwerks Schwetzinger Hardt – ein Meilenstein für die Region. Bereits zwei Jahre später sprudelte dort das erste Wasser aus der Leitung, 1989 folgte der Ausbau zur heutigen modernen Anlage.

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Das Wasserwerk wird vom MVV-Tochterunternehmen MVV Netze im Auftrag des ZWK betrieben. Vollautomatisch gesteuert und mit modernster Technik ausgestattet, ist es Teil eines regionalen Versorgungsverbunds mit den MVV-Wasserwerken in Mannheim-Käfertal und auf der Rheinau.

Wasser für eine halbe Million Menschen

Rund zehn Millionen Kubikmeter Grundwasser fördern die 21 Vertikalfilterbrunnen der Anlage jährlich – genug, um etwa 560.000 Menschen in Schwetzingen, Plankstadt, Oftersheim, Ketsch, Mannheim und Heidelberg zuverlässig mit Trinkwasser zu versorgen. An Spitzentagen liefert das Werk bis zu 40.000 Kubikmeter Wasser – das entspricht 40 Millionen Litern oder rund 250.000 gefüllten Badewannen.

Gemeinsam investieren, gemeinsam profitieren

Die Finanzierung und Nutzung des Wasserwerks sind genau geregelt: 51 Prozent der Kosten trägt die MVV RHE GmbH, 28 Prozent die Stadt Heidelberg, 16 Prozent die Stadtwerke Schwetzingen und 5 Prozent die Gemeinde Ketsch. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder Bezugsrechte in gleicher Höhe – ein faires Modell, das Stabilität und Planungssicherheit bietet.

Timo Wangler (v. l.), Lisa Schlüter, Dr. Volker Proffen, Steffen Mann, Stefan Schork und Bodo Kleinevoß im Inneren des Wasserwerks. © Andreas Lin

Blick in die Zukunft: Wasser als Gemeinschaftsaufgabe

„Unser Ziel ist es, die Partner im Verband dauerhaft mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu beliefern“, erklärt Bodo Kleinevoß, Technischer Geschäftsführer des ZWK. „Wir kümmern uns nicht nur um Bau und Betrieb der Anlagen, sondern auch um die Festlegung von Wasserschutzgebieten, Wasserrechten und die Erschließung neuer Vorkommen. So sichern wir die Versorgung heute und in Zukunft.“

Der Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz (ZWK)

  • Verbandsmitglieder: Stadt Heidelberg, Stadtwerke Schwetzingen GmbH & Co.KG, MW RHE GmbH, Gemeinde Ketsch.
  • Der ZWK wurde am 1. Juli 1965 gegründet und versorgt die Städte Heidelberg, Schwetzingen und Mannheim sowie die Gemeinde Ketsch mit Trinkwasser. Für die Betriebsführung des Wasserwerkes sind wie in den Jahren zuvor die Mitarbeiter der Wasserwerke, Wasserwirtschaft der MW Netze zuständig.
  • Im Jahre 1970 wurde mit dem Bau des Gemeinschaftswasserwerkes Schwetzinger Hardt begonnen. 1972 konnte die erste Ausbaustufe, im Februar 1989 die zweite Baustufe des ZWK-Wasserwerkes in Betrieb genommen werden.
  • Die Verbandsmitglieder bringen die finanziellen Mittel entsprechend ihrer Verbandsanteile für die Förderung, Aufbereitung und Trinkwasserabgabe auf: MW RHE GmbH: 51 Prozent, Stadt Heidelberg: 28 Prozent, Stadtwerke Schwetzingen: 16 Prozent, Gemeinde Ketsch: 5 Prozent.
  • Trinkwasser aus dem ZWK-Wasserwerk Schwetzinger Hardt wird durch Verbandsmitglieder an andere Versorgungsunternehmen abgegeben. So liefern. die Stadtwerke Heidelberg an die Gemeinde Eppelheim und die Stadt Schwetzingen an die Gemeinden Oftersheim und Plankstadt.
  • Die Stadt Schwetzingen und die Gemeinde Ketsch beziehen ihr Trinkwasser ausschließlich aus dem ZWK-Wasserwerk Schwetzinger Hardt.
  • Das Wasserwerk Schwetzinger Hardt arbeitet vollautomatisch und wird im Verbund mit den Mannheimer Wasserwerken durch eine Fernwirkanlage überwacht. Mit 21 Vertikalfilterbrunnen fördert das Wasserwerk durchschnittlich 10 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr.
  • Direkt über Schwetzingen, Plankstadt, Oftersheim und Ketsch werden etwa 60.000 Bürgerinnen und Bürger versorgt, in Mannheim und Heidelberg rund. 500.000.

Für Dr. Volker Proffen, Bürgermeister der Stadt Mannheim und ZWK-Verbandsvorsitzender, ist das Jubiläum Anlass zur Dankbarkeit – und Ansporn zugleich: „Wasser ist Leben – und heute kostbarer denn je. Dass wir seit 60 Jahren in der Region verlässlich und hochwertig mit Trinkwasser versorgt werden, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis vorausschauender kommunaler Zusammenarbeit. Der Zweckverband Wasserversorgung Kurpfalz zeigt, wie Kooperation über Gemeindegrenzen hinweg Zukunft sichert – damals wie heute.“

Ein Jubiläum mit Symbolkraft

In Zeiten zunehmender Trockenperioden und globaler Wasserknappheit gewinnt die Arbeit des Verbandes neue Bedeutung. Der ZWK steht nicht nur für technische Leistungsfähigkeit, sondern auch für ein Versprechen: sauberes Trinkwasser – aus der Region, für die Region. Seit 1965.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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