Woche der Medienkompetenz

Keine Chance für Fake

In Speyer lernen Menschen jeden Alters für die Demokratie

Von 
Susanne Kühner
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Schüler der Siedlungsschule und Medienpädagogin Lena Monka geben Bildungsministerin Stefanie Hubig und Birgit Pikowsky, Direktorindes Pädagogischen Landesinstituts, Einblick in Medienkompetenz-Projekte. © Medienanstalt Rheinland-Pfalz

Speyer. Ein Ort der medialen Teilhabe ist das Media:Tor in der Maximilianstraße. Was das beinhaltet, soll in der Woche der Medienkompetenz öffentlich sichtbar gemacht werden. Die ist zwar erst im Juli, doch die Weichen wurden am Montag mit ministerialer Unterstützung gestellt.

Praktische Hilfestellungen für alle soll es in der Themenwoche vom 3. bis 9. Juli geben. Über ein Portal können Anbieter ihre Projekte ab sofort eintragen. Social Media Marketing kann dabei ebenso eine Rolle spielen wie Videokurse oder Sprechstunden für Smartphone-Nutzer.

Schon jetzt sind die Räume des Media:Tor zur Begegnungsstätte der Generationen geworden, in der alle Segmente bearbeitet werden. Senioren treffen sich freitags, um sich im Umgang mit dem Mobiltelefon fit zu machen und Routine im weltweiten Netz zu bekommen. Jungen und Mädchen der Siedlungsschule plus sind auch regelmäßige Besucher.

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Von
Matthias Mühleisen
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Was mit modernen Medien möglich ist, zeigten sie Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig (SPD), die zum Bewerben der Medienkompetenz nach Speyer gekommen war. Plotten oder lustige Fotoeffekte mit Speyerer Motiven zu machen, das waren zwei Dinge, die vom Nachwuchs bereits gelernt waren.

„Für mich ist die Medienkompetenz der zentrale Baustein im Bildungswesen der Schulen und Kindertagesstätten bis hin zur Ausbildung und dem Studium“, betonte Hubig. Sie verwies auf den frühen Einstieg durch die rheinland-pfälzische Regierung 2007, als das Programm „Medienkompetenz macht Schule“ aufgelegt worden sei. „Im kommenden Jahr sollen alle Schulen im Land Mitglied in diesem Sektor werden“, kündigte die Ministerin an.

Unabdingbar für Hubig sind kritische, fähige Geister im Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Die Basiskompetenz im Umgang mit Medien müsse gewährleistet sein. Das Credo der Einrichtung laute: „Medienkompetenz ist Demokratiekompetenz.“ Diese Gleichung bringe die Intention auf den Punkt: „Nur, wer kompetent mit dem Computer umgehen kann, kann an unserer heutigen Demokratie teilhaben.“

Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD), zugeschaltet aus der neuen Partnerstadt Chichester, bekräftigte: „Wir müssen uns einen Rahmen geben im digitalen Raum, damit unsere Daten nicht missbraucht werden.“ Hubig nannte den Krieg in der Ukraine als Beispiel dafür, wie schnell Fakenews kursieren und Menschen beeinflusst werden können, die nicht sicher im Umgang mit den modernen Medien sind.

Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt, sieht die hohe Frequenz im Media:Tor als Zeichen, dass dort unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft gemeinsam gearbeitet wird. Bei der Aktionswoche wird der MedienkomP@ss Rheinland-Pfalz zehn Jahre alt. Dieser ist laut Aussage von Dr. Birgit Pikowsky vom Pädagogischen Landesinstitut eine Orientierungshilfe zur Dokumentation der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Über eine Wissensdatenbank können Handreichungen tagesaktuell angeboten werden.