Speyer. Diese Woche wird einigen Vereinen, Schulen und Schaustellern in guter Erinnerung bleiben. So hat der Kiwanis-Club mit Stiftungsgeldern der Bauchhenß-Spies-Stiftung in Höhe von 20 000 Euro ein Schulranzenprojekt für 200 Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien unterstützt. Die Stadt hat mit der Initiative „Altstadtfeschd-Dehäm-Verkaufsbox“ und dem Mitmach-Kalender (wir berichteten) ebenfalls 20 000 Euro erlöst, mit denen sie Speyerer Vereine, Schaustellerbetriebe und den Tierschutzverein anteilmäßig bedachte. Und jetzt am Donnerstag schüttete auch der Rotary Club mit 20 000 Euro sein Füllhorn aus.
Eine Freigebigkeit, welche die Rotarier in schöner Regelmäßigkeit unter Beweis stellen. Die Summe resultiert aus der Weihnachtsspende der 70 Rotary-Mitglieder und dürfte für die Empfänger mehr sein als nur der Tropfen auf den heißen Stein. Nutznießer sind die vom Kulturbüro der Stadt zur Unterstützung freischaffender Künstler initiierte Aktion „Speyer.Kultur.Support“, sowie der Verein „Tsala ya Africa“, der ein Bildungsprojekt für Kinder in Südafrika fördern will. Über 11 000 Euro kann sich der Härtefonds Kultur der Stadt freuen, während der Verein „Tsala ya Africa“ 9000 Euro projektbezogen verwenden wird.
Rotary-Präsident Clemens King und Öffentlichkeitsreferent Hartmut Metzger bedauerten, dass pandemiebedingt viele wiederkehrende Ereignisse nicht realisiert werden konnten. Daher freue es sie, dass man dank der großzügigen Spende der Mitglieder dennoch ein lokales und internationales Projekt unterstützen könne. Bei den 20 000 Euro handle es sich um die höchste Weihnachtsspende der Mitglieder, mit der das bisherige Rekordergebnis um 7000 Euro übertroffen worden sei, betonten King und Metzger.
Impfprogramm gegen Polio
Clemens King informierte über das weltweite Engagement der Dachorganisation „Rotary International“: „Zum Hauptanliegen gehört die Bekämpfung der durch Viren verursachten Kinderlähmung. So hat Rotary International wesentlich dazu beigetragen, dass in den letzten 35 Jahren drei Milliarden Kinder gegen Polio geimpft werden konnten und die Krankheit nur noch in wenigen Ländern der Welt vorkommt!“
Die solidarische Spende zum Nutzen der Kulturtreibenden in Speyer wussten Kulturdezernentin Monika Kabs und Fachbereichsleiter Dr. Matthias Nowack zu schätzen. Nachdem Rotary bereits im letzten Jahr 4500 Euro in den Härtefonds eingezahlt hatte, erinnerten Kabs und Nowack daran, dass Speyer in einer Zeit bedrohter Existenzen auf ein enges Netz von Unterstützern bauen könne. So seien inzwischen 118 000 Euro in den Härtefonds geflossen, von denen die Hälfte als Soforthilfe an freischaffende Künstler ausgezahlt worden sei. Da der Fonds den städtischen Haushalt nicht belaste, sei er langfristig angelegt, um im Bedarfsfall auf finanzielle Probleme im breiten kulturellen Spektrum reagieren zu können, erläuterte Nowack.
Für den Verein „Tsala ya Africa“ nahm Vorsitzende Jennifer May die Spende entgegen. May, die auch Mitglied im Rotary Club Speyer und in der Jugendorganisation Rotaract ist, ließ wissen, dass die Summe in ein Bildungsprojekt fließt. Die Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Bad Dürkheim absolvierte 2014 ein Freiwilliges Soziales Jahr in Südafrika und konnte aus erster Hand berichten, wie gut das Geld dort angelegt sein wird.
Konkret sollen Projekte in Tlholego Village gefördert werden. Dabei handelt es sich um eine Art Farm im ländlichen Raum nahe der Stadt Rustenburg in der Provinz Nordwest. Schulähnliche Anfänge und die Gründung eines Kindergartens sollen gefördert und die Kinder in Sachen Umwelt- und Klimaschutz sensibilisiert werden. „Um das alles zu optimieren haben wir uns mittelfristig zum Ziel gesetzt, dort Erzieherinnen auszubilden, die unsere Ideen entsprechend umsetzen können“, bekräftigte Jennifer May.