Speyer. Einzelhandelsgeschäfte, Gastronomiebetriebe und weitere Betroffene bangen in diesen Tagen wegen der Corona-Pandemie um ihre Existenz. Einnahmen bleiben aus und die laufenden Kosten fressen mögliche Reserven auf. Auch wenn seitens der Politik am Montag die ersten Lockerungen vollzogen wurden, wird der Kampf ums nackte wirtschaftliche Überleben einiger Branchen noch eine Weile dauern.
Es gibt aber auch erfreuliche Ausnahmen, die aufgrund ihrer Produktpalette derzeit noch keine existenzgefährdenden Einschränkungen hinnehmen müssen. Dazu gehören Handwerksbetriebe wie das bereits in der fünften Generation geführte Speyerer Familienunternehmen Klaer Fensterbau in der Wormser Landstraße, das dank modernster Produktionstechniken zur Herstellung von Fenstern und Türen in der Region einen guten Ruf genießt.
Für seinen hohen Anspruch an Qualität und Zuverlässigkeit wurde der 1889 gegründete Betrieb bereits mehrfach ausgezeichnet. Er kann zudem auf zahlreiche Referenzen von Einfamilienhausbesitzern, Investoren von Großprojekten wie dem Ärztehaus „Medicus“ in der Bahnhofstraße oder der Berücksichtigung beim Neubau des von der Dietmar-Hopp-Stiftung finanziell unterstützten Jugendförderzentrums beim FC Speyer 09 verweisen. Geschätzt wird der Familienbetrieb auch wegen der Unterstützung einiger sozialer Projekte in Speyer.
Wie sich der Betrieb in der aktuellen Corona-Krise schlägt, darüber haben wir mit Geschäftsführer Ansgar Schmitt gesprochen.
Herr Schmitt, wie ist die Stimmung?
Ansgar Schmitt: Den Umständen entsprechend relativ gut. Ich bin vorsichtig optimistisch und hoffe, dass wir weiterhin von den Einschränkungen und Problemen verschont bleiben, die anderen Branchen derzeit leider große Sorgen bereiten.
Sind die Auftragsbücher noch gut bestückt?
Schmitt: Trotz der aktuellen Situation sind die Auftragsbücher zurzeit noch bestens gefüllt.
Sind wegen Corona einzelne Aufträge gecancelt oder storniert worden?
Schmitt: Von wegbrechenden Aufträgen kann Gott sei Dank keine Rede sein. In einigen Fällen wurden jedoch bereits erteilte und fest terminierte Aufträge auf Wunsch der Kunden auf die Zeit nach Corona verschoben. Darauf nehmen wir natürlich Rücksicht, denn die Gesundheit unserer Kunden und die unserer Mitarbeiter haben natürlich auch bei uns oberste Priorität.
Können Aufträge in der aktuellen Situation noch zeitgerecht durchgeführt werden?
Schmitt: Die Lieferkette unserer Lieferanten funktioniert noch uneingeschränkt, sodass alle erteilten Aufträge auf Wunsch termingerecht abgearbeitet werden können.
Was hat sich an den Einsatzorten wegen Corona verändert?
Schmitt: Schon im Vorfeld wird mit den Kunden und den Monteuren über Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen gesprochen. Vor Ort sieht es dann so aus, das die Kunden sich stets in einem anderen Zimmer als unsere Monteure aufhalten. Das garantiert den Abstand.
Wie erfolgt die Zusammenarbeit im Betrieb?
Schmitt: In der Produktion ergibt sich der Sicherheitsabstand automatisch durch die Größe unserer Produktionshalle. Außerdem wird ständig auf regelmäßiges Händewaschen und weitere Hygienemaßnahmen hingewiesen.
Wieviele Mitarbeiter sind bei Ihnen normalerweise beschäftigt?
Schmitt: Insgesamt sind wir ein Familienunternehmen mit 18 Vollbeschäftigten in Verwaltung, Produktion, Montage und dem Servicebereich.
Kam es wegen der Corona-Pandemie zu Entlassungen oder zu Kurzarbeit?
Schmitt: Nein! Alle Mitarbeiter in Verwaltung, Technik, Produktion und Montage befinden sich derzeit im Einsatz. Kurzarbeit wurde zwar prophylaktisch beim zuständigen Arbeitsamt angezeigt, momentan besteht aber kein Grund, sich über Kurzarbeit, Lohnkürzungen oder Entlassungen Gedanken zu machen. In diesem Zusammenhang möchte ich mich ausdrücklich bei allen Beschäftigten bedanken, die durch ihr umsichtiges Handeln zum Erfolg des Unternehmens in dieser besonders schwierigen Zeit beitragen. Mein besonderer Dank gilt zudem all denen, die uns durch Spenden von selbstgenähten Schutzmasken unterstützt haben.