3. Handball-Liga

Henri Hell: „Froh über jede Minute, die ich in der ‚Ersten‘ sammeln darf“

Vor dem vielleicht wegweisenden Vergleich mit Bittenfeld II ist Drittliga-Handballer Henri Hell von der HG Oftersheim/Schwetzingen positiv gestimmt.

Von 
Mike Junker
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Henri Hell © HG/Siegfried Brombach

Oftersheim/Schwetzingen. Henri Hell war einer von vier Handballspielern der HG Oftersheim/Schwetzingen, die erst am Samstagabend in Neckarsulm etwas Schmerzliches erleiden mussten, am nächsten Morgen am Ort der Verbandsliga-Niederlage schon wieder vorbeifahren durften, weiter bis nach Erlangen, um dort die nächste Abreibung, dann in der Drittklassigkeit, zu kassieren. Darüber, aber auch über seine Entwicklung berichtet er hier in diesem Gespräch.

Ob er an diesem Samstagabend gegen den TV Bittenfeld II spielen wird, wusste er zum Zeitpunkt dieser Unterhaltung noch nicht. Im günstigsten Fall erfuhr er es am Freitagabend, ansonsten vielleicht auch erst während der Partie, wenn er womöglich mit mehreren anderen Kandidaten hinter der Bank auf einen Einsatz harrt.

Diese Option hat sich sein Trainer Christoph Lahme schon mehrfach offen gelassen, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Unabhängig davon richtet er seine Worte auch an die Fans. Und definitiv aufgestellt ist er für den Sonntag, wenn es mit der „Ib“ in der Verbandsliga gegen den TSV Handschuhsheim geht.

Wie kamen Sie zum Handball?

Henri Hell: Das war schon sehr früh. Da meine ganze Familie aktiv war, war ich jedes Wochenende in der Halle. Schnell wurde mir klar, dass Handball meine Leidenschaft ist. Bis zur F-Jugend habe ich noch Fußball und Handball gleichzeitig gespielt, aber irgendwann musste ich mich entscheiden. Diese Entscheidung fiel mir leicht, denn in der Halle habe ich mich immer am wohlsten gefühlt.

Wie gestaltete sich Ihr handballerischer Werdegang danach?

Hell: Ich habe beim TV Bammental angefangen, bevor ich in der C-Jugend zu den Rhein-Neckar Löwen wechselte. Danach spielte ich ein Jahr beim damaligen Kooperationspartner der Löwen, dem TSV Rintheim, in der BWOL und ein weiteres Jahr in der B-Jugend-Reserve der Löwen, bevor ich schließlich zur HG kam.

Was waren bisher die größten Höhepunkte Ihrer Karriere?

Hell: Zu den Höhepunkten zählten sicher die Spiele in der B-Jugend-BWOL und der A-Jugend-Bundesliga gegen hochkarätige Teams. Besonders in Erinnerung sind das Duell vor zwei Jahren gegen die Junglöwen (trotz Niederlage) und das Spiel gegen Coburg 2024 – solche Spiele vergisst man nicht.

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Tiefpunkte waren sicher auch unvermeidlich?

Hell: Natürlich gibt es auch Tiefpunkte, etwa meine Handgelenksverletzung Ende vergangenen Jahres oder Phasen, in denen es einfach nicht so lief. Solche Zeiten gehören dazu, es kann nicht immer nur bergauf gehen. Wichtig ist, positiv zu bleiben und weiter an sich zu arbeiten.

Wie erleben Sie Ihre Rolle als junger Spieler in der ersten Mannschaft?

Hell: Für mich ist es ein echtes Privileg, bei der ersten Mannschaft dabei zu sein. Ich sehe das als große Chance, mich weiterzuentwickeln und von erfahrenen Spielern zu lernen. Viel Verantwortung sollen wir Jungen da eigentlich noch nicht übernehmen. Ich glaube, was wichtig ist, dass wir befreit aufspielen und uns etwas zutrauen. Aber grundsätzlich bin ich froh über jedes Spiel und jede Minute, die ich in der 3. Liga sammeln darf.

Das vergangene Wochenende war sicherlich eine außergewöhnliche Erfahrung, oder?

Hell: Ja, dieses Wochenende war sportlich eher durchwachsen – sowohl für mich persönlich als auch für meine Mannschaften. Da sitzt man sonntagabends nach all der Reiserei schon mal enttäuscht daheim auf dem Sofa und hinterfragt es. Aber Niederlagen gehören zum Handball einfach dazu. Wichtig ist, sie schnell zu verarbeiten und sich auf die nächsten Aufgaben zu fokussieren.

Sind Sie zwischen den beiden Mannschaft zerrissen?

Hell: Ich fühle mich sowohl der ersten Mannschaft als auch der „Ib“ zugehörig. Beide Teams sind wichtig für meine Entwicklung: In der „Ersten“ kann ich von erfahrenen Menschen lernen und auf hohem Niveau mittrainieren und ein paar Spielminuten sammeln. In der „Zweiten“ hingegen bekomme ich viel Spielzeit und muss Verantwortung übernehmen. Beides hilft mir enorm, mich als junger Spieler weiterzuentwickeln.

Was steht der HG und den Fans nun bevor?

Hell: Ich weiß, dass die aktuelle Situation nicht einfach ist – für uns als Team und für euch Fans. Aber gerade jetzt brauchen wir euch mehr denn je! Also kommt unbedingt am Samstag in die Nordstadthalle und unterstützt uns! Denn nur mit euch im Rücken können der nächste Heimsieg eingefahren und zwei wichtige Punkte gesammelt werden!

Spiel: HG Oftersheim/Schwetzingen – TV Bittenfeld II (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen).

Freier Autor Dem Handball verbunden, aber immer flexibel

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