Oftersheim/Schwetzingen. HT München ist weiterhin die klare Nummer eins in der Südstaffel der 2. Jugend-Bundesliga Handball. Das ist unstrittig. Aber eigentlich ist der Tabellenführer durchaus schlagbar. Das zeigte seine Partie gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen, die er nur mit 30:27 (16:10) gewann. Die Kurpfälzer wollten den Spitzenreiter testen, fielen dabei aber selber als ungenügend durch. Denn die Gäste halfen auch gewaltig mit ihren Defiziten beim Heimsieg der Bayern mit.
HG-Coach Justin Hahne brachte es wortkarg, aber sehr präzise auf den Punkt: „Hätte mir einer gesagt, dass wir aufgrund der technischen Fehler und unserer schlechten Entscheidungen im Angriff in Unterhaching verlieren, hätte ich ihn für dumm erklärt.“
Das Krisenmanagement begannt schon in den ersten Minuten und sollte bis zum Abpfiff nicht bewältigt werden. Nur phasenweise waren in der zerfahrenen Partie durchaus sehenswerte Ansätze zu sehen, nur um dann die Hausherren mit Geschenken zu bedienen. Da übertrafen sich die HG-Akteure gegenseitig mit Fehlwürfen und -pässen.
Oftersheim/Schwetzingen verbessert, aber nicht gut genug in Jugend-Bundesliga Handball
So waren die Gäste beim 10:8 (18.) noch gut bedient, da es HTM meist nicht viel besser machte. Einen herben Dämpfer gab es dann während einer ersten Hinausstellung, als zwei Bälle überschnell verloren wurden und dafür hinten im leeren Tor einschlugen. Auch danach wollte vorne bis zur Pause fast gar nichts mehr gelingen. Dabei gelangen über die gesamte Begegnung hinweg etliche Balleroberungen, es wurde nur zu wenig daraus gemacht, oder häufig die Torumrandung getroffen oder der HTM-Torhüter angeworfen.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Kurpfälzer leicht verbessert, aber defensiv nicht gut genug, um aufzuholen. Der Rückstand schien zementiert (28:22). Zudem gingen Hahne die Alternativen bei nur vier Auswechselspielern fürs Feld aus. Später waren es gar nur drei, nachdem Jona Himmelmann mit blutender Nase ausgeschieden war. Doch auf einmal schien noch etwas möglich, Kreisläufer Robin Wolf, jetzt auf Rechtsaußen eingesetzt, Jan-Mathis Derr und Lenny Lehn verkürzten auf 28:25 (56.), dazwischen blieben noch einige gute Möglichkeiten ungenutzt.
Eine offenere Deckungsweise sollte das Glück erzwingen. Aber das eingegangene Risiko fand keine Belohnung, zumal noch zwei Strafwürfe vergeben wurden.
Ballkontrolle wird in der JBLH gegen die Bayern von der HG nicht aufrecht erhalten
Ein Kompliment rang sich Hahne dann noch zu seiner Truppe ab: „Es war eine gute Leistung in der zweiten Halbzeit und die Jungs haben 60 Minuten durchgekämpft.“ Dies spiegelte sich in den mehrfachen Aufholjagden wider (zum Beispiel bei 24:20, auch hier wäre mehr möglich gewesen), die sie aber immer wieder selbst unterbrachen. Das Scheitern lag definitiv nicht an einer überragenden Abwehrleistung der Bayern, sondern war einzig in der Tatsache begründet, dass die Ballkontrolle nicht ständig aufrecht erhalten wurde.
HG: J. Wolf, Weingärtner (1), Sakota; Kuhlee (2), Huljak (2), Lehn (2), Schmitt (6/4), Vielhauer, Derr (4), Ihrig (1), Himmelmann (4), Getrost (4), R. Wolf (1).
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