Mit 33:28 (16:12) setzte sich die HG Oftersheim/Schwetzingen II im Badenliga-Kellerduell gegen die Handballer der HSG St. Leon/Reilingen durch und verschaffte sich somit ein kleines Polster zu den nachfolgenden Teams im Klassement. Dies dürfte auch notwendig sein, geht es am Samstag (19.30 Uhr) doch zum als heimstark bekannten TV Hardheim, der aktuell allerdings auch nur zwei Ränge und Punkte vor Oftersheim/Schwetzingen in der Tabelle residiert. Die HSG muss gegen Wiesloch versuchen, verloren gegangenes Terrain zurückzuholen (Sonntag, 18 Uhr).
Verloren auf seinem Posten dürfte sich auch ein wenig Martin Schnetz gefühlt haben. Kein Co-Trainer, kein Mannschaftsverantwortlicher, kein Physio saßen dem HSG-Coach auf der Bank zur Seite – und allzu viel Ersatzspieler standen auch nicht zur Verfügung. Erkrankungen und Verletzungen haben hier ihre Spuren, oder besser Lücken, hinterlassen. Wenig verwunderlich, dass er schon nach sieben Minuten den Grünen Karton legen musste.
HG: Herb; Metz (2), Fendrich (2), Zimprich (2), Micke (1), ...
HG: Herb; Metz (2), Fendrich (2), Zimprich (2), Micke (1), Kirsch (3), Thüre (1), Löffler (1), Beck (3), Braun (6/2), Grimm (3), Trunk, Seidenfuß (8).
HSG: Unser, Köhler; Grünholz, Netscher (1), Koffeman (4), Benetti, Decker (7/4), Geiss (2), Fink (1), Menger (5), Frank (8/3), Antl.
Schiedsrichter: Geiss/Pittner (Mühlhausen/Laudenbach). Zuschauer: 120.
Strafwürfe: 3/2:8/7 (Köhler pariert gegen Trunk, Herb gegen Decker).
Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Metz 23., Kirsch 39., Thüre 42., Trunk 55. – Koffeman 46., Grünholz 48.).
Spielfolge: 0:1, 6:3, 10:4, 13:10, 16:12 (HZ), 19:16, 23:16, 24:20, 26:22, 30:22, 32:23, 33:28. mj
Die Hausherren hatten zu diesem Zeitpunkt bereits ein sattes 6:3 vorgelegt. Es wäre deutlicher gewesen, hätte bei St. Leon/Reilingen nicht mit Daniel Unser ein Altmeister seines Faches zwischen den Pfosten an seiner alten Wirkungsstätte gestanden. Unpräzise Würfe waren für ihn eine leichte Beute.
Doch die Auszeit wurde vom Gastgeber besser genutzt, der sich weiter auf die doppelte Distanz absetzte. HG-Trainer Jan Philipps ließ seine Deckung immer wieder gegen Janosch Menger heraustreten, was das St. Leon/Reilinger Angriffsspiel sichtlich hemmte. Erst als dieser mit ständigen Positionswechseln die Maßnahme umging, lief es für sein Team etwas besser.
Klare Verhältnisse
Bereits zum Seitentausch kam bei vielen Zuschauern das Gefühl auf, dass die HSG dieses Match nicht aus eigener Kraft würde gewinnen können. Die HG konnte sich eigentlich nur selbst schlagen. Dass sie nicht gewillt war, auf diesen Irrweg abzubiegen, wurde schnell deutlich: Nach der Pause wurden – zeitweilig sogar in Unterzahl – klare Verhältnisse und Fakten geschaffen und Schnetz stand bei 23:16 (42.) schon wieder mit der Auszeitkarte am Kampfrichtertisch.
Ein Mittel, das Philipps in der Folge für sein Team gar nicht mehr benötigte. Nicht erst bei einer Neun-Tore-Führung war diese Partie vorentschieden. Gegen Ende ließ der Hausherr seine Gäste ein bisschen besser aussehen und gewährte noch zumindest bedingt ein wenig Ergebniskosmetik.
Indirektes Lob für Ersatzspieler
Entsprechend fiel auch das Fazit der beiden Trainer aus. HSGler Martin Schnetz machte deutlich: „Die drei, vier Tore, die wir heute pro Halbzeit schlechter waren, spiegelten auch wider, um wie viel wir schwächer waren. Wir sind hier ohne Kreisläufer angekommen, da haben wir schon kaum eine Chance, zumal wir uns ohnehin schwertun. Wenn ich Spieler wechseln muss, kommen teilweise Leute ohne Badenliganiveau auf das Feld. Bei der HG frage ich mich, warum die Eingewechselten nicht von Anfang gespielt haben. Die würden bei mir alle durchspielen.“
Sein Gegenüber auf HG-Seite, Jan Philipps, lobt die gemeinsame Anstrengung, die zum Sieg geführt hätten: „Wir haben eine gute und geschlossene Teamleistung gezeigt. Im Laufe der Zeit bekamen wir immer mehr Sicherheit ins Spiel. Unser Engagement im Training wurde belohnt, sodass am Ende die nötigen und auch bitter benötigten Punkte für uns herausgesprungen sind.“
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