Erfweiler. Rheinland-Pfalz ist eine beliebte Wanderdestination und das nicht allein wegen der Hüttenkultur (seit 2021 Immaterielles Unesco-Kulturerbe). Hier gibt es Wege für Familien, zum Teil kinderwagentauglich, für Sportliche und für Gelegenheitsspaziergänger. Alle haben eines gemeinsam: eine traumhafte Natur zum Genießen. Nicht umsonst sind gleich fünf Routen im Wettbewerb um den Titel Deutschlands Schönster Wanderweg 2023 nominiert.
Mit der Hahnfels-Tour und dem Treidlerweg in der Pfalz, der HeimatSpur Wasserfall-Erlebnisroute in der Eifel, dem Auenlandweg im Westerwald und der Traumschleife Lecker-Pfädchen im Hunsrück liegt ein Drittel der nominierten Wege in der Kategorie der Tagestouren in Rheinland-Pfalz. Abgestimmt werden konnte bis zum 30. Juni 2023.
Hahnfels-Tour gilt als mittelschwer
In etwa einer Autostunde erreicht man von Mannheim aus Erfweiler. Es gibt zudem recht gute Zugverbindungen (siehe Infobox). Dort befinden sich Start- und Endpunkt der 14,4 Kilometer langen Hahnfels-Tour. Ausgeschrieben ist diese mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. Er stellt mit seinen 358 Höhenmetern Aufstieg und 360 Höhenmetern Abstieg keine große Herausforderung dar, geht jedoch Gelegenheitswanderern schon etwas "auf die Pumpe", wie es so schön heißt.
Trittsicherheit ist auf den Waldwegen, die sich zum Teil auf schmalen Pfaden durch den Wald schlängeln, gefragt. Doch die Mühen lohnen!
Gute Geher bleiben unter vier Stunden
Fünf Stunden (gemütliche) Gehzeit sollten eingerechnet werden, wer länger auf den schönen Aussichtspunkten und Picknickplätzen ausharren möchte, sollte dies in seinen Planungen entsprechend berücksichtigen.
Gute Geher schaffen die Tour unter vier Stunden.
Treppensteigen zum Einstieg
Los geht's im beschaulichen Erfweiler am Belmontplatz, dem Dorfplatz, vorbei an der Kirche die Treppen hinauf. Gleich zu Beginn treibt der Anstieg zum Hahnberg mit dem Hahnfelsen den Puls nach oben. Doch hat man den "Gipfel" mit Aussichtsplattform erreicht, lässt sich mit einer herrlichen Aussicht über den Wasgau verschnaufen.
Wohl dem, der schönes Wetter mit Weitsicht erwischt hat. Doch auch an trüben Tagen ist diese Tour prima. Wer schon jetzt sein Picknick auspacken mag - nur zu. Doch es kommen weitere tolle Aussichtspunkte.
Es geht durch den Wald weiter. Immer wieder tun sich zwischen den Bäumen tolle Ausblicke auf. Innenhalten – einatmen – den Stress des Alltags hinter sich lassen. Das tut gut.
Via Glastalblick tragen einen die Füße hinab ins Bärenbrunnertal. Wer gut aufpasst, entdeckt den etwas versteckt liegenden Heegerturm.
Tolle Felsformationen
Die Breitenbachquelle mit einem Rastplatz lädt auch zum Verweilen ein. Eine Stärkung an sich schadet nicht, denn jetzt geht's wieder bergan.
Die Schafsteinfelsen sind die nächste Augenweide und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die bizarren Gebilde wirken wie monströse Bücher, in denen sich die Natur lesen lässt. Sie zu berühren kommt einer Zeitreise gleich.
Apropos berühren: Ab und an trifft man dort auch Kletterer, die sich in den Buntsandsteinfurchen einen senkrechten Weg zum Panorama Kahlenberg suchen. Von dort oben ist das Burgenmassiv Alt-Dahn auszumachen. Das erreichen Nicht-Kraxler bei der Tour aber auch so noch.
Schönster Rastplatz der Route
Die Route führt weiter hinauf. Über den Kamm geht es nach Schindhard. Hier befindet sich einer der schönsten Rastplätze der Hahnfels-Tour mit Blick auf Schindhard, Dahn-Reichenbach und bis zur Burgruine Drachfels bei Busenberg.
Jetzt geht's bergab. Am Ende des Pfades ist ein Sportplatz. Der Wanderweg schlägelt sich weiter bis zur Fischwoogmühle und über die Straße (K39) in Richtung Burgmassiv Alt-Dahn. Zwischen 15. März bis 31. Oktober ist die Anlage aus dem 11. Jahrhundert täglich, außer mittwochs, von 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr) geöffnet. Die Burgschänke ist zwischen 7. April bis 31. Oktober täglich, außer mittwochs, von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Abkürzen? Nö.
Der nächste Felsen wartet auf dem Weg retour: Über den Löfelsfelsen mit Blick auf Erfweiler geht es wieder bergab. Der schmale Pfad führt bis zur Höhle am Zimmerberg.
Unterhalb des Zimmerfels lauft man zum Dorfblick und zum Hebelfelsen. Hier könnte man die Tour abkürzen: über die Friedhofstraße zurück zum Ausgangspunkt.
Machen wir nicht – immerhin warten noch eine Highlights!
Liebespfad zur Eibachquelle
Weiter geht es in Richtung Ortsrand von Erfweiler vorbei an einer Kneippanlage (im Winter abgedeckt) zum Kohlenmeilerplatz mit Schutzhütte. Die Strecke ist eben, verläuft auf breiten Wegen durchs Langenthal zum schönen Landschaftsweiher "Im Bottental". Es gibt auch hier – wie vielfach am Weg – eine Wissensstation, die für Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessant ist.
Schon mal was von einem Liebespfad gehört? Den gibt es hier! Ein kleiner, schmaler Weg (auf dem man sich schon gegebenermaßen näher kommen muss...) führt zur Eibachquelle. Hier wartet frisches Quellwasser auf durstige Kehlen. Und für jene, die kein Gefäß dabei haben: Eine Tasse hängt dort auch, doch wie lange schon, dass weiß nur jeder, der sie dort positioniert hat.
Kleiner Wasserfall – feuchte Krönung
Das war's noch nicht mit den "feuchten Vergnügungen" am Wegesrand. Ein Wasserfall steht noch an. Für den Erfweiler Wasserfall weicht man ein bisschen mehr wie 100 Meter von der Route ab. Er ist nicht riesig, aber darf gerne auf der Tour eingebunden werden. Was man gesehen hat, hat man gesehen ...
Es geht langsam zurück - und zwar über den Dickkopfpfad. Zwei Schilder mit geschnitzten Charakterköpfen aus Holz bilden Anfang und Ende dieses kleinen Weges durch den Wald. Von dort oben hat man einen guten Blick auf Schottische Hochlandrinder, die auf der eingezäunten Weide graden. Am Michaelkapellchen hat man Erfweiler wieder erreicht.
Rumpsteak oder Salat "Hahnenfelsen"
Hungrig? Da empfiehlt sich ein Abstecher in das Landgasthaus "Zum Jägerhof“, Winterbergstraße 34. Hier am besten reservieren, Telefon 06391/1754. Mittwoch bis Sonntag ist es zwischen 11.30 und 14 Uhr sowie 17 und 21 Uhr geöffnet.
Anfahrt mit Auto oder Öffis
- Mit dem Zug geht's bis Bad Bergzabern oder Hinterweidenthal, ab dort mit dem Bus nach Dahn und weiter nach Erfweiler. Von Mai bis Oktober fahren die Ausflugszüge "Bundenthaler" und "Felsenland-Express"" mittwochs, samstags, sonntags und an Feiertagen ab Mannheim/ Karlsruhe bis Dahn Süd und mit dem Bus von der Bushaltestelle in der Ortsmitte weiter nach Erfweiler.
- Mit dem Auto geht es über die B10 bis Ausfahrt Hinterweidenthal, weiter auf der B427 nach Dahn, über die Schulstraße, Hauensteiner Straße und K 39 nach Erfweiler.
- Parken ist auch dem Belmontplatz, Schulstraße, 66996 Erfweiler möglich.
- Infos: Tourist-Information Dahner Felsenland, Schulstraße 29, 66994 Dahn, Telefon 06391/9196222, www.dahner-felsenland.de
Wer beim Thema des Tages bleiben will, bestellt sich die Salatplatte "Hahnfelsen" mit Rohkostsalaten, Blattsalaten der Saison und Thunfisch (12,30 Euro). Eine Spezialität des Küchenchefs sind die Rumpsteaks (verschiedene Varianten mit Beilagen für 24,50 Euro).
Na dann: Guten Appetit nach dieser empfehlenswerten Genusstour.
Nachtrag: Die Hahnenfels-Tour wurde auf Platz fünf der schönsten Wanderwege Deutschlands gekürt.
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[10] https://www.jaegerhof-erfweiler.de/