Tourtagebuch von Gringo Mayer: Das große Abenteuer endet - vorerst

Der Mannheimer Gringo Mayer rockt mit seiner Kegelband in kurpfälzischer Mundart die Clubs in ganz Deutschland - und schreibt für diese Redaktion ein exklusives Tagebuch zur "Ihr liewe Leit"-Tour. Was er erlebt

Von 
Alexander Müller
Lesedauer: 
Eine Tour, die zusammengeschweißt hat: Gringo Mayer und die Kegelband in Berlin. © Heino Müller

Mannheim. Die Kurpfalz hat Gringo Mayer in den vergangenen Jahren mit unzähligen gefeierten Auftritten schon erobert. Jetzt geht die in Mannheim lebende Songwriter-Entdeckung mit seinem neuen Album "Ihr liewe Leit" zum ersten Mal auf große Deutschlandtournee. In seinem exklusiven Tourtagebuch erzählt Gringo, was er unterwegs erlebt

Heiß in der Hauptstadt (Berlin, Privatclub, 10. Mai 2024)

This is the end. Beautiful Friend. The end.
Erste Tour. Vorbei. Klar, auf dem Zettel steht noch Kammgarn Kaiserslautern. Und das wird auch bombe. Genauso wie alle anderen gut 30 Auftritte, die dieses Jahr noch anstehen. Aber unsere „Ihr liewe Leit“-Tour, wo wir viele Tage und Nächte am Stück unterwegs waren, ist jetzt vorbei. Und das ist schon verrückt, weil wir den Spaß unseres Lebens hatten. Jeremy, Juri, Steffen, Lukas, Udri und Fabian. Sowas schweißt zusammen. Und es kann durchaus sein, dass wir den Weltrekord im „Auf Tour-Lachen“ geknackt haben.

Als wir das letzte Mal in Berlin waren, war es Winter. Jetzt ist es Sommer. Sommer in Berlin. Endlich mal wieder mehr als 6 Stunden gepennt. Nach dem Frühstück gönn ich mir ein Bad. Des dud guuuuuuuud. Und heut Abend spielen wir im restlos ausverkauften Privatclub. Haben uns zuschauermäßig also schonmal mehr als verdoppelt im Vergleich zum legendären Schokoladen.

Alles läuft nach Plan. Selbst beim Soundcheck gibt es kein Problem. Ungewohnt. Aber manchmal funktioniert halt sogar die Technik einwandfrei.
Essenbestellen. Futtern. Und ca. 30 Minuten vor Showbeginn ist da wieder dieses Gefühl. Es kickt richtig in die Brust. Wie ein Rauschmittel knallt die Aufregung voll rein wie ein Feuerwerk. Ich könnte platzen und wahnsinnig werden. Aber es ist auch irgendwie gut. So fühlt sich vielleicht eine Überdosis Leben an. Ist doch was Schönes, wenn man das Leben so stark spürt.

Frank Sinatra singt „That’s life“. Die Kegelband betritt die Bühne. 1,2,3,4 und die Show beginnt. Alle sind am Start. Das wunderbare Publikum in Berlin feiert. Spätestens ab dem dritten Lied singen alle alles mit. Von vorne bis hinten. Ich hoffe, das hört nie auf. Diese Intensität, dieses aus der Brust heraus von unserem Publikum. Genauso hab ich mir meine Konzerte immer vorgestellt. Es ist wirklich so gekommen.

Vielleicht war auch diese Intensität zwischen Publikum und uns der Grund, dass es so dermaßen heiß wurde während unserer Show. Ich hab’s eigentlich schon beim ersten Song gemerkt, dass ich völlig ehrenlos schwitzen werde. Spätestens nach der Hälfte unserer Show tropfte von meinem Mikrofon der Schweiß runter. Also Knopf auf und weiter geht’s. Hauptsache niemand merkt, dass wir hier nicht nur unsere Songs spielen, sondern parallel dazu gegen den drohenden Kreislaufzusammenbruch ankämpfen. Hehe. Dumm gugge. Lächeln. Bloß net umkippe.

Naja. Hat sich angefühlt wie eine Reinigung. Ich kann zwar nicht sagen, wovon. Aber egal. Irgendwie war nach diesem denkwürdigen Konzert in Berlin alles anders.
Vielen Dank an alle, die uns auf Tour in ganz Deutschland besucht haben. Vielen Dank, dass wir bezeugen durften, dass da draußen ein riesiger Haufen guter Leute ist. Wir sehen uns wieder. Das große Abenteuer ist noch lange nicht vorbei. Die „Ihr liewe Leit“-Tour allerdings schon.
Bis bald. Bussi.
Euer Gringo

 

Das Eichhörnchen-Prinzip (Würzburg, Cafe Cairo, 9. Mai 2024)

Keine Ahnung, ob das jemand kennt, aber hier läuft nur noch eins: Pedro Pedro Pedro. Dazu dreht sich ein tanzender Waschbär im Kreis. Das ist, was bei uns läuft.
Würzburg ist ja wunderschön. Und unser erster Auftritt hier fühlt sich ebenfalls wunderschön an. Mit Band kommen wir nach solch einem fulminanten Würzburg-Debüt ohnehin wieder. Aber ich will hier auch privat unbedingt nochmal hin. Glaub, hier liegt ein besonders schönes Städtchen am Main. Dass wir sogar hier schon Fans haben, obwohl von uns niemand je hiergewesen war, ist phänomenal. Stück für Stück ernährt sich das Eichhörnchen. Imma mol ä bissl. Imma schä stabil.

Der Tag begann schon ultrastabil. In München wartet im Lindwurmstübl um 11:00 Mittagessen auf uns. Ich nehm Jägerschnitzel. Der Laden gefällt mir. Ultra spießig, alt eingesessen, urig as hell und gleichzeitig ordentlich und bestens gepflegt. Auch das Service-Personal strahlt eine bodenständige Anständigkeit aus. Ich schlacker mit den Ohren vor Zufriedenheit. Trinkgeld!

Zack zur Theresienwiese. In den Bus rein. Augen zu und komplett wegpennen, durch konstanten Nieselregen nach Würzburg.

Sachen aus dem Van in den zweiten Stock tragen. Ohne Fahrstuhl. Workout. Trotzdem direkt wohlgefühlt im Cairo in Würzburg, das ausschließlich von jungen engagierten Menschen betrieben zu sein scheint. Super Vibe. Weiter so.

Konzert bestens. Publikum ausgelassen, divers, freudig. Leichter Werktag-Suff liegt im vollen Konzertsaal. Dann Fotos machen, kurz zusehen, wie Bayern binnen drei Minuten alles verliert, abbauen, einladen.

Pennen. Wie immer 5 Stunden. Frühstück. Kaffee. Rührei. Wasser. Ab in den Bus. Abfahrt.
Jetzt geht’s nach Berlin. Ich spiele unentwegt FIFA im Bus und verliere ungebrochen nahezu jedes Spiel. Heute ist Off-Day. Wir verbringen ihn auf der Autobahn. Dafür morgen vielleicht mal ausschlafen. Vielleicht. Es muss ja immer weitergehen.

In Berlin angekommen rennen wir direkt ins Fitnessstudio des Hotels. Keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte, aber jeder legt los als gäbe es kein Morgen mehr. 30 Minuten Vollgas. Kurz und knackisch. Wenn wir schon kein Konzert spielen, dann wollen wir wenigstens schwitzen.

Duschen. Restaurant. Bier. Ah heut schmeckt’s wieder.

Absolute Champions League (München, Substanz, 7. Mai 2024)

73. Minute. Ich hock mich aufs Sofa. Es ist tiefer eingesessen, als die Couch, auf der ich damals geboren wurde, und auf der ich 30 Jahre liegen geblieben bin. Es läuft PSG gegen Dortmund. Dortmund führt 0:1. PSG donnert die Dinger aufs Tor und keiner geht rein. Ich frag die anwesenden Person, wer hier die PlayStation-Controller in der Hand hat und so eine Scheiße zusammenkickt. Aber es ist tatsächlich das echte Champions-League-Halbfinale und Dortmund gewinnt.
Morgen spielt Bayern München in Madrid. Aber wer da der Sieger ist, kann ich jetzt schon sagen. Was wir heut nämlich in München erlebt haben, ist die reinste Gewinnerei. So viel Party, so viel Freude. So fühlt sich Gewinnen an.

Mein persönlicher Sieg war, als ich „Äni rache“ angekündigt hab und unser Trompetengroßmeister Stephan Udri, so loslachen musste, dass er seinen Drink direkt wieder aufs Schlagzeug gespuckt hat. Irgendwas muss ich anders gemacht haben. Der Junge ist zum achthundertsiebzigsten mal Teil dieser Show und lacht sich plötzlich so schlapp, dass er direkt die Kontrolle verliert. Laut ihm war die spontane Ansage viel zu arg. Danke fürs Kompliment!

Danke ans Substanz. Danke München. Ihr habt euch und uns alle zu Sieger*innen gemacht.

Aber nicht nur das. Nachdem wir unser ganzes Zeug endlich wieder eingeladen hatten, getrunken und gelabert hatten, sind wir angeföhnt ins Hotel gefahren und hatten noch die leise Hoffnung, dass es eine geöffnete Hotelbar gebe. Es kam jedoch viel schlimmer. Es gab nämlich nicht nur eine Hotelbar. Wir schluderten volle Kanne in die unmögliche Situation hinein, dass das Buchungssystem des Hotels abgekackt ist und keiner von uns in sein Zimmer einchecken konnte. Stattdessen hagelte es Freigetränke. Jeder parkte seinen Koffer ruhig und seriös in der Ecke und riss sich die Kleider vom Leib und holte alles aus sich heraus, was Launen heben kann. Danke dafür! Schicksal, besser geht’s net!

München, wir kommen wieder! Wir sind ein Teil von euch und ihr seid ein Teil von uns. Gut‘ Nacht. Ich muss duschen.

Eine wunderbare Zeit (Frankfurt, Batchkapp, 4. Mai 2024)

„Hey!“ ertönt es aus dem Nichts. „Heeeeeeeyyyyy!“. Irgendwo rastet jemand aus oder erleidet einen Nervenzusammenbruch. Danach großes Gelächter von derselben und einer weiteren Personen. Einer spuckt seinen Kaffee über den Couchtisch. Das Gelächter geht weiter. Tränen werden gelacht.

Dann ist klar: ganz normale Situation hier. Wir sitzen hinter der Batschkapp auf einem Sofa und labern dumm.

Frankfurt gestern hat geknallt. Und zwar wirklich geknallt. Mir kam zu Ohren, dass nach zwei Songs bereits jemand umgekippt ist und sich dann hinten am Geländer festhielt für den Rest des Konzerts. Es war Samstag und die Menschen waren an der langen Leine, da kann’s natürlich mal passieren, dass man 5 bis 6 Maß zu viel petzt.

Wir hatten eine wunderbare Zeit zusammen. Danke an alle Menschen, die uns hier Tag für Tag begleiten. Wir sehen uns am Dienstag in München!

Brumm brumm…!

Einfach eine tolle Truppe (Koblenz, Café  Hahn, 3. Mai 2024)

So langsam wird’s hart. Langsam wird’s richtig hart. Richtig hart, die richtigen Worte zu finden, wie gut das alles läuft. Koblenz war so gut. Mir wurde versichert, dass wir ausverkauft sein werden, wenn wir das nächste mal wieder ins Café Hahn kommen. Nach so einem Auftritt, hieß es, lässt sich daran nix mehr ändern.
Als die Band die Bühne betrat, um mit „Fabrigg“ den Abend zu eröffnen, war direkt klar, dass des was gibt. Solch ein warmer frenetischer Applaus. Das hat man nicht alle Tage und das kann man auch net erzwingen. Das kam einfach.
Und wenn ihr wüsstet, was wir für eine tolle Truppe sind, wie wir miteinander reden, wie wir miteinander Dinge ansprechen und Probleme lösen, wie wir uns als Team gegenseitig unterstützen, dann könntet ihr nachvollziehen, warum ich heute so beseelt bin.
Danke Koblenz, danke Cafe Hahn, danke Kegelband, danke Steffen, danke Lukas.

Gut Nacht
(Tippte Gringo Mayer am 4. Mai 2024 um 1:11 in sein Handy)

Ein Spargel werd ich nimmer (Ulm, Roxy, 2. Mai 2024).

Was willsch mache. Wenn ihr wüsstet, was ich gemacht hab zwischen dem letzten Tourblock und diesem, würdet ihr mit den Ohren schlackern. Wir sind auf jeden Fall noch lang net am Ende der Fahnenstange.
Und jetzt kam endlich Ulm. Hier bin ich vor knapp 10 Jahren schonmal aufgetreten für eine handvoll Songs. Da hab ich auch Fabian kennengelernt, der heute mit uns auf der Bühne stand. Damals hab ich einen Song gespielt, der zwar bislang nicht veröffentlicht wurde, aber eigentlich schon den Kern meines Schaffens auf den Punkt gebracht hat. Der Song fängt an mit der Zeile:

„Do wo ich wohn
Lebt ma vumm Huresohn-Stunnelohn“

Gringo Mayer in a nutshell.

Was auch immer. Das Roxy in Ulm ist ein super Laden. Es wurde sogar frischer Spargel kredenzt. Was willsch mache. Nach dem Lampertheimer Spargel, wo bekanntermaßen der Beschde is, kommt vielleicht sogar irgendwann der Ulmer Spargel im nationalen Spargelranking. Schlecht warer net. Schwefelhaltig isser auch. Aber vielleicht war’s halt auch einfach deshalb besonders lecker, weil wir uns so wohlgefühlt haben in Ulm und um Ulm herum, weil wir so freundlich empfangen wurden und so viele gute Leute mit uns Spaß hatten.

Was auch immer.
Ein Spargel werd ich nimmer.

Morgen Koblenz. Brumm brumm.

Das ganz große Entertainment (Köln, BüZe Ehrenfeld, 12. April 2024)

Die PlayStation funktioniert einfach net. Jetzt haben wir einen Bus, in dem eine PlayStation ist, und es funktioniert einfach nicht. Wir wurden verarscht. All unsere Hoffnungen auf endloses Gezocke sind dahin. Stattdessen wird gepennt, Handy geglotzt. Jeder für sich. Und dennoch vereint. Unter einem Dach. Auf vier Rädern.

Ich fühl mich gut. Die letzten beiden Konzerte waren super und heute wartet nochmal ein Extra-Schmankerl auf uns. Köln ist aus dem Grund speziell, dass wir jetzt dreimal hier gespielt haben, einmal ich solo 2022 und dann zweimal im ersten Teil unserer Ihr-liewe-Leit-Tour letztes Jahr. Dass wir überhaupt auf der selben Tour zweimal in der selben Stadt spielen können, ist schon besonders. Köln wie Berlin haben sich aktuell als besonders gutes Pflaster für uns erwiesen. Zumindest was außerhalb unserer südwestdeutschen Heimat liegt.

Auf jeden Fall geht’s heut ins BüZe Ehrenfeld. Direkt gegenüber vom Em drügge Pitter, wo wir die letzten Male gespielt haben.

Heut wird’s heiß. Nicht nur vor der Tür, sondern auch auf der Bühne. Über der Bühne hängen alte Lampen, keine LEDs. Ein Bühnenlicht wie zur Zeit des ganz großen Entertainments.
Schon beim Soundcheck im leeren Saal spüren wir, wie heiß diese Leuchten werden. Schwitzen ist ohnehin Teil unseres Jobs, aber das war anders.

Und dann kam noch das wilde Kölner Publikum dazu und hat uns zusätzlich aufgeheizt. Voller Saal. Leute aus Köln und sonst irgendwoher vereint vor unserer Bühne. Die Luzie ging ab.

Köln. Ein großartiges Pflaster. Ehrenfeld. Venloer Straße. Auch kulinarisch eine Macht. War jemand mal im Kebapland? Ist das echt wegen Böhmermann so gut besucht? Wir haben leider nie Zeit, drei Stunden zu warten bis wir dran kommen.
Wir gehen immer zum Falafelkönig.

Wie auch immer. Für euch fahren wir jederzeit 3 Stunden. Oder länger.
Wir bedanken uns. Kegelband, Gringo und die ganze Truppe sagen „bis bald“! Jetzt wird abseits der Bühne weiter gehustled. In 3 Wochen geht’s weiter mit der Tour. Mit Halt in Frankfurt am 4. Mai.

Brumm brumm. Grüße von der A3. Tschissl, ihr Liewe!

Auf dem Pfad der Tugend (Bremen, Tower, 11. April 2024)

Endlich. Eeeeendlich. Wir wurden von der Polizei angehalten. Ich frag mich nur, warum jetzt, wo doch alles legal ist…

Naja, es konnte nichts gefunden werden. Alle waren glücklich. Die Polizei und wir. Aber am Allerglücklichsten war unser Fahrzeugführer, weil er stocknüchtern war und mit reinstem Gewissen kooperieren konnte. Er strahlte wie ein kleiner Junge, der von der Lehrerin eine 1 bekam.

Seine Freude strahlte durch den ganzen Innenraum unseres Busses und für einen Moment herrschte Frieden auf Erden. Wir alle waren auf dem Pfad der Tugend und spürten, dass heute ein guter Tag war.

Bremen. Endlich Bremen. Mit Bremen muss man doch sympathisieren. Keine Ahnung warum. Vielleicht wegen Sven Regener, Mario Basler, Miroslav Klose, Grillmaster Flash. Es ist irgendwie gut.

Wir sahen Hochhäuser, die genauso auf der Voggelstang oder Pfingstweide stehen könnten. Wir sahen grüne Flussbetten und riesige Brücken, die ebenfalls ganz heimelig wirkten.

Aber vor allem trafen wir Menschen, die aus Bremen kamen, die das Herz am richtigen Fleck hatten und extrem Bock hatten.

Und diese Leute waren direkt vor uns gestanden. Im Tower Musikclub. Direkt vor der Bühne.

Let the good times roll! Liebe für euch, Bremen. Wir sind Stadtmusikanten. Und wir kommen wieder. Vielen Dank!

Was koschd die Welt? (Essen, Weststadthalle, 10. April 2024)

Achtung: Wir sind wieder unterwegs. Alle in einem Bus. Zu Haus’ gab’s noch Frühstück.

Aber zu Mittag und zu Abend gibt’s heut Essen.

Ich hab eigentlich immer Bock auf Essen. Trotzdem war ich hier noch nie. Wieviel Kalorien hat Essen? Ich google. Ergebnis:„Schinken 355kcal.“ Alles klar. Mein Interesse an Essen steigt weiter an. Noch eine Stunde. Dann sind wir da.

Unglaublich, wieviel Verkehr an einem Mittwochvormittag ist. Fühlt sich an, als würden heut alle mit zwei Autos durch die Gegend tuckern. Wir fahrn fahrn fahrn noch nicht mal Autobahn, sondern tuckern innerorts durch die Gassen, weil wir laut Navi dann schneller sind.

Wir stehen in Essen auf der Bühne. Weststadthalle. Nicht im großen Saal. Wir spielen im Foyer. 50 Leute erwarten uns in Essen. Na und. Wenn nur 5 Leute da stehen würden. Meint ihr das würde was ändern. Wir stehen da und spielen unsere Songs. Als gäb‘s kein Morgen mehr. Was koschd die Welt. Die Kegelband ist komplett am Start. Wir ziehen durch. Immer. Und es macht Spaß. Wir tun das Richtige. Und die Leute, die da sind, danken es uns von Herzen.

Essen will uns. Und wir wollen Essen.

Wir lieben Essen. Egal, wieviel Kalorien. Danke. Es war ultra lecker.

Morgen Bremen. Gut‘ Nacht.

 

Wenn die Kinder „Ahjoo“ singen (Heidelberg, Karlstorbahnhof, Tag 2, 7. April 2024)

Tag 2 beginnt ohne Wecker. Dafür, dass die Party echt gut war am Vorabend, bin ich erstaunlich fit. Klar, ich hab vor und während der Show auch locker 15 Liter Wasser getrunken und 13 Liter rausgeschwitzt. Das kann ja so ungesund nicht sein.

Heute geht alles früher los am familienfreundlichen Sonntag. Wir haben ja glücklicherweise auch so viele kleine große Fans, die wir natürlich auch zu unseren Shows bringen wollen. Also beginnt um 18 Uhr unsere wunderbare Vorband YARA, die einen großen Spaß hatten und nach ihrer Show pitschnass mit fettem Grinsen von der Bühne kamen.

Um 19 Uhr  ging’s dann für uns los. Und wir wurden frenetisch empfangen. Hat sich wirklich wie im Fußballstadion angefühlt. Kann gut sein, dass die anwesenden Kicker vom SV Sandhausen mitverantwortlich waren für die Fußballgesänge, die aber nie einem Verein galten, sondern immer nur „Gringooooo“. Was willsch mache :) Es war alles friedlich und ausgelassen und wir hatten alle einen riesigen Spaß zusammen. Die Kegelband hat wieder abgeliefert wie die Sau. Kann mir keine besseren Weggefährten vorstellen.

Konzertkritik

Gringo Mayer sorgt für Waldhof-Mannheim-Flair in Heidelberg

Veröffentlicht
Von
Jörg-Peter Klotz
Mehr erfahren

Einem hat’s wohl so gut gefallen, dass er recht früh in der Show auf die Bühne geklettert kam. Den hammse natürlich direkt von der Bühne gezogen. Vielleicht nächstes Mal erst bei der Zugabe machen, dann verpasst man nicht das ganze Konzert ;)

Absoluter Gänsehaut-Moment war, als ich einen Geistesblitz hatte und bei „Ahjoo“ mal nur die Kinder bat, mitzusingen. Sofort wurde alles still und es ertönte ein derart sanfter, himmlischer Gesang, der mir dermaßen unter die Haut gefahren ist, dass ich kurz in die Knie gehen musste. Sooo schäääää.

Also Heidelberg Karlstorbahnhof war ein Volltreffer. Und wir haben das zusammen mit den insgesamt 1600 Zuschauern wärmstens versenkt.

Wer uns bald nochmal hier in der Gegend sehen will, kann am 4. Mai nach Frankfurt kommen. Da gibts noch Tickets.

Ansonsten alles Gute, ihr werten Mannheimer-Morgen-Leser*innen. Am Mittwoch geht’s nach Essen. Allahopp!

Euer Gringo Mayer

 

Gringo überhaupt nicht allein zu Haus (Heidelberg, Karlstorbahnhof, Tag 1, 6. April 2024)

Der Wecker klingelt. 7:30. Schlummertaste. Mindestens 3 mal. Ab unter die Dusche. Widda zu lang liegen geblieben. 8 Uhr Frühstück. Rührei bereits trocken bedeutet: wenig Gäste im Hotel. Wasser und O-Saft in winzige Gläser schütten und bereits am Büffet auf ex wegzischen. Taxi rufen. Zähne putzen. Taxi da. Geldbeutel suchen. Panik. Scheiße, wo hab ich meinen verdammten Geldbeutel hingepackt gestern Nacht. Nochmal in der Jacke gucken. Da isser doch. Abfahrt zum Erfurter Hauptbahnhof.

Ein Notarzt zieht sich gekonnt die Latex-Handschuhe über die Hände. Direkt vorm Haupteingang schiebt er den Holzsarg ins Gebäude des HBFs. Hab ich noch nie gesehen. Ein Sarg direkt am Hauptbahnhof. Ruhe in Frieden, wer auch immer du bist.

Ich muss allerdings noch ne Weile hierbleiben. Ich hab noch einiges zu erledigen. Ich muss jetzt nach Heidelberg. In den neuen Karlstorbahnhof.

Anfangs war ich natürlich traurig, als der gute alte Karlstorbahnhof nach Jahren dann tatsächlich umgezogen ist. Aber als ich dann einen meiner absoluten Lieblinge Kurt Vile im neuen Karlstorbahnhof gesehen hab, dachte ich: Subba guter Laden. Und ihr müsst wissen, dass ich beim alten Karlstorbahnhof sehr romantisch werde, weil ich dort einen ganz besonderen Abend erleben durfte. Adam Green zum zweiten Mail live gesehen. Bestes Konzert überhaupt. Und zur völligen Überraschung aller Leute im Publikum hat er mitten im Set plötzlich einen Freund von sich auf die Bühne gerufen. Es war aber nicht irgendwer. Es war: MACAULAY fucking CULKIN. Ich bin heut noch überglücklich, wenn ich dran denk. Plötzlich stand da unser aller Kindheitsheld aus Kevin allein zu Haus auf der Bühne und hat -Achtung- „Tubthumping“ von Chumbawamba gecovert. Zusammen mit Adam Green. Textsicher und überschwänglich wie bei einer guten Karaoke-Party. Ohne Scheiß, das war legendär und wird bei mir nie in Vergessenheit geraten.

Aber heute werden neue Geschichten geschrieben und wir fahren in den neuen Karlstorbahnhof, um einen mindestens genauso unvergesslichen Abend zu kredenzen. (Trotzdem will ich vorwegnehmen, dass sich Macaulay Culkin bislang nicht angekündigt hat).

Absolutes Sommerwetter. Ein Laden, der picobello organisiert ist. Die Laune ist gut. Soundcheck wie geschmiert. Alles ist vorbereitet. Käsespätzle zum Abendessen.

Allmählich trudeln die Leute zum Karlstorbahnhof. Man merkt, dass sich was bewegt. Aufgrund der Temperaturen ist die Tür vom Backstage sperrangelweit auf. Das Publikum begrüßt uns nach und nach ein erstes Mal. Gringooooooo!

Die Aufregung steigt. The heat is on. Karlstorbahnhof ist rappelvoll. Wir betreten die große Bühne. Herzlicher Empfang. Wir eröffnen mit unserem neuen Song „Fabrigg“. Der Song ist einen Tag draußen. Die Leute gröhlen alles mit. Es war heiß, es war frenetisch. Es war uns ein großes Fest! Ich hab das Bad in der Menge nach der Show genossen. Heidelberg Tag 1. Es hätte nicht schöner gewesen sein können.

Glei geht’s weida!

Alda Schlabbe! (Erfurt, Museumskeller, 5. April 2024)

Es war ja eh schon ein besonderer Tag, weil wir heut einen niegelnagelneuen Song rausgebracht haben: „Fabrigg“. Unbedingt anhören überall, wo gestreamt wird ;)

Aber Erfurt Museumskeller war mindestens genauso besonders heut für mich. Man weiß ja nie, was einen erwartet, wenn man mit seiner Gitarre und nem Mikrofon in eine Stadt fährt, in der man noch nie zuvor aufgetreten ist. Und je weiter dieser Ort von der eigenen Heimat entfernt ist, umso mehr wird man von dem Gedanken heimgesucht, dass das eigentlich zum Scheitern verurteilt ist.

Aber es kam wieder anders. Für mich persönlich ist das ein Riesenerfolg, wenn bei meinem ersten Erfurt-Gig überhaupt 50 Leute kommen. Und es waren sogar über 70 ;)

Ich bin extrem glücklich darüber. Damit kann man doch arbeiten. Imma mol ä bissl , Stick fer Stick!

Die Message kam an in Erfurt und ganz ehrlich, so schwer ist unser Dialekt auch net zu verstehen. Wenn man dann noch an den richtigen Stellen die Hüfte zu schütteln weiß und bissl ins Publikum zwinkert, dann verstehen alle, worum’s mir geht: Entertainment, Songs und Laaf (=Liebe).

Ich danke allen Kürpfalzer*Innen, Pfälzer*Innen und sonstigen Menschen, die wiedermal von weit her angereist kamen und den Laden direkt von Beginn zu einem Hexenkessel gemacht haben. Und mindestens genauso froh bin ich, dass tatsächlich so viele Menschen aus Erfurt und Thüringen da waren und sich so lauthals gewünscht haben, dass ich wieder komme. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber ich komme wieder. Und nächstes Mal bring ich die wunderbare Kegelband mit.

Alles alles Gute. Möge sich alles gut in eine menschenfreundliche Richtung entwickeln.

Jetzt wird gepennt und morgen ist dann direkt wieder Heimspiel in Heidelberg. Sheeeeeeesh!

Bis moie, ihr Schätzelscha!

Die Schönheit des Scheiterns (Reutlingen, Franz K., 28. März 2024)

Guggugg. Frohes Neues. Wir sind zurück. Nachdem ich die letzten drei Monate alles gemacht habe, außer auf der Bühne zu stehen, ging’s jetzt wieder los. Reutlingen. Die meisten Einkommensmillionäre Deutschlands. Da müssen wir hin. Im Franz K. wurden wir sehr freundlich empfangen und unser Auftritt schien mit großer Vorfreude herbeigesehnt. Reutlingen an sich wirkte bissl wie Ludwigshafen auf Schwäbisch. Fremd und doch vertraut. Wie gesagt, die Leute im Franz K. machten keinen Hehl daraus, wie sehr sie sich - trotz überschaubaren Vorverkaufs - auf uns freuten. Und wir waren ebenfalls getrieben von Spielfreude, nachdem wir in den zwei Tagen davor ca. 20 Stunden geprobt hatten. So viel wie noch nie zuvor. Wir hatten nämlich einen weiteren Gitarristen dabei. Aber dazu irgendwann mal mehr.

Nach so viel Proben betraten wir stolz die große Bühne im Franz K., eröffneten den Abend mit „Am Rhoi“. Ich begrüßte das Publikum, das nun doch doppelt so viel Leute umfasste wie ursprünglich erwartet, mit großen Gesten und zückte gekonnt das Mikrofon. Ich ließ meiner Engelsstimme freie Bahn und katapultierte sie siegessicher in die Membran des Mikrofons.

Aber man hörte nix. Rein gar nichts.

Noch einmal schüttelte ich all meine Emotionen aus der Hüfte heraus in meine Stimmbänder und von dort ins Mikrofon hinein.

Aber wieder nichts als Stille. Weder das Publikum noch wir auf der Bühne konnten irgendwas von meinem Gesang hören.

Also griff ich geistesgegenwärtig zum Ersatzmikrofon. Alles kein Problem. Wir haben ja für solche Fälle vorgesorgt. Also Engelsstimme erneut aktivieren und los geht’s.

Aber wieder nix zu hören. Kein Gesang. Zwei Mikros in der Hand, aber keins funktioniert. Das ist also dieses Showbusiness, von dem sie alle erzählen. Du stehst auf der Bühne, aber nix funktioniert. Also fing ich an den Song so schön es geht in den Konzertsaal zu schreien. Das Publikum schien bestens unterhalten durch mein Scheitern und dankte es uns mit fröhlichem Mitsingen und lockerem Getanze.

Der Konzertabend war eröffnet. Egal wie.. Wir hatten ein enthusiastisches Publikum vor uns und irgendwann funktionierte auch  mein Mikrofon wieder.

Pleiten, Pech und Pannen und trotzdem waren alle glücklich. Wo gibt’s das schon?

Na, in Reutlingen Rock City.

Dieser Abend war etwas ganz besonderes für uns. Denn der nicht zu hörende Gesang zu Beginn der Show sollte nicht das letzte Fehlerchen unsererseits bleiben. Zum ersten Mal in unserem Leben fühlten wir uns wie Menschen. Denn wir hatten Fehler gemacht. Aber Reutlingen schenkte uns trotzdem seine Liebe. Das ist wahre Schönheit. Wir freuen uns aufs nächste Mal!

Bis dahin schöne Feiertage. Nächste Woche passieren schöne Dinge: es wird ein neuer Song released, ich fahr nach Erfurt und dann sehen wir uns zweimal im ausverkauften Karlstorbahnhof in Heidelberg! Oh yeah.

Wir brauchen uns jetzt alle (Mannheim, Capitol, 28. Dezember)

Es muss Neujahr 2022 gewesen sein. Ich hab grad mein Debüt-Album „Nimmi normal“ veröffentlicht gehabt und bin dann direkt ins Capitol gelatscht und hab gefragt, ob ich mal dort spielen darf. Damals hat mich Thorsten Riehle empfangen. Mit einer Offenheit und einem warmherzigen Respekt, den man in der Branche nicht oft erfährt. Auf jeden Fall hat der gleich gemeint: „alles klar, mache ma.“ Ungefähr ein Jahr später haben wir dannim ausverkauften Capitol gespielt. Damals noch Sitzplätze, weil keiner wusste, was Corona erlauben wird.

Und damals haben wir uns alle noch in die Hosen geschissen. Einfach weil keiner wusste, was passieren wird. Klappt des alles? Zieht des? Was is do iwwerhaupt los?

Damals schon wurde es zu einem ganz besonderen Abend. Niemand saß mehr. Alle standen. Außer Rand und Band. Und alle haben gefeiert.

Dann kamen weitere Konzerte. Alles ist ganz gemütlich vor sich her gewachsen. Alles hat sich wunderbar gefügt. Gefühlt nur Highlights. BUGA mit ca. 4000 Zuschauern war natürlich krass. Aber kurz danach war das große Stehkonzert im Capitol schon ausverkauft. Jetzt am 28. Dezember 2023 waren 1100 Menschen da, die auf uns gewartet haben. Und ganz ehrlich. Wir haben genauso auf euch gewartet. Das war die große Party, auf die wir so viele Jahre hingearbeitet haben.

Die gesamte Kegelband besteht aus Menschen, die ihr Leben -und auch ihren Broterwerb- der Musik verschrieben haben. Und ihr wisst es selbst, niemand rät dir im Leben: werd doch einfach Musiker. Gerade die Menschen, die dich am meisten lieben, raten dir davon ab.

Aber wir haben es trotzdem gemacht. Bei mir isses auch schon mindestens 20 Jahre her, als ich wusste, dass ich Rockstar werden will. Ich hab mich plötzlich mit 12 oder 13 einfach so gefühlt. Von jetzt auf nachher war mir klar, dass das meine Bestimmung ist. Ich weiß, dass des bescheuert klingt. Aber ich schwör euch, bei mir war’s so. Ohne dass ich irgendwas konnte, noch net mal Gitarre oder irgendwas konnt ich spielen, war für mich völlig klar: Ich zieh’s durch.

Damals war die Musikbranche so, dass man gedacht hat, wenn man‘s will, dann kommt man einfach ganz groß raus. Also hab ich irgendwann paar Akkorde gelernt und Songs geschrieben wie ein Verrückter. Dass ich mich damit in ein extrem intensives Minenfeld aus ewigem Scheitern und Luftblasen aus Glück begeben hab, hab ich natürlich net gewusst. Ich hab gedacht, ich leb bald in nem Schloss.

Viele Jahre später, da wurd ich bald 30, hab ich mich wiedergefunden in einem Bürojob und einer Lethargie, die mich von all meinen Träumen meilenweit entfernt hat. Aber ich hab’s beendet und hab gesagt, ich mach jetzt nochmal 5 Jahre Musik und dann redde ma weida.

Und jetzt simma hier. Des war ein gutes Jahr. Fernsehen war am Start, Inas Nacht, Morgenmagazin, viele großartige Konzerte und jetzt halt vorhin dieses Jahresabschlusskonzert im Capitol. 1100 Leute, die nur auf uns gewartet haben, und so viele Leute wollten noch zusätzlich kommen, die kein Ticket mehr bekommen haben.

Manche Leute feiern solche Erfolge über Nacht. Wir haben das über 20 Jahre verfolgt und haben den Glauben aus irgendwelchen geisteskranken Gründen nie verloren.

Vielleicht könnt ihr euch ungefähr vorstellen, wie glücklich und auch demütig wir als Band uns jetzt fühlen. Und wir ziehen voll durch. Die nächsten Jahre wird noch einiges kommen von mir und von uns. Born ready!

Des war unser zweites Jahr. Dieses Jahr kam noch das zweite Album raus: „Ihr liewe Leit“. Und das hat es sogar in die Charts geschafft! Platz 79. Was geht?!

Wir haben sogar unsere erste Deutschlandtour gespielt und die lief a noch subba. Und ganz klar, dieses Konzert im Capitol jetzt war der Höhepunkt. Wir haben in 15 Städten vorher erleben dürfen, wie bombastisch diese Heimspiel-Show in Mannheim werden muss. Und wir haben trainiert und jetzt war alles perfekt. Vielen Dank. Altersschnitt von 8 bis 80. Alle waren da. Vielen vielen Dank!

Die Welt gerät teilweise völlig aus den Fugen und Gringo Mayer und seine Kegelband haben plötzlich die beste Zeit. Jede Zeit braucht ihre Helden und wir brauchen uns jetzt alle. Ganz normale Leute, die keinen Bock auf Krieg und gesellschaftliche Spaltung haben. Niemand will das und trotzdem sind die Spalter auf dem Vormarsch. Aber ganz ehrlich: Wir sind am Start. Wir lassen uns nix vormachen. Wir haken uns gegenseitig die Arme ein und lassen den Sturm vorüberziehen. Wir können unterschiedliche Meinungen haben und trotzdem stehen wir, wenn‘s drauf ankommt, für respektvollen Umgang und Solidarität. Und es ist zwar alles extrem kompliziert, aber Zusammenhalt ist etwas, was nicht viel braucht.

Wir brauchen euch. Und ohne euch geht nix. Und ohne „UNS“ geht sowieso nix. In diesem Sinne: Gut Nacht. In 4 Stunden wach ich auf und fahr nach Osnabrück mit der wunderbaren Kegelband, wo wir die wunderbaren Donots supporten, die dieses Jahr ein #1-Album rausgehauen haben.

Ich sag euch, es ist nicht alles schlecht. Aber lasst uns weiterhin versuchen, die schlechten Dinge zu bekämpfen.

Alles Glück und alle Gesundheit der Welt. Und einen guten Rutsch.

Euer Gringo Mayer

Äfach hebbie (Stuttgart, Club Cann, 14. Dezember)

Oh Mann. Varriggt. Die letzte Show unserer „Ihr liewe Leit Tour 2023“. In Stuttgart. Im Club Cann. Rückblickend vergeht die Zeit so schnell. Wenn man sich auf was freut, dauert es ewig. Aber wenn’s dann rum ist, ging’s wie im Flug. Ich weeß es net. Ich kann’s wirklich net sage. Aber das war der Tourabschluss. Klar, wir spielen am 28. Dezember noch das Capitol und fahren einen Tag später nach Osnabrück zu den Donots. Aber die Tour-Tour ist jetzt rum.

Alles war gut. Jedes Konzert war ein Erfolg. Mal waren es mehr Menschen, mal minimal weniger. Aber überall, wo wir waren, werden wir wieder hinfahren. Und ich bin mir sicher, dass dann wieder mehr Leute kommen. Und so laaft des halt.

In Stuttgart haben wir nochmal die Hosen runtergelassen. Und das Publikum hat es uns gedankt. Hätt ich nie gedacht, dass die so tanzfreudig sind in Stuttgart. Die haben gezappelt und sich in den Armen gelegen und Fotos gemacht wie die Verrückten. Selbst als der Merchstand schon abgebaut war, haben sie uns noch im ganzen Club gesucht und wollten noch das zwanzigste Plakat unterschrieben bekommen. Haja… Wenn se uns finden, dann mache ma‘s ja meistens auch.

Vielen Dank an alle. Vielen Dank an unsere  Merch-Jungs Kai und Ole. Vielen Dank an Heino Müller für die schönen Bilder aus der ganzen Republik. Vielen Dank an unseren Techniker Steffen und natürlich Torben und Marcel, die regelmäßig ausgeholfen haben. Vielen Dank an Mary Lou, ohne die wir unseren Booker Stefan nicht hätten und somit die Tour wie sie war nie stattgefunden hätte. Vielen Dank an meinen Freund und Manager Lukas Mareth, der einfach alles mal gemacht hat, von Züge buchen, Merch verkaufen, Gitarren stimmen, Kalkulieren, alles.

Und natürlich meine wunderbare Kegelband. Jeremy Dhôme am Schlagzeug, Juri Schweizer am Bass, Julian Maier-Hauff an Trompete/Saxofon UND Sound (!) und Stephan Udri an der Trompete.

Es gibt doch nix besseres als ein Umfeld, auf das man sich verlassen kann. Gerad wenn man einen Traum verfolgt. Ich hoffe, dass wir alle so beisammen bleiben werden und dass das unsichtbare Band zwischen uns immer eine Band bleibt.

Liebes Publikum, vielen Dank für eure Freude, für die Begeisterung.

Die Konzerte meiner Lieblingsbands waren immer gut, aber ich hatte nie das Gefühl, dass das Publikum komplett aus sich rauskommt. Bei euch war des jedes Mal anders. Und das wollte ich immer erreichen, dass man bei Gringo Mayer aus sich rauskommt, dass einem das Herz aufgeht. Ich bin äfach hebbie, dass des immer so eine Freude war mit euch.

Ladies und Gentlemen, das war erst der Anfang.

Euer Gringo Mayer

Und es war Frieden (Wiesbaden, Schlachthof, 13. Dezember)

Das Den Haag Hessens. Oder das Canberra Deutschlands. Auf jeden Fall vergisst man immer, dass das die offizielle Landeshauptstadt Hessens ist. Aber ist auch völlig egal. Den Schlachthof in Wiesbaden kennt jeder. Und dieser Laden ist einfach top. Die Leute, die da hingehen, haben immer Bock und wissen, wie man Spaß hat. Assi gut äfach.

Bissl mehr als ein Jahr isses her, da hab ich das erste Mal im Kesselhaus vom Schlachthof gespielt. Damals hab ich Götz Widmann supportet. War schunn geil. Dann haben sie mir gesagt, ich soll mit Band wiederkommen. Allahopp. Am 19. Januar hamma im Capitol gespielt. Ein Tag später Wiesbaden. Schlachthof. Kesselhaus. War glei nochemmo bissl geiler. Mit Band. Gut gefüllter Konzertsaal. Alles in Ordnung. Aber heute, am 13. Dezember 2023, war’s halt ausverkauft. Fast doppelt so viel wie beim letzten Mal. Und es kam, wie es kommen musste. Frohlockung. Sowohl fürs Publikum als auch für die Band einfach nur eine Wohltat. Mmmmmmmhhhhhhhhh. Danke, Wiesbaden.

Feierstunde im Kesselhaus: Gringo Mayer und die Kegelband nach ihrem gefeierten Gig in Wiesbaden. © Heino Müller

Dabei hab ich alles versucht, um bissl Terz zu machen. Vor „Gibt’s do‘ net“ hab ich behauptet, ich hätte den Song damals für einen ganz besonderen Verein geschrieben. Den SV Wehen Wiesbaden. Man schmeißt halt als einen Krümel ins Wildgehege und guckt, ob sich was regt. Hätt ja sein können, dass sich jemand freut über die Erwähnung des ansässigen Fußballvereins. Aber wie es beim Thema Fußball halt so üblich ist, hat sich jeder glei provoziert gefühlt. Ein Raunen ging durchs Publikum. Unterschiedliche Gruppierungen fingen plötzlich an rumzugröhlen und wild zu gestikulieren. Herrlich. Weil anders als im Fußballstadion war ich hier der Dirigent dieses Getümmels. Und als ich fand, dass es jetzt reicht, hab ich einfach fröhlich in die Menge gejodelt: „Des gibt’s do neeeet“. Und zack! Schon waren alle wieder glücklich. Mit einem Mal gingen alle Mundwinkel nach oben. Die Gesichter entspannten sich. Die Augen leuchteten lieblich und die Party ging wieder weiter. Ich weiß net, was „SV Wehen Wiesbaden“ bei den Menschen auslöst. Für mich ist das ziemlich neutral. Aber ich hab -abgesehen von paar kleineren Ausnahmen- eh noch nie verstanden, warum man sich so aufreibt an anderen Fußballvereinen. Awwer egal. Wer bin ich schunn. Ich kapier jo ah net alles.

Aber was ich kapier, ist folgendes: warum ich unser Publikum so lieb.

Nach „Gibt’s do‘ net“ hamma noch einen draufgesetzt und „Jeddi Nacht stech ich äner ab“ gespielt. Laden am Überkochen. Man sollte meinen Testosteron-Überschwang. Aber das Publikum war wieder so schön durchmischt, dass es einfach immer eine Freude ist. Ein kunterbunter Haufen. Und ich kann’s nur nochmal sagen. Bei uns sind alle willkommen. Alle, die für ein respektvolles Miteinander stehen.

Und dann kam „Ocean of love“. Alle Gröhler*innen, alle Verliebten, alle Kumpels, alle Leute lagen sich in den Armen, sangen inbrünstig mit. Frieden. Es war Frieden.

Als alles abgebaut, eingeräumt, fotografiert und unterschrieben war, sind wir ins Hotel. Weil‘s Innenstadt war, wurde halt noch ein Absacker aufgesucht. Einige Spelunken später hatten wir endlich noch einen Platz für unsere Reisegruppe gefunden. Irish Pub. Neben uns alles Briten. Vollgesoffene Briten. Überall zerbrachen Biergläser. Klirr. Heyyyyy!!! Irgendwie ein schönes Geräusch. Und dann kam es. The Fairytale of New York. Alle gröhlen. I loooooove you Babyyyyyyy. Alle liegen sich in den Armen. Alle Gläser fallen auf den Boden. Alle zerbrechen. Klirr. Bumm. Peng.

Frieden. Es war Frieden.

Deshalb schonmal vorab. Frohe Weihnacht, ihr liewe Leit. Schöne Feiertage. Ihr wisst ja, Fest der Liebe. Natürlich gehören Ärger und Krach immer dazu. Awwer Liebe is imma debei.

Egal wie.

Kä Panik, Meischder! (Hamburg, Kent Club, 11. Dezember)

Wir hatten schon paar schöne Erlebnisse in Hamburg. Alles fing an, als ich Thees Uhlmann in Mannheim supporten durfte. Das war Sommer 2021. Damals hatte ich noch nicht mal ein Album veröffentlicht und keine Ahnung, was passiert. Ich hab keine Sekunde gepennt die Nacht davor und bin dann einfach im Anzug auf meinem Damenrad zur Venue geradelt. Es war damals großartig für mich Thees kennenzulernen, den hab ich sehr viel gehört in meiner Jugend. Nach dem Konzert kam sein Manager auf mich zu und gab mir seine Karte. Grand Hotel van Cleef. Wir sind seither in gutem Kontakt. Und irgendwie durch diese Connection muss das alles dann über die Donots bei Olli Schulz gelandet sein und der hat dann bei "Fest&Flauschig" meinen Song „Ahjoo“ erwähnt. Und dann hat das erste mal mein Postfach gerappelt.

The Fabulous Four in Hamburg. Also nicht die Beatles, sondern Gringo Mayer und die Kegelband vor ihrer Show im Kent Club. © Heino Müller


Später durften wir dann beim 25-jährigen Jubiläum von Grand Hotel van Cleef spielen. War auch krass für uns. Im Knust. Das muss letztes Jahr gewesen sein, kommt mir aber vor wie ne Ewigkeit. Ist wahrscheinlich so, wenn viel auf einmal passiert.
Und dann war halt dieses Jahr „Ina‘s Nacht“ im Schellfischposten. Auch irre, dass wir da waren. Musste mich grad kurz fragen, ob das stimmt, dass wir da waren oder ob ich das geträumt hab.
Vor paar Wochen war ich dann sogar noch in Hamburg, weil ich zum Boxtraining in die Ritze eingeladen wurde. Auch unvorstellbar eigentlich. Ist aber passiert. Haben wir sogar dokumentiert. (https://youtu.be/p7XDoICdsQA?si=kv0xVWBBO-x_Qg68)

Und jetzt hock ich wieder im Zug nach Hamburg. Diesmal wurden nicht wir eingeladen, sondern wir laden selbst ein. Wir spielen hier unser erstes eigenes Konzert. Im Kent Club. Glaub, der Laden ist recht groß. Deshalb konnten wir den nicht gleich ausverkaufen. Aber es sind genauso viel Leute wie in Berlin, Köln und München, wenn nicht sogar noch mehr. Also alles gut hier uffm Kudder. Kä Panik, Meischder!
Ich glotz ausm Fenster und freu mich aufs Essen heut Abend. Wir reisen einen Tag vorher an, damit es nicht zu stressig wird am Konzerttag. Ja, wir spielen an einem Montag. Das ist normal nicht der Party-, Ausgeh- und Konzerttag. Aber das ist Showbusiness und ich freu mich extrem drauf. Endlich wieder Showtime. Endlich wieder Schiss vor der Show. Endlich wieder Herzen öffnen.

Gottseidank sind wir einen Tag vorher angereist. Die Band samt unserem Equipment sind im Sprinter gefahren. Der hat kurz nach Kassel den Geist aufgegeben. Insgesamt waren die dann 16,5 Stunden unterwegs bis sie endlich Fahrzeug wechseln, umladen und in Hamburg ankommen konnten. Aber wir sind ja keine Kameradenschweine. Um 1 Uhr nachts kamen sie an. Wir, die schon da waren, haben Parkplatz für sie klar gemacht und dann natürlich noch ein Getränk mit ihnen genommen Sonntagnachts. Die Jungs waren halber verdurstet…

Und dann kam der Schlaf der Gerechten. Kurz, aber gerecht. Spieltag. Schöner Laden, der Kent Club. Super Publikum. Ganz bunt gemischt. Und es war sogar eine Gruppe da, die nannten sich „Alsterbarackler“. Witzisch odda? Was es alles gibt, gell. Subba.

Also Hamburg ist einfach großartig und ich freu mich extrem auf ein baldiges Wiedersehen. Wir waren alle sehr glücklich nach dem Konzert. Wiedermal. Jetzt geht’s heim. Morgen dann ausverkauftes Wiesbaden. Dann Stuttgart (hier gäb’s sogar noch Tickets! Zu kaufen unter https://shop.gringomayer.de/produkte/57936-tickets-gringo-mayer-die-kegelband-clubcann-stuttgart-am-14-12-2023.

Und dann? Dann is bald schon Capitol…und wenn ich eins gelernt hab auf Tour. Dann, dass Capitol der absolute Abriss wird.

Große Bühne, große Gesten (Karlsruhe, Tollhaus, 30. November)

Mein erstes Konzert in Karlsruhe war, glaub ich, im Sandkorn Theater. Dort wurd ich von einem gewissen Martin Wacker gebucht für eine Mix-Show namens The Ländlords. Kleines Theater. Im Wechsel mit dem schwäbischen Komiker Bernd Kohlhepp und dem Badener Bluesduett Wacker/Knoch bin ich dort an mehreren Abenden über die Bühne getänzelt. Sehr kurzweilig und unterhaltsam. Und bei Komikern hab ich ja immer Schiss, dass ich’s net lustig find. Aber dieser Herr Hämmerle vom Bernd Kohlhepp hat live alle Lachmuskeln im Raum dominiert.
Später am Abend hab ich dann erfahren, dass dieser gewisse Martin Wacker der Chef von DasFest ist. DasFest. Das ist dieses riesige Musikfestival in Karlsruhe, wo einfach jeder mal gewesen sein muss. Ich bin da als Jugendlicher jedes Jahr hingefahren. Highlight dort ist die Hauptbühne, weil diese Bühne steht direkt vor einem riesigen Hügel, auf dem das Publikum steht. Das hat Amphitheater-Vibes. Mein persönliches Highlight: Moneybrother aus Skandinavien. Dürfte 2006 oder so gewesen sein. Wird kaum jemand was sagen, aber es war großartig. Der ganze Hügel, extrem weitläufig, voll mit Menschen. Alle am Genießen, alle glücklich. Perfekte Sommernacht.

Also hab ich natürlich immer mal wieder nachgefragt beim Martin Wacker, wie das denn so ist mit DasFest, ob ich da mal spielen kann. Oder so.
Alles kein Problem! Schwupps hatt ich ne Soloshow dieses Jahr im Sommer. Auf der Kulturbühne. Ich also eines Sonntags nach Karlsruhe getuckert. Bei „Kulturbühne“ dachte ich an eine kleine Bühne, die so unvorteilhaft steht, dass die Leute nur so dran vorbeilaufen und niemand lange stehen bleibt. Aber egal, dacht ich mir, das ist Showbusiness, it‘s a long way to the top. Ist ja nicht so, dass ich net mein Leben lang auf diesen Bühnen gespielt hätte.

Ein großartiger Abend für Gringo Mayer und die Kegelband ging im Tollhaus zu Karlsruhe über die Bühne. © Heino Müller


Auf jeden Fall fahr ich da sonntags hin, geh aufs Gelände, suche meine Ansprechpartner*innen und plötzlich seh ich da eine riesige Bühne, mit riesigem Dach und ein Haufen Leute vor der Bühne. Darauf war ich net eingestellt. Also Gitarre rausholen, bissl warm spielen, dünne Schorle trinken und dann zack auf die Bühne. Mein lieber Mann war das damals eine frenetische und vor allem überraschende Soloshow. Das hat mega Bock gemacht und hatte nichts damit zu tun, wie ich mir die „Kulturbühne“ vorher vorgestellt hab.
Nachm Konzert tausend Fotos gemacht, Sachen unterschrieben und alle so zu mir: „Wir sehen uns im Tollhaus!“, „Wir kommen auf jeden Fall ins Tollhaus im November!“.

Und dann hat’s tatsächlich gar nimmer so lang gedauert bis das Tollhaus ausverkauft war. Und wir hatten vorher noch Schiss, als es gebucht wurde…hmmm….Tollhaus, ob wir das vollkriegen…
Jetzt war es halt wirklich komplett ausverkauft, 600 Leute, knackevoll, und hätte Joseph Hader nicht nebenan im großen Saal ebenfalls ausverkauft, wär unser Konzert vermutlich noch hochverlegt worden. Brudal.

Vor so ner größeren Show nimmt dann auch die Aufregung wieder bissl zu. Es lag eine positive Anspannung in der Luft. Bissl wie Angst. Nur viel besser. Bissl wie Amphetamin. Nur kostenlos und komplett natürlich.
Soundcheck abgeliefert, alles tipptopp. 18 Uhr, zweieinhalb Stunden bis Showbeginn. Ich lauf ins Backstage, will mein Anzug schonmal anziehen, aber nirgends hängt mein Anzug. Ich noch gedacht, mein Gott, wer hat denn meinen Anzug wo genau hingehängt?!
Und dann dämmert‘s mir. Ich hab meine Anzugtasche samt Hemden etc. in Saarbrücken liegen lassen. Im Hotelzimmer. Ich weiß noch genau, wie ich alles in den Schrank vom Hotelzimmer gehängt hab und noch gedacht hab, ach Gott, den vergess ich, wenn ich ihn da reinhäng.
Und ich hab recht gehabt!

Also zwei Stunden vor der Show Panik. Wie komm ich an nen Anzug?!
In Mannheim hängt noch einer. Alles klar.
Wie kommt der Anzug jetzt von Mannheim nach Karlsruhe?!
Alle nehmen ihr Handy in die Hand, klappern Leute ab, „Ey, hast Du Bock, in Mannheim einen Anzug zu holen und damit jetzt sofort ganz schnell nach Karlsruhe zu fahren?“

Nach ner knappen halben Stunde war jemand gefunden. Um kurz vor acht hatte ich meinen Anzug. #DankeJürgen!
Plötzlich wieder geschniggelt und geschnaggelt. Alle umarmen sich im Kreis. Gegenseitig die Vorfreude bekunden. Abklatschen. Und dann geht die Klappe auf und wir stehen in der Manege. SHOWTIME!

Also die Tour läuft wirklich subba. Jedes Konzert frenetisch, ausgelassen, mitsingendes Publikum ab dem ersten Song, Party, Rührung, alles dabei. Aber das Tollhaus gestern war auch besonders. So ne große Bühne erlaubt auch große Gesten. Für uns war es ein weiteres Geschenk. Großes Paket. Wunderbar verpackt. Mit Schlaufe.  
Und ich hatte den Eindruck, das Publikum war genauso glücklich. Vielen Dank. Große Verneigung.

Die Tour neigt sich ebenfalls, allerdings dem Ende zu. Was bleibt zu sagen? Sunndach in acht Daach geht’s nach Hamburg. Wer uns hier in Süddeutschland nochmal sehen will, der sollte am 14. Dezember nach Stuttgart kommen. Da gibts aktuell noch Tickets.

PS: Fährt irgendwer die nächsten Tage von Saarbrücken nach Mannheim und kann mir eine Anzugtasche mitbringen? Ich frag für nen Freund ;) Wenn ja, meld Dich doch mal…
(per Facebook/Instagram oder Mail an hallo@gringomayer.de)

Immer an Wunder glauben (Saarbrücken, Studio 30, 29. November)

Ich bin ja von Haus aus net sooo der Weltenbummler und in Saarbrücken war ich abgesehen von zwei bis drei Ausnahmen noch nie wirklich. Und dann hört man ständig Witze und irgendwelche dumme Sprich’ übers Saarland und schon hat man ein Bild davon. Vor-urteil. Und heute ist mir mal wieder aufgefallen, dass es genau eine Sache gibt, die ich an Vorurteilen liebe: wenn sie sich nicht bestätigen! Wenn sie sich als komplett gegenteilig darstellen. Das sind die Überraschungen, die man braucht im Leben und für die man immer offen sein sollte.

Das Studio 30 nahe der Saarbrücker Innenstadt war nachmittags dann auch noch ausverkauft. Ein wilder Mix aus vielen unbekannten und ein paar bekannten Gesichtern hat uns bereits erwartet, als wir direkt vom Hotel - geschniggelt geschnaggelt - auf die Bühne gelaufen sind.

Die Synthies von „Am Rhoi“ setzten langsam ein, eine feierliche Geste von mir ans Publikum und zack waren alle dabei. Festlich!

Beste Laune an der Saar: Gringo Mayer und die Kegelband wurden in Saarbrücken gefeiert. © Heino Müller

Vor „Gibt’s do‘ net“ konnt ich endlich mal wieder eine schöne und neue Ansage machen. Weil tatsächlich war’s so, dass die Band letztens zwischen zwei Konzerten bei mir gepennt hat. Juri hat abends den Fernseher angeschmissen und lag zusammen mit Jeremy leblos auf der Couch. Die Augen geöffnet. Straight auf die Glotze gerichtet. Das Einzige, was sich bewegt hat, waren die Finger in der Chipstüte. Es lief Fußball. Saarbrücken gegen Bayern. Ich mich hundemüde dazu gehockt und irgendwie genervt, dass die so nen Scheiß gucken wollen. Bayern macht’s 1:0. Müller find ich gut. Aber ich war mir sicher, des geht jetzt bis zum Schluss so weiter. Bayern macht nix. Saarbrücken kriegt nix hin und wieder geht ein langweiliges Spiel zu Ende. Klar, Saarbrücken hat schon als gute Aktionen gehabt, aber an Wunder hab ich an dem Abend net geglaubt.

Und genau des war mein Fehler. Da glaub ich einmal in meinem Leben net an Wunder und schon passiert wieder eins. Kurz vor Schlusspfiff bin ich aufs Klo. Komm ich zurück. Spiel aus. Saarbrücken hat gewonnen. Herrlich! „Des gibt’s do neeeeet!“ haww ich g’schrie. Un Saarbrigge war direkt voll debbei.

Morgens bin ich ganz alläää noch Saarbrigge gereist. Mit de Bahn. Des is äfach ä herrlichi Streck do hinnenaus.

Ich hab noch n Termin ghabbt beim Saarlännische Rundfunk. Un klar, ich war mied wie die Sau. Hab zum Glick noch bissl gepennt im Zug. Un dann noch mim Taxi ewisch uff so n Berg g‘fahre am Arsch der Welt.

Awwa des war so schäää des Interview. Ich redd äfach gern iwwer mich un mei Mussigg. Is halt so. Un wenn dann noch jemand schäne Froche stellt, dann geht ma‘s Herz uff. Ich hoff, jeder Mensch hat irgendwo so interessierte Fragensteller*innen. Und selbst wenn die des nur machen, weil es ihr Job ist. Ganz egal. Des tut gut. Ich wünsch mir des dieses Jahr vom Weihnachtsmann - für alle!

Saarbrücken. Saarland. Wir kommen wieder!

Ein buntgemischter Haufen flippt aus (Zweibrücken, Gasthaus Sutter, 25. November)

Ich hab’s geahnt. Seit Monaten erreichen mich Nachrichten wie „Zweebrigge is heiß uff dich!“ oder „Mach dich gfasst. Zweebrigge is on fire!“.

Und tatsächlich. Es war ein Abriss. Die Bühne war maximal 10 cm hoch. Das Publikum stand da wie die Kameras bei Inas Nacht: Direkt vor meiner Nasenspitze. Und es war sooo eine wilde Abfahrt. Ohne Scheiß. Respekt! Ich hab‘ mir schon gedacht, je weiter man rausfährt, desto wilder wird’s. Deshalb: nächscht mol Pirmasens. ;)

Aber der Weg bis zum Konzert war net ohne. Und ich mein jetzt net den Straßenverkehr oder so, sondern eher mein „Wohlbefinden“, sag ich mal. Angeschlagen war ich eh schon, nachdem ich Erfurt absagen musste. Aber in Freiburg hab irgendwas net vertragen beim Nacht-Essen. Mir war kotzübel und noch in Freiburg musst ich erneut ausm Auto aussteigen und mich ein weiteres mal „befreien von den Sorgen dieser Welt“, „de Müll rausbringe“, oder wie auch immer man das bezeichnen will.

Im Gasthaus Sutter in Zweibrücken servierten Gringo und die Kegelband alle ihre Hits. © Heino Müller

Die Jungs haben alles für mich gemacht, so dass ich mich nach dem Soundcheck nochmal kurz ablegen konnte. Jeremy Dhôme, Juri Schweizer, Stephan Udri und Lukas Mareth, mein ewiger Dank gilt an dieser Stelle euch!

Und dann betraten wir die Bühne im Gasthaus Sutter und die Menschen sind ausgeflippt. Es war ein buntgemischter Haufen, der da vor uns stand und jedes Lied ab der ersten Sekunde mitgesungen hat. Und das freut mich persönlich immer brudal, wenn da alle Couleurs und Altersstufen vertreten sind. Das ist Musik für alle. Und es ist wunderschön euch alle zu sehen!

(Und irgendwann krigge ma auch noch die Teenager haha ;) )

Nachm Konzert wie immer Foddos gemacht, Hände geschüttelt, Sachen unterschrieben, alle haben sich gegenseitig bedankt. Und jetzt hock ich hier um 23:28 im Hotel. Die Band haut sich noch einen hinter die Birne. Und ich sag gute Nacht. Bis Mittwoch in Saarbrigge. Dann simma widda alle unsterblich! Awwa hallo.

 

Idylle statt Industriestadt  (Freiburg, Great Räng Teng Teng, 24. November)

Freiburg. Ich find‘s immer noch cool, dass ich vor fünf Jahren nicht nach Berlin, LA oder sonst irgendeine Musikbusinesshochburg gegangen bin, sondern nach Freiburg. Genau genommen am Arsch von Deutschland. Drumherum ist nix. Und manchmal hat man sogar das Gefühl, dass die Uhren dort noch bissl anders ticken. Und das ist doch auch geil. Und wenn man bei dem Bild vom Arsch von Deutschland bleiben will, dann muss man unbedingt sagen, dass es einfach ein wunderschöner Hintern ist. Als Kind von Arbeiter- und Industriestädten hat es mich halt einfach mal in die Idylle gelockt. Und Freiburg ist Idylle pur.

Vor allem find ich’s cool, dass ich dorthin bin, weil ich herausfinden wollte, was in mir steckt. Ich hab‘ mein künstlerisches Potenzial gesucht. Und ich habe mich ganz klar dagegen entschieden, irgendwo hinzugehen, wo man nur in Schubladen lebt. Generell ist bei mir vieles Anti. Dieses ganze Dialektding ist irgendwie Anti. Da hat doch keiner drauf gewartet, dass irgendjemand popkulturell relevante Songs auf Pfälzisch macht. Aber genau das ist scheinbar die Essenz meiner Kunst. Dieser Charakter, der halt auch geprägt ist durch seine Sprache.

Wie auch immer. Hier bin ich. Und wir fahren jetzt wieder dahin, wo ich genau ein Jahr gelebt hab‘ und wo ich eines Nachts „Viel zu arg“ geschrieben hab und damit für mich endlich wusste, wo meine Reise hingeht.

Wir spielen heut im legendären Great Räng Teng Teng. Ein Club-Keller mitten in der schönen Freiburger Altstadt. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, in diesen kleinen Keller zu gehen und uns gegen größere Bühnen entschieden. Einfach weil es diesen kultigen Vibe hat. Und beim nächsten mal gehen wir in was Größeres. Da ist dann auch sicherlich Platz für alle. Sorry für alle, die kein Ticket mehr bekommen haben. Ich hoffe, ihr seid beim nächsten mal dabei.

In einem kleinen Kellerclub in der Freiburger City spielte Gringo Mayer mit seiner Kegelband ein intimes Konzert. © Heino Müller

Eigentlich wollten wir auf der Hinfahrt noch einen Schrank für Juri abholen und ihn bei ihm abladen. „Nur wenn’s passt. Wenn nicht, ist es wirklich gar kein Problem.“ Wir so: „Doch! Das machen wir natürlich. Du kannst dich voll auf uns verlassen.“

Wir waren voller Elan, ihm einen Gefallen zu tun. Wir haben die A5 verlassen, um das Objekt der Begierde einzusammeln. Wir merkten, dass es doch viel weiter von Autobahn entfernt zu sein schien als es uns erklärt wurde. Das End vom Lied war: Wir waren schon längst vorbeigefahren. Die korrekte Adresse wär‘ wieder 36 Minuten in die andere Richtung gewesen. Also Juri anrufen und sagen, dass wir einfach eine falsche Adresse im Navi hatten und jetzt alles ins Wasser fällt. „Sorry, gell. Dann bis glei.“

Ein weiterer Fail war mein Auftritt in Erfurt am Mittwoch. Auch wenn ich bezweifel‘, dass irgendein Zuschauer in Erfurt den „Mannheimer Morgen“ liest, aber man weiß ja nie. Ich musste das Konzert leider aus gesundheitlichen Gründen absagen. Ich bin am Mittwoch aufgewacht und meine Stimme war so belegt, dass einfach nix rauskam außer quietschende Grunzgeräusche. Deshalb möcht ich mich hier nochmal aufrichtig entschuldigen für die kurzfristige Absage. Glücklicherweise konnten wir den Auftritt auf den 5. April 2024 verschieben.

Ich hab‘ dann erstmal 24 Stunden geschwiegen, Ingwer-Kurkuma-Tee getrunken, Bäder genommen, inhaliert, Stimmübungen gemacht und Gott sei Dank. Ich kann heut‘ nach Freiburg fahren.

Leicht angeschlagen hab‘ ich die Bühne betreten. Gott sei Dank war das Publikum im ausverkauften Great Räng Teng Teng so on fire, dass es zu einem Selbstläufer wurde. Wer braucht schon einen Backstageraum, wenn man so einen schönen Abend haben kann. Vielen Dank für so viel Freude!

Nach der obligatorischen Autogrammstunde am Merch bin ich direkt ins Bett. Der Plan war sofort pennen zu gehen, um mich noch weiter auszukurieren.

Leider hab‘ ich mir noch in einem kleinen Laden einen Gute-Nacht-Snack auf die Hand geben lassen. Mit komischem Gefühl im Magen hab‘ ich mich drauf eingelassen. Ich sag mal so: Leider wurde mein Vertrauen nicht belohnt.

Wird Gringo Mayer den Auftritt am Samstag in Zweibrücken spielen können? Lesen Sie morgen weiter, wenn es wieder heißt: „Oh Jesses. Wasn do widda los?

Mysteriöse Flötenmusik am Niederrhein (Rees, Haldern Pop Bar, 20. November)

Haldern. Niederrhein. Wir steigen ausm Sprinter. Eine dystopische Ordentlichkeit. Stille. Keine Menschenseele. Wir sind eine halbe Stunde zu früh. Wir laufen vorsichtig durch den Ort. Wir hören eine Flöte. Wir versuchen der Melodie entgegenzulaufen. Backstein. Alles aus Backstein. Straßen. Häuser. Wege. Garagen. Ein alter Mann steht in seiner Garage und hört Flötenmusik. Wir laufen weiter. Wieder Stille. Aus einer anderen Richtung ist plötzlich wieder eine Flöte zu hören. Wir wissen nicht, ob wir lachen oder Angst kriegen sollen. Die Flöte kommt immer näher. Immer noch nix in Sicht. Kein Mensch. Kein Tier. Nur freundlich dekorierte Vorgärten. Plötzlich biegt ein alter Lieferwagen um die Ecke. An diesem Fahrzeug ist wohl ein Lautsprecher und aus dem ertönt freundliche Flötenmusik. Als der Fahrer uns entdeckt hat, macht er die Flötenmusik aus. Sobald er an uns vorbeigefahren ist, macht er die Flötenmusik wieder an und verschwindet im Wohngebiet.

„Will jemand Kaffee?“ fragt der Chef zur Begrüßung. Kein hallo, einfach „will jemand Kaffee?“. Ab da wusst ich, dass es mir hier sehr gut gefällt. Stefan Reichmann ist der Chef. Der Chef vom legendären Haldern Pop Festival. Ein wandelndes Musik-Lexikon. Unfassbar, wieviel ein Mensch über Bands und Musiker und Produzenten und alles wissen kann.

Für jeden was dabei: Gringos Programm in Haldern. © Olwer Records

Dann das übliche Prozedere. Ausladen. Aufbauen. Soundcheck. Essen. Müd werden. Dumm Gebabbel. Alle in einen Kreis. Weiter dumm Gebabbel und gleichzeitig irgendwie versuchen uns alle einzustimmen auf die Show.

Überhaupt keine Ahnung, was uns heut erwartet. Montagabend. Haldern. Kein Eintritt. Alles auf Hut. Are you ready for Gringo Mayer?

Und wie! Volltreffer. Wir sollten nur ne Stunde spielen und die Stunde war sofort rum. Zwei Ludwigshafener*innen waren da. Der Rest Niederrhein. Es war alles richtig so und es hat wunderbar harmoniert.

„Nicht jeder darf das Hemd so weit aufgeknöpft tragen, hat man in den 70ern gesagt“ war vielleicht noch das unklarste Lob vom Chef Stefan Reichmann. Der Rest war absolut eindeutig. Vielen Dank! Der Mensch kuriert seit 40 Jahren Musikfestivals mit national und weltweit erfolgreichen Künstler*innen. Wenn dir so einer sagt, dass nicht jeder die Kunst beherrscht, den Leuten ins Herz rein zu spielen, dann ist das eine große Ehre. Vielen Dank!

Also ich glaub, dass wir nächstes Jahr wieder nach Haldern fahren. Und ich glaub, da ist dann auch Festival. Ich bin gläubig.

Und spätestens dann werd ich nochmal durch den Ort laufen und dieses Flöten-Geheimnis unter die Lupe nehmen. Ganz ehrlich, es war genauso wie oben geschrieben. Vielleicht gibts dort ja Zombies und man hat herausgefunden, dass die nur durch Flötenspiel zu bändigen sind. Kann doch sein.

Apropos Flöte! Ich hab eine neue E-Gitarre. Von GrisGris ausm Odenwald. Da steht sogar Gringo Mayer hinten drauf. Aber dazu irgendwann mal mehr.

In ner Stunde sind wir in Mannheim. Dann ist 2:46 Uhr. Dann fall ich tot ins Bett. Bis dahin guck ich ausm Fenster und mach einfach nix. Bis übermorgen in Erfurt!

Die Party nach dem Frühstücksfehler (Köln, Em drügge Pitter, 19. November)

Ahhhh…ich freu mich jetzt schon auf 12. April, wenn wir wieder nach Köln kommen dürfen. Des basst äfach.

Der zweite Abend war mindestens genauso schäää wie der erste. Mindestens!

Dabei fing der Tag mit einem fatalen Fehler meinerseits an. Ich hab mich breitschlagen lassen, um 9 Uhr morgens völlig übermüdet zum Frühstück in der Hotel Lounge anzutreten. Sunndaaachs! Und ich hatte noch net mal Hunger. Und dann stellte sich heraus, dass für mein Zimmer noch net mal Frühstück gebucht war. Ich hab mir da aber bereits mühsam irgendwelche Zutaten auf meinen Teller gelegt gehabt und somit musste ich noch Frühstück extra zahlen. Ich hab wirklich immer Lust auf Essen und deshalb sind mir die wenigen Momente, in denen ich mal keinen Appetit verspüre, heilig. Naja. Und nach diesem glücklosen Frühstücksereignis war dann der Plan, wenigstens wieder zu pennen. Aber es ging nix mehr. Hundemüde im Bett liegen, aber net pennen können. Kennt ihr des?

Naja, ich hab dann die Zeit genutzt und noch bissl Gästeliste organisiert. Glücklicherweise waren nämlich paar Hochkaräter da. Eike Herwig, Schlagzeuger der Donots war am Start, Martin Bechler von Fortuna Ehrenfeld, Stefan Honig, toller Musiker und herzensguter Mensch, 50 Prozent der Terrorchicks waren da, vom WDR waren nette Leute da und dann noch dieses wunderbare Publikum, die jedem Song und jeder Ansage von mir einen Sinn verpasst haben. Halleluja!

Auch Köln feiert Gringo Mayer und die Kegelband - an gleich zwei Abenden. © Heino Müller

Natürlich wollen wir alle in großen Läden spielen, große Bühnen, großes Publikum, die große Show. Aber diese kleinen Läden, wie z.B. Em drügge Pitter, wo der Sound gut ist und man in jedes einzelne Gesicht schauen kann, das kann ganz besonders sein. Und so war des gestern. Es hat wieder richtig Bock gemacht und mir hat der Kittel so gebrannt, dass am Ende alles nass war.

Der Abend hat dann noch eine sehr interessante Wendung genommen. Eigentlich wollte der drügge Pitter um 0 Uhr Feierabend machen und nach Hause fahren. Das hat er uns Stunden vorher ganz stolz angekündigt. Stattdessen wurde die allgemeine Stimmung hintenraus so ausgelassen auf allen Seiten, vom Barpersonal über ein paar letzte Gäste bis hin zur Band und den Technikern, dass sich der drügge Pitter am Ende nur noch mit einem cholerischen „Jetzt hauuut endlich aaabbbbb! Es reicht!!!!“ zu helfen wusste.

Gott sei Dank. Ich hab nämlich eh immer Schlaf nachzuholen.

Jetzt sitzen wir wieder im Sprinter. Nächstes Ziel: Haldern. Pop Bar. Mo gugge!

Wer was spürt, hat alles verstanden (Köln, Em drügge Pitter, 18. November)

Heit gehts widda los! Genau eine Woche haben wir jetzt gewartet. Nächste Station: E.D.P. in Köln-EHREnfeld. Es ist uns wahrlich eine Ehre. Zweimal haben wir die urige Kneipe ausverkauft. Em drügge Pitter sagen die, die sich auskennen. Und die, die sich noch besser auskennen, sagen, „drügge Pitter“ heißt „trockener Peter“. Aber im E.D.P. blieb nichts trocken. Jeder Durst konnte gestillt werden.

Aber jetzt eins nach dem anderen. Ich hab im September 2022, also vor gut einem Jahr, schon einmal hier in Köln gespielt, und zwar solo. Damals habe ich bei uns in der Region noch an jeder Gießkanne gespielt, wie der „Mannheimer Morgen“ einmal schrieb. ;) Aber Köln war halt was ganz anderes. Das war eins meiner ersten Konzerte außerhalb. Ist zwar keine Weltreise, aber dennoch eine andere Region. Damals hatte ich richtig Schiss. Klar, bei Soloshows steht man halt immer allein da oben. Aber das war halt ein Gradmesser für mich. Ich wusste ja nicht, ob‘s funktioniert. Hätte ja auch sein können, dass das mein erster und letzter Auftritt in Köln bleiben sollte. Sowas weiß doch niemand vorher. Ich also damals in meinen feinen Zwirn geschlüpft, chic gemacht, Pomade in die Haare, Kamm rechts links und dann ahnungslos vom Hotel in die Kneipe marschiert…

Es sollte mit eine meiner besten Soloshows  überhaupt werden. Nicht im Sinne von: „Ich war so gut“, sondern im Sinne von: „das Publikum war so gut“. Ganz intime Atmosphäre, schummriges Licht, Kneipenkonzertfeeling und alle waren voll am Start.

UND!: als ich grad auf die Bühne kam und den ersten Akkord des Abends spielen wollte, da bemerkte ich vor der Bühne ein freundliches Getümmel, irgendjemand schlingelte sich noch schnell in die erste Reihe. Wisst ihr, wer das war? Es war Ingo, der Sänger von den Donots. Ja, das ist die Band, die dieses Jahr ein Nummer-Eins-Album rausgebracht hat, die ein monumentales Rock am Ring-Eröffnungskonzert gespielt haben, die aktuell nach fast 30-jährigem Bandbestehen alles abreißen, was nur geht. Ich kannte den halt aus meiner Pubertät, als er mit seiner Band damals mit „We’re not gonna take“ auf Viva und MTV rauf und runter lief und ich noch nicht mal wusste, wie man eine Gitarre hält.

Nach dem Konzert damals stand ich so im Menschengetümmel und haderte noch mit mir, wie ich Ingo am geschicktesten mal die Hand schütteln kann, da kam er schon auf mich zu, mit nem Bier in der Hand und eröffnete mit den Worten: „Min leev Jung, ich muss dir jetzt kurz mal was sagen.“ Was darauf folgte, waren so traumhafte Worte, dass ich mich kaum noch dran erinnern kann, aber es war sowas wie, dass die ganze Band Fans sind, dass sie selbst ihr Münsteraner Platt lieben und unbedingt was mit mir machen wollen. Nummern ausgetauscht. Seitdem sind wir immer wieder in Kontakt und ich freu mich, sie bald alle kennenzulernen in Osnabrück bei ihrem Jahresabschlusskonzert.

Aber kommen wir wieder in die Gegenwart - lange Rede, kurzer Sinn: ich war extrem gehyped drauf jetzt endlich wieder nach Köln zu kommen. Jetzt sogar mit meiner wunderbaren Kegelband. Gleich zwei Abende. Beide sofort ausverkauft. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Band war bestens aufgelegt. Wir hatten einfach alle Bock uns wiederzusehen und das Kölner Publikum war wie man sich ein Kölner Publikum vorstellt: Herzlich, offen und nah am Lachen gebaut.

Nach unserer Show berichtete mir manch eine*r: „Ich hab nix verstanden, aber ich fands großartig.“ Und da muss ich sagen: ganz ehrlich, wenn’s dir gefallen hat, dann hast du doch alles verstanden. Ich bin doch kein Poetry Slammer oder Literat, dem es um jedes einzelne Wort geht. Ich bin Musiker und Entertainer. Und deshalb brennt mir jeden Abend der Kittel auf der Bühne, weil ich unterhalten will und den Leute Freude bringen will. Und ich guck ihnen schon auch aufs Maul und halt uns bissl den Spiegel vor. Aber halt auch mit Augenzwinkern und so. Es geht um mehr als um Sprache und Text.

Ich will Menschen berühren. Und wer was spürt, hat alles verstanden. So seh ich das.

Naja genug abgedriftet jetzt. Ihr liewe Leit, unser erstes Köln-Konzert mit Band war sau schäää. Das Publikum freut sich schon auf nächstes Jahr, wenn wir am 12.04. gegenüber vom EDP ins Bürgerhaus Ehrenfeld kommen. Da passen dann auch mehr Leute rein. Und wir freuen uns genauso!

Und heut Abend geht’s nochmal zum trockenen Peter - emm drügge Pitter - in die gemütliche Kneipe, wo uns erneut ein volles Haus erwartet und mir definitiv wieder der Kittel brennen wird. Bis späda!

"Ahjoo"-Tattoos in der Hauptstadt (Berlin, Schokoladen, 9. November)

Viele Menschen fahren nach Berlin, um ihren Träumen näher zu kommen. Voller Hoffnung verlässt man die Heimat und dann lässt man nie mehr von sich hören. Jahrelang später meldet man sich wieder, die Träume sind Träume geblieben, nur die Berliner Schnauze wurde erfolgreich in den eigenen Sprachgebrauch aufgenommen.

Bei uns ist das bissl anders. Wir haben heute einen Traum wahr gemacht.

Berlin Schokoladen, seit Monaten ausverkauft. Es war ein Fest. Super Sound. Super Publikum. Und der Andrang war krass.

Aber nochmal zurück:

Wir hatten einen Off-Day in Potsdam-Mittelmark. Ein herrliches Fleckchen Erde. Natur. Wölfe. Und ein Künstlerhaus mit zig Zimmern und noch mehr Badezimmern. Juri und Julian haben gekocht. Der Rest hat Chips, Schokolade und Textilreiniger beigesteuert. Es war eine Völlerei. Das große Fressen. Leider kaum gepennt, obwohl in unserem Domizil 1,5 Stunden vor Berlin im Buckautal alles dafür angerichtet war.

Rappelvoll: Einige Fans bekamen keine Tickets mehr für Gringos ausverkauften Gig im Berliner Club Schokoladen. © Michael Geipel/Olwer Records

Ich hab so Bock auf Berlin, dass wir vor der Show noch in die Stadt fahren, Kaffee trinken, Business, dies das. Man stürzt sich in den Großstadtzirkus und geht verloren. Aber wir net. Wir checken ein in die Künstlerwohnung und dann gehts in die Venue. Aufbau. Zack Zack. Jeder Handgriff sitzt. Die Birne ist matschig und im echten Leben würde man nur noch versagen. Aber dieses Musikding funktioniert immernoch. Entweder man hat’s oder man hat‘s net. Unser Schlagzeuger Jeremy humpelt durch die Gegend, weil er sich die Wade gezerrt hat in München. Aber egal. Wir sind hier in der Unterhaltungsbranche. Und die Show muss weitergehen. Äns, zwo, drei, vier. Alle liefern ab. Man merkt direkt, dass das super wird heut Abend.

Ein Mann, der aussah wie ein Türsteher, hat bereits mittags vorm Schokoladen gestanden, und darauf gehofft, irgendwie noch an zwei Tickets zu kommen. Und er steht jetzt im Publikum. Er hat’s geschafft. Die Leute singen alles mit. Manche haben sogar bissl Pipi in den Augen. Haben sie mir auch nach dem Konzert offen gestanden. Eine andere Frau hat ihr Ticket über eBay gekauft (WTF?!), weil es halt ausverkauft war. Dort ist sie auch über eine unterschriebene Setlist von mir gestolpert, die auf Versteigerung wartet. Und es waren auch Menschen da, die nicht in Südwest-Deutschland geboren sind. Also es geht schon in ne sehr gute Richtung alles. Hähä.

Leider haben auch für die Show in Berlin ganz viele Leute keine Tickets mehr gekriegt. Einige mussten draußen vorm Schokoladen bleiben. Aber auch hier gibt es jetzt wunderbare Neuigkeiten: wir kommen schon bald wieder, am 10. Mai spielen wir im Privatclub. Tickets ab jetzt auf https://shop.gringomayer.de/tickets.

Und unter uns gesprochen: ich hab das Gefühl, dass der Privatclub auch voll sein wird. Wo soll das alles hinführen? Da war ein Paar, die sich „Ahjoo“ tätowiert haben als Zeichen ihrer Liebe. Und das war eine von unzähligen rührenden Geschichten aus Berlin.

Eine uralte Geschichte von mir aus Berlin erzähl ich hier noch.

In Berlin wurd ich mal richtig geil ausgelacht. Ist schon viele viele Jahre her. Werd ich nie vergessen. Ich war in der U-Bahn und plötzlich gab‘s ein Riesengelächter. Ich stand da und vor mir saß ein Pärchen. Die sahen eigentlich ziemlich nett aus und waren locker zehn Jahre älter als ich. Ich sag’s euch, die haben sich komplett eingepisst wegen mir. Ich hab nur nicht verstanden warum. Bis mir dann eingefallen ist, dass ich gerade direkt vor ihnen in die Heimat telefoniert hab. Ich glaub, die fanden meine Sprache einfach komplett bescheuert. Vielleicht haben die sowas noch nie gehört. Auf jeden Fall müssen die das unglaublich lächerlich gefunden und haben sich überhaupt nicht mehr eingekriegt. So richtig Finger auf mich, roter Kopf und Tränen in den Augen. Und wenn das irgendwelche Gesetzlosen gewesen wären, okay. Aber es waren komplett normale seriöse Menschen. Des hot’s net besser gemacht.

Jetzt, viele Jahre später, fahren wir im Sprinter mit unserem ganzen Kram von Berlin nach Hause, haben dort grad eine ausverkaufte Show im Schokoladen gespielt, wo übrigens auch Bands wie Die Ärzte und Beatsteaks aufgetreten sind. Und in paar Monaten kommen wir wieder, dann sogar in einen größeren Laden.

„Life Is A Rollercoaster“ singt Ronan Keating im Autoradio - und ich sing ganz laut mit.

Sommer in den Herzen (München, Substanz, 7. November)

Freistaat. Bayern. München. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, gefällt mir die bayrische Kultur irgendwie. Gutbürgerlich, zünftig, herzhaft. Das find ich alles gut. Gepaart mit guten Leuten, die daran interessiert sind, dass wir hier einigermaßen friedlich zusammen leben auf diesem Erdballen, ist das genau mein Ding. Und seit mir mal erklärt wurde, dass die Prinzregententorte acht Schichten hat, weil die Pfalz früher mal ein Regierungsbezirk Bayerns war, fühl ich mich eh irgendwie zugehörig. Und bei Schokoladentorte habt ihr mich sowieso.

Zum Tanz aufgespielt: Gringo Mayer und die Kegelband im Münchner Club Substanz. © Olwer Records

Unseren Tour-Auftritt in München hab ich im Sommer mit einem lockeren Solo-Auftritt vorbereitet. Da durft ich aufm Hacker-Pschorr Brettl (Tollwood-Festival) spielen. Wenn das mal nicht nach Erfolg klingt. Es war ein schöner Sommerabend damals. Genauso soll es heute auch werden im Substanz in der Münchener Innenstadt. Nur halt ohne Sommer.
Dafür fährt heut die ganze Mannschaft zusammen in einem Sprinter. Da kann einem auch bissl warm ums Herz werden. Ich hoffe natürlich, dass niemand mit mir reden will, damit ich stundenlang nix machen und einfach nur ausm Fenster glotzen kann. Mein Laberschwall kommt in der Regel erst eine Stunde vor Showbeginn. Da kickt das Adrenalin plötzlich wie Speed oder eine Überdosis Kaffee auf nüchternen Magen und ich laber nur noch Scheiße. Aber das macht dann auch richtig Bock wie bei einer Manie.

Der Laden ist richtig gut besucht. Im Ernst, es gab zwar noch Tickets, aber viel mehr hätten es nicht sein dürfen, sonst wär‘s ne sehr enge Kiste geworden. Und was war das bitte für eine Stimmung. Festlich. Es wurde getanzt, gesungen, feierlich gestikuliert. Sommer in den Herzen. Bier in den Händen. So ein herrlicher Empfang in München. Klar, es waren schon paar Leute da, die ursprünglich mal in der Pfalz oder so geboren wurden. Aber es haben mir auch waschechte Münchener*innen ihre Freude an der Musik und unserem Auftritt gestanden. Und das macht mich nochmal besonders happy. Also München MUSS ab jetzt auch zum Tourstandard werden.

Der Merch wurde teilweise leer gekauft. Was soll ich saache? Ich hab’s immer gewisst, awwa dass es jetzt so real wird. Tip Top tippelditop.

Und auch bärenstark, wie offen und ehrlich viele Leute nach der Show mit mir reden. Gestern hat mir eine Person mit Tränen in den Augen erzählt, dass er als Kind in Bayern Prügel bekam, weil er nicht in Bayern geboren war. Das ist krank und das ist das, was ich sage. Ich sing so wie da, wo ich herkomm. Aber dass ich irgendeinen Ort besser find als einen anderen und dann noch so krass, dass ich andere deswegen verprügeln will, da hab ich überhaupt nix mit zu tun. Meine Musik ist Friedensmusik.

Unser neues Set fühlt sich auch immer runder an. Ist doch klar, dass wir für die Tour auch bissl an unserer Setlist gefeilt haben. Und jetzt ist langsam alles schön durchgezogen und es fängt an richtig lecker zu werden. Freut euch, wenn ihr uns bald seht. Wir sind bestens aufgelegt. Was eine Band, was ein Team, vielen Dank!
Morgen Off-Day, ein Traum wird wahr. Endlich nix mache un ausm Fenster glotze.

Am westlichsten Punkt des Gringo-Kosmos (Trier, TUFA, 2. November)

Ohne Scheiß. Als ich meine ersten Songs für „Nimmi Normal“ geschrieben hab und mich dann gefragt hab, wo ich diese Songs denn überhaupt spielen könnte, hab ich Südwestdeutschland für mich ausgemacht. Den westlichsten Punkt auf meiner imaginären Gringo Mayer-Landkarte habe ich in Trier gesetzt. Deshalb ist es für mich eine absolute Freude, jetzt tatsächlich nach Trier zu kommen. Man darf nicht vergessen, das erste Album ist weniger als 2 Jahre alt. Es gibt Städte, da geht schon einiges ab und es gibt andere Städte, da müssen wir uns noch beweisen. In Trier waren wir noch nie. Es wird also allerhöchste Zeit. Ich freue mich auf alle Zuschauer*innen, die uns in Trier besuchen.

Die Anreise wird heut teilweise extrem nachhaltig mit dem RegionalExpress angetreten. Herrlich. 3 Stunden nix machen und dumm aus dem Fenster gucken. Hoffentlich will niemand mit mir reden oder so. Dann kann ich einfach nix machen. Vielleicht schreib ich dann schon neue Songs im Kopf und so. Es muss ja immer weitergehen.

Nur das Bild ist Schwarz-Weiß, sonst war Gringo Mayers Show in Trier eine bunte Sache. © Heino Müller/Olwer Records

In Trier angekommen war schnell klar, dass heute alles passt. Die Leute in der TUFA haben einen super Job gemacht, wir haben uns sehr wohlgefühlt. Und das Publikum auch. Langer, da waren Leute aus Trier auf einem Konzert von uns. Wie geil ist das. Es war einfach viel zu harmonisch, um hier irgendwas Dramatisches niederzuschreiben. Selbst das Hotel war grandios. Es kann also nur eines gesagt werden: „Trier her, Trier her!“
Trier, wir kommen auf jeden Fall wieder! Vielen Dank für den herzlichen Empfang!
Und ganz ehrlich: Wer braucht schon Whisky, manchmal tut‘s auch eine Sportzigarette.

Es lag was in der Luft (Frankfurt, Nachtleben, 31. Oktober)

Schää die Hoor rasiert, also die im Gesicht. Die Koteletten sind mir heute sehr gut gelungen. Es ist Tourauftakt. Die erste Deutschlandtournee. Ihr liewe Leit, auf geht‘s! Frankfurt - Nachtleben - ausverkauft. Alle haben Bock.

Gringo Mayer beim Tourstart im Frankfurter Nachtleben. © Olwer Records

Der dunkle Keller mit den geilen Tapeten und die Menschen, die aus allen Himmelsrichtungen zusammenkamen, haben uns herzlich empfangen. Es lag was in der Luft. Unser erstes Konzert überhaupt in Frankfurt, aber es war direkt klar, dass Frankfurt in den nächsten Jahren ein beliebtes Reiseziel sein wird. Kurz vorm Einlass wurde ich mehrfach angehauen, doch bitte noch mehr Tickets zu verkaufen und Leute reinzulassen, die kein Ticket bekommen haben.

Ich entgegnete freundlich, dass ich jetzt leider keine Tickets drucken kann und hab dann noch paar gedankliche Luftküsse hinterhergeschickt. Mir tat‘s natürlich im Herzen weh, dass nicht alle reinkamen. Aber hey, nächstes Jahr Batschkapp, am 4. Mai 2024. Da sollte Platz für alle sein. Tickets gibt’s seit Dienstag ;)

Die Show war bärenstark, die Kegelband war bestens aufgelegt und hat mir den Teppich ausgelegt, auf dem ich feierlich Ballett gemacht hab. Das Frankfurter Publikum war stark. Bei der anschließenden Foto- und Autogrammstunde hat mich eine nette Frau drauf hingewiesen, dass ich auf dem Nimmi-Normal-Cover besser aussehe als aktuell. Ich arbeite dran.

Mehr zum Thema

Interview

"Die Kunstfigur Gringo Mayer hält alles zusammen"

Veröffentlicht
Von
Jörg-Peter Klotz
Mehr erfahren

Um 0:30 hatten wir endlich einen zwar nicht legalen, aber absolut vertretbaren Parkplatz für unseren riesigen Sprinter gefunden. Jetzt wurde angestoßen, egal ob wir wollten oder nicht. Irgendjemand hat eine Flasche Whisky in den Rider geschrieben. Also Cola drauf und gut ist. Manch einer ging in die Knie, die Flasche war auch ziemlich ausgelaugt. Ab ins Bett. Donnerstag Trier. Allahopp!

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen