Stuttgart. Die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg ist im September leicht gesunken, bleibt jedoch mit über 300.000 Personen weiterhin hoch. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus mitteilte, verharrte die Arbeitslosenquote im September bei 4,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg, da im September 2024 die Quote noch bei 4,3 Prozent lag. Die Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut fordert deshalb dringend Reformen des Sozialstaats, um die wirtschaftliche Dynamik anzukurbeln und die Beschäftigungsentwicklung zu verbessern.
Im Detail ging die Zahl der Arbeitslosen im September um 2.253 Personen zurück, was einem Rückgang von 0,7 Prozent entspricht. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen fiel ebenfalls leicht und lag bei 75.416 Stellen, 0,8 Prozent weniger als im Vormonat.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Jugendarbeitslosigkeit. Hier sank die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren um 493 Personen im Vergleich zum August, dennoch liegt sie mit 30.346 Jugendarbeitslosen rund 15,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die aktuelle Jugendarbeitslosenquote beträgt 4,4 Prozent gegenüber 3,8 Prozent im Vorjahr. Durch den Beginn des Ausbildungsjahres gehe die Jugendarbeitslosigkeit nur gering zurück, Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut.
Sie betont die Dringlichkeit, mehr Durchlässigkeit am Arbeitsmarkt zu schaffen und innovative Weiterbildungskonzepte zu fördern, um Arbeitslosigkeit zu verhindern und den direkten Wechsel von Job zu Job zu ermöglichen. Die Verbesserung arbeitsrechtlicher Regelungen, etwa bei der Arbeitnehmerüberlassung, sei ebenfalls ein entscheidender Schritt, um die Arbeitslosenzahlen zu senken.
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