Ludwigshafen. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF ist wegen gesunkener Preise etwas schwächer in das neue Jahr gestartet. Zudem gingen in den Geschäftsfeldern Agricultural Solutions, Chemicals und Nutrition & Care die Absatzmengen zurück. Positiv wirkte sich hingegen der schwächere US-Dollar aus. Der Umsatz in den ersten drei Monaten schrumpfte im Jahresvergleich um 0,9 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Freitag in Ludwigshafen vor der Hauptversammlung mitteilte. Analysten hatten mit mehr Erlös gerechnet.
Etwas schwächer lief es operativ. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) ging um 3,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Mit so viel hatten Analysten in etwa gerechnet. Unter dem Strich fiel ein Gewinn von 808 Millionen Euro an, nach knapp 1,4 Milliarden ein Jahr zuvor. Die Ziele für 2025 bestätigte der Chemiekonzern.
Angesichts der aktuellen Marktentwicklungen im Zusammenhang mit den US-Zollankündigungen sagte Finanzchef Dirk Elvermann: Die direkten Auswirkungen der Zölle auf BASF würden wahrscheinlich überschaubar bleiben, da das Unternehmen vor Ort für die lokalen Märkte produziere. Es müssten jedoch auch indirekte Effekte berücksichtigt werden, die sich aus der Verunsicherung der Marktteilnehmer und Änderungen der Kunden-Nachfrage in Branchen wie Automobil und Konsumgüter ergeben könnten. Die vollständigen Auswirkungen der aktuellen Zölle und Gegenzölle auf das BASF-Geschäft ließen sich aktuell nur schwer einschätzen.
Asien ist für BASF der Markt der Zukunft
Asien ist für den weltgrößten Chemiekonzern BASF der Markt der Zukunft. „Wachstumstreiber für die Chemie ist und bleibt Asien“, sagte Vorstandschef Markus Kamieth bei der virtuellen Hauptversammlung des Dax-Konzerns. Der Fokus liege vor allem auf China: „Wir wollen in China weiter mit dem Markt wachsen. Unser neuer Verbundstandort in Zhanjiang ist hierfür die Basis.“
BASF investiert in der südchinesischen Provinz Guangdong Milliardensummen in Zhanjiang. Kritiker warnen jedoch seit geraumer Zeit, der Chemiekonzern mache sich damit nach teuren Abschreibungen in Russland erneut abhängig von einem autokratischen Regime.
Neben China nehme der Chemiekonzern Indien, Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand und Vietnam stärker in den Blick, sagte Kamieth. „Diese sieben Länder stehen bis 2035 für rund 80 Prozent des weltweiten Chemiewachstums.“ In Europa und Nordamerika erwarte das Unternehmen dagegen nur schwaches bis moderates Wachstum für die chemische Industrie. In diesen Märkten fokussiere sich BASF darauf, die bestehenden Kapazitäten auszulasten.
„BASF ist vorbereitet“ auf Verunsicherung durch US-Zollpolitik
Bei dem Chemieriesen laufen derzeit milliardenschwere Sparprogramme. Vor allem der Stammsitz des Unternehmens in Ludwigshafen soll profitabler und wettbewerbsfähiger werden. Der Vorstandsvorsitzende versicherte bei dem Aktionärstreffen, dass der Standort eine starke Säule bleibe und ein führender sowie nachhaltiger Standort im Konzern werden soll. Die Sparprogramme würden entschlossen umgesetzt und kämen gut voran.
Die US-Zollpolitik sorge für Verunsicherung in der Industrie und in den Märkten, sagte Kamieth, der vor einem Jahr das Ruder bei dem Ludwigshafener Dax-Konzern übernommen hat. „Aber BASF ist vorbereitet.“ Der Konzern sei in allen wichtigen Regionen aktiv und produziere vor Ort für die lokalen Märkte. „Das ist schon immer ein Vorteil für BASF. Insbesondere jedoch in diesen Zeiten.“
BASF produziert in den USA für die USA
„Mehr als 80 Prozent unseres Umsatzes in den USA erzielen wir mit Produkten, die wir dort herstellen“, berichtete der Vorstandsvorsitzende. In Asien sei der Anteil ähnlich hoch - in Europa sogar noch höher. Dennoch seien die Auswirkungen der US-Zollpolitik auf die Nachfrage und weltweiten Handelsströme derzeit nur schwer abzuschätzen.
Zum Start ins laufende Jahr musste BASF Rückgänge bei Umsatz und Gewinn verbuchen. Die Erlöse nahmen im ersten Quartal leicht um 0,9 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro ab. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) verringerte sich nach Angaben von Finanzvorstand Dirk Elvermann um 3,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. dpa
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