Oberstaufen. Statt Strand, Seeluft und Schlemmerbuffet verordnet Dr. med. Mirja Effing ihren Gästen Berge, Bewegung, Wellness und Fasten. Die Allgemeinmedizinerin betreut Urlauber im Königshof Health & View Oberstaufen by H-Hotels.com, dem einzigen Gesundheitszentrum für funktionelle Medizin in Deutschland.
„Wir betrachten Körper und Geist als Ganzes und verbinden Schulmedizin mit naturheilkundlichen Verfahren“, erklärt die Ärztin, „denn Stresserkrankungen wie Burn-out, Long-Covid, Reizdarm oder chronischen Schmerzen liegen fast immer mehrere Faktoren zugrunde.“ Dabei geht es nicht um die Behandlung von Symptomen, sondern um die Beseitigung der Ursachen und Hilfe zur Selbstheilung.
Richtige Mischung aus Bewegung, Wellness und Ernährung
Dazu stehen den Stressmedizinern in ihrem neuen Gesundheitszentrum im Allgäu zahlreiche technische Verfahren zur Verfügung: Die VNS-Analyse bestimmt den Stressgrad, ein Höhentrainingsgerät regeneriert die Mitochondrien, die Mikrostromtherapie reduziert Muskel- und Gelenkschmerzen. Das Wichtigste aber ist ein individueller Therapieplan mit der richtigen Mischung aus Bewegung, Physiotherapie, Entspannung, Wellness und Ernährung für jeden Gast.
Abends sind statt Nightlife und Après-Ski vor allem Ruhe und Regeneration angesagt. Wer an einer medizinisch betreuten mehrwöchigen Kur teilnehmen will, bucht eines der 30 Zimmer direkt im Königshof Health & View am Berg, einer Kombination aus Hotel und Sanatorium ohne Krankenhausatmosphäre.
Eine urige Felshöhle und ihr Geheimnis
Ein paar hundert Meter weiter unten im Tal liegt das angegliederte Vier-Sterne Superior Königshof Hotel-Resort Oberstaufen, wo Gäste ganz normal Urlaub machen, aber dennoch ausgewählte Angebote des Gesundheitszentrums nutzen können. Umgekehrt können Kurgäste des Health & View auch die Wellnessbereiche des Hotel-Resorts besuchen. Neben Salz- und Süßwasserpools gibt es dort Saunen, Infrarotkabinen, Kneipp-Becken, Garten- und Dachterrassen und eine Eisdusche im Außenbereich, bei der sich kaltes Quellwasser aus den Bergen von einem hölzernen Wasserrad über schwitzende Saunagänger ergießt. Auch die Solegrotte ist keine künstliche Wellnesskabine, sondern eine urige Felshöhle im Berg hinterm Haus.
Ein großer Unterschied zwischen beiden Häusern ist die Küche. Obwohl gesunde Ernährung mit regionalen und saisonalen Produkten auf beiden Speisekarten ganz oben steht, haben Kurgäste des Königshof Health & View keine Chance auf Steak mit Pommes und Schoko-Pudding. „Nein, so etwas gibt es bei uns nicht“, schüttelt Küchenchef Peter Helmle vehement den Kopf. „Hier wird alles fleischlos, fettlos, salzarm, frisch und schonend zubereitet.“
Reisplätzchen-Burger mit Gemüsefüllung, Paprikaschoten mit Hirse und Quinoa oder Polenta-Taler zieren die Teller im Speiseaal. Anstelle von Wein oder Cola gibt es dazu Gemüsesäfte oder Tee. Helmle stellt die Gerichte individuell nach den Fasten- und Entgiftungsplänen, basischen Diäten sowie Trink – und Trockentagen seiner Gäste zusammen.
Viele von ihnen schwören auf die Schrothkur, eine traditionelle Entgiftungsmethode nach Johannes Schroth mit strengem Ernährungskonzept und nächtlichen Kaltwickeln, für die sich Oberstaufen als einziges anerkanntes Schroth-Heilbad weltweit einen Namen gemacht hat. Während die ganzheitlichen Kuren bislang nur von den Privatkassen übernommen werden, werden Schrothkuren seit 2021 auch von den gesetzlichen Krankenkassen subventioniert.
Junge Menschen nutzen das Angebot
Auffällig ist der hohe Anteil an jüngeren Hotelgästen. „In den letzten zwei Jahren sind Gesundheitsaufenthalte für junge Menschen immer wichtiger geworden. Das sehen wir ganz deutlich“, bestätigt Barbara Geissler von der Oberstaufen Tourismus GmbH. Jüngere Urlauber leiden nicht nur vermehrt unter Stresserkrankungen, sondern sind auch gesundheitsbewusster geworden und buchen Kuraufenthalte oft rein präventiv.
„Wir haben schon 20-jährige hier“, berichtet Geissler. „Sie wollen sich etwas Gutes tun, einen gesunden Urlaub mit Freunden verbringen oder einfach mal detoxen ohne Handy, Radio und Fernseher“. Runterkommen und Zeit mit sich selbst verbringen ist der erste Schritt zur Heilung vieler Stress- und Volkskrankheiten, bestätigt auch die Hotelärztin Dr. Mirja Effing.
Schritt in die Allergiefreiheit folgt
Schon der Panoramablick aus dem Zimmerfenster verheißt Aussicht auf Genesung. Hinter den saftig grünen Talwiesen und Waldstücken erhebt sich der höchste Gipfel der Skiregion, der Hochgrat, der oft noch im Frühling mit Schnee bedeckt ist.
Das milde Reizklima im Allgäu wirkt zudem gesundheitsfördernd auf Atemwege, Haut und Kreislauf. In diesem Jahr will der heilklimatische Kurort sogar noch einen Schritt weitergehen und alle Narzissen, Birken, Erlen und Haselsträucher aus den Straßen verbannen, damit die Gesundheitshochburg Oberstaufen auch in Sachen Allergiefreiheit die Nase vorn hat.
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