Mannheim. Verstecken braucht er sich nicht - im Gegenteil! Frank Mauer kann auf eine ebenso beeindruckende wie erfolgreiche Eishockey-Karriere zurückblicken. Insgesamt 15 Jahre lang schnürte der Ex-Profi der Adler Mannheim, des EHC RB München sowie der Eisbären Berlin seine Schlittschuhe in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). In der höchsten deutschen Spielklasse absolvierte der ehemalige Nationalstürmer 788 Spiele, in denen er 160 Tore sowie 218 Vorlagen beisteuerte.

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Zudem stand der gebürtige Heidelberger und vierfache Deutsche Meister insgesamt in sieben DEL-Finals, dem Endspiel der Champions Hockey League sowie im olympischen Eishockey-Finale 2018, aus dem er mit einer glänzenden Silbermedaille herausging. „Die Zeit verging schnell, es sind ja dann doch einige Jahre zusammengekommen. (...) Letztlich blicke ich zurück, und bin stolz auf das, was ich erreicht habe“, sagt Mauer in der 84. Folge des „Adler-Check“, dem Eishockey-Podcast des Mannheimer Morgen.
Angefangen hat alles im Mannheimer Eishockeynachwuchs. Über seinen sieben Jahre älteren Bruder sowie Freunde ist Mauer über das Inlinehockey spielen auf der Straße zum Eishockey gekommen. Und nach einem Probetraining im alten Mannheimer Friedrichspark dabei geblieben. „Ich hatte am Anfang nie die Intension gehabt, das professionell zu machen, sondern einfach nur aus Spaß“, betont Mauer.
Adler-Debüt am 26. Februar 2008 gegen die Straubing Tigers
Aus Spaß wurde aber spätestens in den älteren Jahrgangsstufen der Jungadler Mannheim Ernst. Der schnelle Flügelstürmer merkte, dass er selbst gegen deutlich ältere Mit- und Gegenspieler zu den Besseren gehörte. „Ich war dann da sehr ehrgeizig, habe zu Hause noch viel extra gemacht“, unterstreicht Mauer. Der Lohn war ein Profivertrag bei den Adlern, für die er am 26. Februar 2008, bei einem 6:2-Sieg über die Straubing Tigers debütierte.
Mauer spricht im „Adler-Check“ gewohnt ehrlich und sehr klar über seine Profizeit, aber auch über die Zeit danach. Er gibt Einblicke hinter die Kulissen, berichtet darüber, dass der Stachel der nicht gewonnen Finalserie in der Saison 2011/2012 gegen die Eisbären Berlin „nach wie vor tief“ sitzt. „Ich habe damals gedacht, dass ich nie eine Meisterschaft gewinnen werde“, sagt Mauer. Dabei ging es bei ihm in der Folge erst richtig los.
2015 gewann er - angeführt von Chefcoach Geoff Ward - mit den Adlern den Titel. „Unter Geoff durfte ich endlich so spielen, wie ich immer wollte. Nach vorn, aggressiv“, sagt Mauer, dem in der damaligen Finalserie gegen Ingolstadt die Kniescheibe heraussprang - was ihn aber nicht von einem Einsatz im darauffolgenden Spiel abhielt. Er wollte „ein Zeichen setzen“ wie er heute betont.
Sein folgender Wechsel nach München, raus aus der eigenen Komfortzone, war rückblickend „goldrichtig“. Mauer berichtet über eine Zeit der gefühlten Unbesiegbarkeit, in der er nicht nur drei weitere Meisterschaften in Folge, sondern mit der Nationalmannschaft auch die olympische Silbermedaille holte.
Im Sommer 2023 beendete der damals 34-Jährige seine Karriere, zog zurück in die Nähe von Heidelberg und wechselte die Seiten. Fortan ist Mauer als Spielerberater bei der Firma 4sports tätig. Als „vollkommen anders“ im Vergleich zur Spielerzeit, aber auch als „spannend und schön“, beschreibt er seine neue Tätigkeit. Eine, die ihn unter anderem zu den verschiedensten Vereinen in der DEL reisen lässt - und er somit die Liga entsprechend genau im Blick hat.
Zu den Adlern, die am Freitag (19.30 Uhr) - wie es der Zufall will - München empfangen, sagt der Ex-Spieler: „Was man immer wieder hört ist, dass sie unangenehm zu bespielen sind, sie agieren hart und strukturiert. In Mannheim wird gerade etwas aufgebaut, sie sind nicht der absolute Favorit, aber ein Team, auf das ich in den Play-offs nicht unbedingt treffen wollen würde.“
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