Im Interview

„Es geht nicht mehr ehrlich zu“

Der Ketscher Teammanager Naim Rexha ärgert sich über wortbrüchige Spieler – er sieht seine Mannschaft aber trotzdem für die neue Saison gut aufgestellt

Von 
Lothar Fischer
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Naim Rexha ist der Mann bei der Spvgg 06 Ketsch, bei dem in Sachen Spielerneuverpflichtungen die Fäden zusammenlaufen. Sein Netzwerk ist groß und er ist auch dafür bekannt, dass er mit Spielern gut umzugehen weiß und sein Wort gilt. Doch in diesem Jahr ist dem ansonsten wenig aus der der Ruhe zu bringende Teammanager der 06er in Gesprächen mit Spielern und Verhandlungen des Öfteren der Kragen geplatzt. Wir fragten den Ketscher Tausendsassa, was ihn so aus der der Fassung brachte und wie er die Aussichten in der neuen Saison einschätzt.

Herr Rexha, was hat Sie in dieser Saison, was Abgänge und Neuverpflichtungen betrifft, so auf die Palme gebracht?

Naim Rexha: Es geht auch im Amateurfußball nicht mehr ehrlich zu. Früher haben ein Wort und eine Abmachung gegolten. Heute ist das nicht mehr der Fall. Vier Spieler haben trotz Zusage unseren Verein verlassen. Vier Tage vor Rundenschluss haben wir einen Spieler suspendiert, als wir in Erfahrung gebracht haben, dass er sich trotz Zusage bereits um einen anderen Verein bemüht hat. Zwei weitere Spieler haben uns ebenfalls vor den Kopf gestoßen und ihr Versprechen gebrochen. Der vierte Mann hat den Vogel abgeschossen: Er bekam von mir ein paar Fußballschuhe geschenkt und verabschiedete sich dann ebenfalls zu einem neuen Verein.

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Nehmen Sie bei den Neueinkäufen auch den Trainer mit ins Boot und wer hat am Ende das letzte Wort?

Rexha: Wir besprechen alles in einem Team und da ist auch unser Trainer dabei. In diesem Jahr gestaltete sich die Kaderplanung besonders schwer, da der Klassenverbleib bis zum Schluss in der Schwebe war. Hinzu kamen noch die bereits angesprochenen Spieler, mit denen wir fest für die neue Runde geplant haben, wodurch es am Ende schwierig wurde, neues Personal zu aquirieren.

Die Namen der Neuverpflichtungen hören sich zunächst nicht gerade spektakulär an. Glauben Sie dennoch, ein gutes Händchen bei den Neuverpflichtungen gehabt zu haben?

Rexha: Namen sind bekanntlich Schall und Rauch, das hat man bei unserem Nachbarverein FV Brühl gesehen. Ich bin der Meinung, dass wir uns gut verstärkt haben und eine Truppe besitzen, die eine gute Mischung aus Jung und Alt ist. Mit dem Spieler Brian Prince Oldenburg vom VfB Leimen ist uns ein Klassespieler ins Netz gegangen, der unser Vertrauen genießt und den wir lange an uns gebunden haben. Auch die anderen Neuzugänge haben in der Vorbereitung bereits ihr Potenzial aufblitzen lassen. Ich bin überzeugt, dass wir mit den Neuen ein gutes Händchen bewiesen haben. Mit zwei weiteren Spielern sind wir noch in aussichtsreichen Verhandlungen.

Wo sehen Sie Ihre Mannschaft am Ende der Saison und welche Vereine zählen Sie zu den größten Favoriten?

Rexha: Ich wünsche mir eine sorgenfreie Runde und dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Ein guter Mittelfeldplatz sollte schon drin sein. Auch wenn die Liga in diesem Jahr wesentlich stärker besetzt ist. Für mich gehören Türkspor Mannheim, SG Eppelheim und SG Kirchheim zu den größten Favoriten.

Freier Autor Lothar Fischer ist ein Kenner in Sachen Fußball in der Region.

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