Im Interview

„Noch mehr Qualität“

Schwetzingens Stephan Abel geht angesichts der Kaderbreite optimistisch in die Saison

Von 
Lothar Fischer
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Mit Stephan Abel haben die Verantwortlichen des SV 98 Schwetzingen in der Winterpause einen Glücksgriff getätigt, indem sie den 33-Jährigen, der von vielen Vereinen aus der Umgebung umworben war und zuvor bereits sieben Jahre beim SV 98 die Fußballschuhe geschnürt hatte, wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückholten. Bereits in den ersten Spielen stellte er seine Klasse unter Beweis und hielt die Defensive zusammen. Eine Verletzung in Bammental stoppte den Tatendrang des Innenverteidigers und die Mannschaft musste lange auf seine Dienste verzichten. Pünktlich zum Start der neuen Runde ist wieder mit ihm zu rechnen. Wir fragten den Schullehrer, mit welchen Erwartungen er in die neue Saison geht.

Herr Abel, was gab in der Winterpause den Ausschlag, wieder zu ihrem alten Verein zurückzukehren?

Stephan Abel: Ausschlaggebend für meine Entscheidung war, dass ich innerlich einen Wunsch verspürte, wieder Fußball zu spielen. Dieses Vorhaben hat sich Ende 2021 nach fast zweijähriger Pause, mehr und mehr verstärkt. Nach mehreren Gesprächen mit verschiedenen Vereinen entschied ich mich letztlich und sehr klar für den SV 98 Schwetzingen. Ich spielte ja bereits sieben Jahre für den SV 98 und die Gespräche mit Thomas Münch und Rainer Zimmermann verliefen sehr offen, ehrlich und transparent, was meine Entscheidung relativ einfach machte.

Speziell in der Abwehr ist beim SV 98 Nachholbedarf, was die 74 Gegentore in der Vorsaison unterstreichen. Glauben Sie, dass in der neuen Runde die Baustelle mit Ihrer Person und mit den Neuzugängen geschlossen werden kann?

Abel: Davon bin ich überzeugt. Thomas Münch hat mit Martin Rau und Malek Örum zwei sehr erfahrene und zweikampfstarke Defensivspieler verpflichtet. Beide haben ihre Qualitäten unter Beweis gestellt und bringen ihre Erfahrung sehr effektiv in die Mannschaft ein. Ich möchte mich in den Dienst der Mannschaft stellen und trage als zweitältester Spieler Verantwortung – sportlich und menschlich gesehen. Ich glaube, dass ich durch meine Präsenz, Führungs- und Spielqualität sowie Erfahrung der Mannschaft helfen kann. Wir können nur als Team erfolgreich sein.

Finden Sie den neuen Kader stärker als im vergangenen Jahr und wenn ja warum?

Abel: Die Frage kann ich klar bejahen. Die vergangene Saison war physisch und psychisch sehr schwer, da wir immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen hatten. Jetzt können wir auf den Neustart-Knopf drücken. Wir hatten bereits vergangene Saison Qualität innerhalb der Mannschaft, aber da kamen noch anderen Faktoren hinzu, die uns das Leben auf dem Platz schwermachten. Durch die Neuzugänge wie Nazmi Bulut, Martin Rau, Ilias Soultani und Malek Örum haben wir in der Breite noch mehr Qualität vorzuweisen und mehr an Flexibilität im Defensiv- und Offensivbereich hinzugewonnen. Wenn noch Harun Solak Ende des Jahres zurückkehren wird, werden wir noch stärker aufgestellt sein. Trotz guter Einzelspieler sollten wir realistisch bleiben. Wenn alle gesund, fokussiert, ehrgeizig, erfolgshungrig und teamorientiert bleiben, müsste ein solider einstelliger Tabellenplatz zu erreichen sein.

Mit dem neuen Co-Trainer Michael Bitz haben Sie noch in Schwetzingen zusammengespielt. Wie macht er sich?

Abel: Man braucht gar nicht lange drum herumreden: Der Name Michael Bitz steht für Qualität – sportlich und menschlich. Ich bin froh, dass Bitzi seine Fähigkeiten bei uns einbringt. Seine Arbeit ist hervorragend. Mit ihm haben wir einen zusätzlichen sehr ehrgeizigen und akribisch arbeitenden Menschen hinzubekommen, der gemeinsam mit Trainer Seydou Sy ein ausgezeichnetes Trainerteam bildet. Ich bin mir sehr sicher, dass beide uns als Mannschaft weiterentwickeln werden.

Zur Person: Stephan Abel

Geboren am 11. Mai 1988 in Schwetzingen.

Beruf: Lehrer.

Hobbys: Sohn Leopold, Mode, Musik.

Stationen: SV Sandhausen, SV 98 Schwetzingen, VfL Kurpfalz Neckarau, SV 98 Schwetzingen. lof

Freier Autor Lothar Fischer ist ein Kenner in Sachen Fußball in der Region.

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