Reisen - Unter den 180 Ländern auf der ITB sind einige dieses Jahr zum ersten Mal dabei - unter ihnen auch Kongo, Nordkorea und Bangladesch

Mit dem Kajak durch Grönland

Von 
Karin Rieppel
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Die Aussteller auf der ITB kommen aus mehr als 180 Ländern. Einige der Länder sind dieses Jahr zum ersten Mal dabei, einige sind nach langer Pause wieder präsent. Bei all diesen Ländern handelt es sich um ausgefallene, ungewöhnliche Reiseziele.

Grönland: Die größte Insel der Erde ist einer dieser Newcomer, seit es, bedingt durch die Klimaerwärmung, Touristen mehr zu bieten hat als ewiges Eis. "Greenland - be a pioneer" (Grönland- sei ein Pionier), so wirbt das National Tourist Board und lockt außer mit jeder Menge Landschaft auch mit Kajak-, Mountainbike- und Kletter-Touren nach Süd- und Mittelgrönland (wo es im Sommer schon mal über 20 Grad warm werden kann) sowie die nicht ganz so Sportlichen mit Arctic Wildlife und Hundeschlitten-Touren in den nach wie vor kalten Norden.

Kongo: Auch die Republik Kongo ist zum ersten Mal auf der ITB präsent, ein erdölreiches, aber dennoch bitterarmes Land in Westafrika, das durch drei Bürgerkriege in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts verwüstet wurde. Reisen dorthin sind eher Expeditionen in unerschlossenes Terrain. Wer sie wagt, findet einzigartige Naturschätze vor: Der größte Teil des Landes ist mit tropischem Regenwald bedeckt, im Norden können Touristen den Nouabalé-Ndoki-Nationalpark besuchen und dort die Flachlandgorillas beobachten.

Nordkorea: Das darbende Nordkorea braucht dringend Devisen und ist wohl deshalb gezwungen, das Tourismus-Geschäft weiter anzukurbeln. Nachdem die Südkoreaner wegen eines tödlichen politischen Zwischenfalls wegbleiben, hat man das Kontingent an Touristenvisa für Westeuropäer erhöht. So werden inzwischen auch von einer Reihe deutscher Veranstalter Rundreisen durch das abgeschottete Land angeboten. Neben der Hauptstadt Pjöngjang gehört unter anderem bei einigen Touren auch das Diamantgebirge dazu, das weltweit zu den schönsten Gebirgslandschaften gezählt wird. Obligatorisch bei allen Reisen durch Nordkorea: die staatlichen Aufpasser.

Bangladesch: Bangladesch ist nach vierjähriger Pause wieder mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten und will zeigen, dass es in dem kleinen Land zwischen Indien und Burma/Myanmar mehr gibt als Überschwemmungen und Armut: herausragende architektonische Denkmale der großen Weltreligionen - wie die Moscheenstadt Bagerhat aus dem 15. Jahrhundert oder die Ruinen des buddhistischen Klosters aus dem achten Jahrhundert in Parharpur. Oder die Wildlife Schutzgebiete in den Sundarbans, den größten Mangrovenwäldern der Erde, die zum Teil in Bangladesch und zum Teil in Indien liegen. Wie auch in anderen exotischen Newcomer-Ländern, auf dem Reisemarkt steckt die touristische Infrastruktur in den Anfängen. Noch ist Bangladesch vor allem ein Land für Abenteurer auf Entdeckungsreise.

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