Mit seinem Song „Federleicht“ hat es Steven Elijah vor knapp einem Jahr in die Charts geschafft, inzwischen ist er beim Sony-Verlag unter Vertrag und offizieller Schützling von Musik-Managerlegende Willy Ehmann. Am Freitag erscheint seine neue Single „Bei Dir“ - und der Wormser hat viel vor.
„Ich mache Musik auf Biegen und Brechen. Egal, was kommt“, sagt Steven Elijah und nippt an seinem Cappuccino. Es ist Montagmorgen in einem Café in der Innenstadt, er trägt Bart, Hut und eckige Brille, ist gerade mit dem Zug angekommen. Die Bahn, sagt Steven Elijah, sei sein zweites Zuhause. Seit Monaten pendelt er zwischen Hamburg, Berlin in Mannheim, stoppt zwischendurch in Karlsruhe und Worms bei Freundin und Familie. Seit seinem Single-Erfolg „Federleicht“ hat sich viel verändert. „Ich arbeite jetzt mit Top-10-Produzenten zusammen, allen voran Ivo Moring, der an Hits etwa von Sarah Connor und Christina Stürmer beteiligt war“, berichtet Steven Elijah, mit Max Giesinger hat er sich kürzlich auf dem Reeperbahn-Festival in Hamburg getroffen, Gespräche mit Labels und Verlagen geführt. Gemeinsam mit Ehmann und seinem Team feile er zurzeit weiter an seinem Image, denn nach dem Autoren-Vertrag ist nun ein Major-Plattendeal sein nächstes großes Ziel.
Dass er es erreichen wird, steht für Steven Elijah außer Frage. „Ich verdränge das Nein komplett. Wenn man richtig vom Mindset ausgerüstet ist, braucht man keinen Plan B“, sagt der 29-Jährige. Seine Zielstrebigkeit habe ihn dahin gebracht, wo er heute steht - und das ist alles andere als selbstverständlich.
Markenzeichen: markante Brille
„Als Kind“, sagt Steven Elijah, „habe ich mich kaum aus der Haustür getraut“. Ängste lähmten ihn, soziale Kontakte waren kaum möglich, die Schule der Horror für ihn. Mit zwölf dann die Diagnose: Asperger-Syndrom. „Ich habe tagelang nicht geschlafen und hatte Bauchweh, wenn ich rausgehen sollte“, erinnert er sich. Sein Ausweg: Therapie. Und Sport. Mit 17 hatte er einen Vize-Weltmeistertitel im Kickboxen in der Tasche, einen Profivertrag in Aussicht. Dann der nächste Rückschlag: Eine Darmerkrankung holt ihn dermaßen von den Füßen, dass er zwei Jahre mit einem Erschöpfungssyndrom weg vom Fenster ist. Es schlägt auf die Augen, heute sieht er selbst mit Brille nur 30 Prozent, ist extrem Lichtempfindlich. Die gelben Gläser sind zu einem Markenzeichen geworden.
Trotz allem - oder gerade deswegen - sieht Steven Elijah die Bühne für sich als einzigen gangbaren Weg: „Ich will Künstler sein, meine Musik machen“, sagt er. Und: „Ich will Menschen damit Mut machen.“ Nicht von ungefähr schreibt er derzeit an einem Buch über sein Leben mit dem Asperger-Syndrom und baut gleichzeitig seine Kontakte in die Musikwelt kontinuierlich weiter aus. „Willy Ehmann ist da natürlich eine gigantische Hilfe“, sagt er über seinen weltbekannten Mentor aus Heidelberg, der einst Joe Cocker und Alanis Morissette zu Sony holte und die Karrieren von Johannes Oerding und Patrick Kelly in Schwung brachte. „Bei Dir“ soll nun der nächste Schritt sein, tanzbar, Ohrwurm-tauglich, prädestiniert für die Dance-Pop-Charts. Dann geht es ans neue Album. „Ich träume groß“, sagt Elijah, sein Ziel stets vor Augen.
Steven Elijah: Erste Erfolge
- In den deutschen Dance-Charts stieg „Bei Dir“ auf Platz 52 ein - Tendenz steigend.
- Eine Woche nach der Veröffentlichung erreicht „Bei Dir“ die 20 000-Klicks-Marke bei Spotify. „das ist für Indie-Selbstvertrieb gut“, freut sich Steven Elijah.
- Auch habe Sony Music den Song auf ihre interne „Made in Germany“-Playlist hinzugefügt, wo er nun zwischen Nummern etwa von Lea, Max Giesinger oder Mark Forster zu finden sei. „Für Willy Ehmann und mich als Künstler ein schöner Erfolg“, sagt Steven Elijah.
- Einige Radiosender haben das Lied inzwischen ebenfalls vorgestellt.
- Auf YouTube findet sich auch ein Video mit dem Songtext.
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