Mannheim. Der frühere Mannheimer Opernsänger Urs Markus ist tot. Wie erst jetzt beim Nationaltheater Mannheim bekannt wurde, ist der zwischen 1988 bis 1994 als Ensemblemitglied wirkende Sänger kurz vor Weihnachten 2024 im Alter von 83 Jahren in seiner Wahlheimat Magdeburg verstorben. Urs Markus hat in Mannheim besonders in den italienischen Opern zunächst als Bass und später als Heldenbariton überzeugt.
Titelpartien sang er etwa in Mozarts „Don Giovanni“, in Rossinis „Barbier von Sevilla“, in Puccinis „Gianni Schicchi“ und natürlich in den großen Verdi-Opern „Aida“ „Don Carlo“ und Otello“. Auch in Richard Wagners „Tannhäuser“ oder Tschaikowskys „Eugen Onegin“ stand er auf der Bühne des Nationaltheaters.
Als Gastsänger war Markus ebenfalls umworben: Engagements führten ihn an die Mailänder Scala, die Deutsche Oper am Rhein, an die Staatsopern in Hannover und in Hamburg sowie viele andere Häuser in Deutschland und Europa.
Eine seiner prägnantesten Partien war die des Hans Sachs in Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“, mit der er 1997 zur Eröffnung des wiederaufgebauten Theaters der Landeshauptstadt Magdeburg die Herzen der Besucher gewann. Urs Markus wurde dort bald auch Ensemblemitglied und siedelte sich privat dort an.
Aufgewachsen ist der Opernsänger als Urs Bürgisser in Villmergen im Kanton Aargau. Sein Talent wurde zunächst nicht erkannt, so dass er nach der Schule eine kaufmännische Lehre begann. In Zürich studierte er in den 1970er Jahren Gesang am Konservatorium und im Internationalen Opernstudio. Sein erstes Engagement in Deutschland begann ab 1983 am Theater der Stadt Trier.
Als seine Karriere Fahrt aufgenommen hatte, machte der Sänger seinen zweiten Vornamen zum Künstlernamen und nannte sich fortan Urs Markus.
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