Erzähl mir was

Mannheimer Andreas Haller gewinnt MM-Schreibwettbewerb

Bei dem Contest zum Thema „KI und Ich“ stimmten die meisten Leser für den Reisebuchautoren und seine Kurzgeschichte „Aimée“. Auf dem zweiten Platz landete „Annas Augen“, gefolgt von „Der große Netzstecker“

Von 
Jörg-Peter Klotz
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Als Reisebuchautor aktiv: Andreas Haller aus Mannheim. © Haller

Mannheim. Wie aus einem zur Bewältigung von Liebeskummer erschaffenen Avatar eine nicht unbedingt verhängnisvolle, aber zumindest unheimliche Beziehung wird - das erzählt Andreas Haller in seiner Kurzgeschichte „Aimée“. Darin überschreitet eine nach dem Vorbild von Siri und Alexa geschaffene Künstliche Intelligenz (KI) die Grenzen des Mannes, der sie geschaffen hat. Damit hat der Mannheimer die vierte Auflage von Erzähl mir was, dem Erzählwettbewerb dieser Redaktion gewonnen.

Der Beitrag des nebenberuflichen Reisebuchautors zum Thema „KI und ich“ bekam bei der Abstimmung unserer Leserinnen und Leser 90 Stimmen. Insgesamt gingen 515 gültige Voten ein.

„Wiederholungstäterin“ Basler

Auf die ebenfalls im Bereich zwischen Mensch und Maschine angesiedelte Geschichte „Annas Augen“ von Martin Bartholme aus Bad Mergentheim entfielen 82 Stimmen. Johanna Baslers „Der große Netzstecker“ gefiel 58 Lesenden am besten. Die gebürtige Mannheimerin aus Viernheim ist „Wiederholungstäterin“: Im Vorjahr wurde sie Zweite. Und fährt wieder für ein verlängertes Wochenende im Seminar- und Gästehaus Zielinger ins elsässische Petersbach. Dieses Mal verbringt Johanna Basler die Zeit im literarischen Austausch mit Martin Bartholme und Andreas Haller.

Der Erzähl-mir-was-Gewinner 2023 sagte zu seinem Erfolg auf Nachfrage: „Für mich ist es großartig. Ich bin wahnsinnig glücklich: Unter die ersten Zwölf zu kommen, war schon super, aber am Ende zu gewinnen, ist schon toll! Damit habe ich nicht gerechnet.“ Er habe nach 2022 zum zweiten Mal teilgenommen. „Dieses Mal hat das Thema total gut gepasst. Ich habe die Geschichte nach einem Tag im Prinzip im Kopf gehabt. Dann war es ein Leichtes, sie relativ schnell runterzuschreiben“, erzählt der Autor, Jahrgang 1965, der hauptberuflich im Bildungsbereich in Weinheim arbeitet. Das Niveau der Finaltexte fand Haller überwiegend „sehr, sehr gut. Da dachte ich mir schon: ,Hm, dagegen muss man sich erstmal durchsetzen.“ Es freue ihn generell, „dass Leute überhaupt schreiben“.

Zweiter Erfolg

Für Haller ist es der zweite Erfolg bei einem Schreibwettbewerb: Im Herbst 2022 gewann der Mannheimer den Literaturwettbewerb „Freundschaften und Begegnungen“ des Vereins Literaturpodium mit der Erzählung „Eine andere Welt“. Ansonsten hat er vor allem Beiträge für die Reisebuchreihe „Bibliothek der unbekannten Länder“ im Weinheimer Achter Verlag veröffentlicht. Seit rund zehn Jahren schreibt der Ruhrgebiets-Fan auch Erzählungen und Kurzgeschichten. 2025 soll ein Roman für Kinder erscheinen.

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Den Büchergutschein für die Plätze vier bis sechs erhalten der in Lampertheim geborene Guido Medert für „Intelligenter Käseigel“ (54 Stimmen), der Augsburger P.M.L. Müller („Mein neuer Freund“, 53) und Horst-Dieter Radke aus dem Taubertal („KI In Love“, 42). Auffällig in diesem Jahr: Das Thema „KI und ich“ beflügelte vor allem die Fantasie von Männern. Nur zwei der zwölf Texte in der finalen Auswahl 2023 stammen von Autorinnen. Bei der Vorgabe „Krieg und Frieden“ im Vorjahr belegten Autorinnen die ersten drei Plätze. Die Oftersheimer Studentin Vanessa Palumbo wiederholte dabei ihren Sieg aus dem Jahr 2021.

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