Mannheim. Stampfende Bässe, eingängige Melodien und starke Texte: Wenn die Band Deine Freunde auftritt, geht es laut und fröhlich zu. Die Zielgruppe der coolen Rap-Musik sind Kinder mit ihren Eltern. Im Rahmen ihrer „Ordentlich Durcheinander“-Tour gastierten die Künstler am Samstag in Mannheim. Bei ihrem Konzert im Rosengarten verwandelten der Rapper Florian Sump (einst Schlagzeuger bei der Deutschpop-Band Echt), Sänger Lukas Nimscheck (bekannt durch den "Tigerenten Club" der ARD) und Markus Pauli alias DJ exel. Pauly (Live-DJ beim Hip-Hop Trio Fettes Brot) den ausverkauften Mozartsaal knapp zwei Stunden lang in eine fröhliche Familien-Technoparty.
Futuristisches Bühnenbild
Das Bühnenbild wirkt futuristisch, dank den beiden wolkenkratzerartigen Säulen, die mit bunten Lichtern beleuchtet werden. Das Highlight ist jedoch ein überdimensionaler Rubik-Würfel, der als DJ-Pult für Pauli dient. Bevor die Gruppe auf der Bühne erscheint, meldet sich eine roboterartige Computer-Stimme zu Wort, die sich im Laufe der Show noch mehrere Mal einmischen wird. „Deine Freunde sind gerade noch auf dem Klo. Wollen wir trotzdem schon einmal loslegen?“, will sie wissen. Ein ohrenbetäubendes „Ja“ schallt der Künstlichen Intelligenz entgegen. „Moment mal, was ist denn hier los? Hast du etwa schon ohne uns angefangen?“, protestieren Deine Freunde aus dem Off.
Nach dem Intro eröffnen sie den Gig mit dem poppigen „Wir holen euch ab“. „Moin Moin“, rufen sie zur Begrüßung in die Menge. „Vielleicht sollten wir uns mal vorstellen, denn wir haben hier lange nicht gespielt.“ Während Nimscheck und Sump auf der Bühne bleiben, verbringt Pauli die meiste Zeit an seiner Anlage. Dennoch verlässt der 45-Jährige zwischendurch seine Empore, um seine Bandkollegen beim Tanzen zu unterstützen.
Kindgerechte Themen in den Songs
Beim Dancesong „Unmöglich“ sorgen wummernde Bässe für viel Tempo, zu dem Kinder und Erwachsene mit Gusto springen. Der fetzige Ohrwurm „Ordentlich Durcheinander“ thematisiert Ausdrücke, die auf den ersten Blick erst nicht zusammenpassen, wie etwa „hin und weg“ oder“ oder „furchtbar lieb“. Dazu präsentiert die Gruppe eine rasante Choreographie. Bei „Rucksack im Gesicht“ beschwert sich das lyrische Ich über nervige Begleiterscheinungen beim Radfahren auf dem hinteren Sitz.
Die Stimmung ist ausgelassen. Groß und klein schwingt das Tanzbein und singt aus voller Kehle mit. Die Texte sind spritzig, handeln von Situationen, die die meisten Familien aus ihrem Alltag kennen. Bei „Hausaufgaben“ geht es darum, keine Lust auf Schularbeiten zu haben, Omas huldigt das Trio mit dem Hip-Hop-Song „Schokolade“ und das chillige „Deine Mudder“ ist eine Liebeserklärung an alle Mütter. Auch die Papas bekommen ihre Hymne mit der Midtempo-Nummer „Dumme Witze“.
Fünf Zugaben inklusive "Häschen Hüpf"
Zwischendurch plaudern sie mit ihren Fans, etwa über Spitznamen. Nimscheck verrät, dass er als Kind „Gonkelfried“ genannt wurde, während Sump „Floschtoschi“ gerufen wurde und Pauli den Spitznamen „Brillo“ hatte. „Seid ihr schon müde?“, will der 42-jährige Sump während des Konzerts wissen, was die Mädchen und Jungen vehement verneinen. Das Trio spielt neben neuen Songs auch ältere Hits wie das leicht melancholische „Keine Märchen“ und das witzige „Du bist aber groß geworden“. Pyrotechnik und Tangosamples kommen bei „Tanz auf dem Vulkan“ zum Einsatz, Nimscheck und Sump präsentieren sich dabei als springende Energiebündel und wedeln mit Handtüchern. Nach fünf Zugaben darunter das energiegeladene „Häschen Hüpf“ endet die generationenübergreifende Party mit viel Beifall.
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