Einschulung

Schulanfang in Baden-Württemberg: So gelingt die Einschulung der Kinder

Die Erstklässler starten kommende Woche in die Schule. Wir haben bei einer Mannheimer Therapeutin nachgefragt, wie der erste Schultag möglichst stressfrei gelingt

Von 
Tanja Capuana
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Schultüte, Ranzen und ganz viel Nervosität: Kommende Woche starten die Erstklässler in Baden-Württemberg in die Schule. © David Young/dpa

Mannheim. Tschüss Kita, hallo Grundschule - Kommende Woche werden in Baden-Württemberg die neuen Erstklässler eingeschult.  Wie der Übergang vom Kindergarten in die erste Klasse reibungslos verläuft, und der erste Schultag zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, weiß die Mannheimer Diplom-Psychologin Sonja Tolevski.

Schulanfang in Baden-Württemberg: Für Erstklässler und Eltern eine Umstellung

„Für das Kind ist es ein großer Einschnitt, weil so viele Leute vorher schon so viel von der Schule erzählt haben“, sagt sie. Das seien gute aber auch schlechte Erinnerungen. Das Kind erreiche mit dem Schulbeginn eine neue Stufe und eine Art Reifeprozess.

Dann gehört es zu einer anderen Gemeinschaft. „Das bedeutet für die Eltern, dass sie sich in eine vorgegebene Struktur einfinden müssen.“ Pünktliches Erscheinen zum Unterricht wird nun zur Pflicht. „Die Schule fängt dann an, wenn sie anfängt“, betont Tolevski. „Das bedeutet einen zusätzlichen Stressfaktor für die Eltern.“

Kind auf Einschulung vorbereiten: Tipps von der Therapeutin 

Viele Eltern stellen sich die Frage, ob der Nachwuchs den Anforderungen des Unterrichts überhaupt schon gewachsen ist. Die Psychologin erklärt, wie man als Eltern erkennen kann, ob das Kind lieber noch in der Kita bleiben, oder doch schon in die Schule gehen sollte. „Kinder im Vorschulalter werden häufig ein bisschen wilder. Dann weiß man, sie haben im Kindergarten nichts mehr verloren.“

Mannheimer Diplom-Psychologin Sonja Tolevski weiß, wie der Schulanfang stressfrei gelingt. © Privat

Doch wie kann man unterstützen, dass die Kleinen mit einem guten Gefühl in die Schule gehen? „Der Fehler, den die meisten machen ist den Kindern vorher zu sagen: „Jetzt fängt der Ernst des Lebens an.“ So wird Schule etwas Ernstes.

Sie rät den Sprösslingen zu sagen: „Es kann schon mal schwer sein, aber im Großen und Ganzen macht Schule total viel Spaß und zwar von der ersten bis letzten Klasse.“ Auch Vorzüge erwähnen hilft. „Man kann Leute treffen, gemeinsam lachen, allein oder zusammen etwas lernen. Und man lernt auch Sachen, die man nie braucht. Aber allgemein ist es ein tolles Erlebnis“, so die Therapeutin.

Schulanfang ist auch für die Eltern eine Umstellung: So gelingt sie gut

Auch als Eltern könne man sich auf den großen Tag mental vorbereiten. „Man sollte darauf vertrauen, dass das Kind einen Weg findet.“ Nicht alles müsse super-kontrolliert sein. Tolevski hat zudem festgestellt, dass viele Eltern häufig besorgt sind, wenn Erst- und Zweitklässler nicht nur Einser und Zweier im Zeugnis stehen haben. „Keiner interessiert sich für die Noten in den ersten Klassen der Grundschule“, sagt Tolevski, die Eltern empfiehlt, gelassener damit umzugehen. Zu viel Druck nehme den Kindern den Spaß am Lernen.

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Schulweg allein und mit Eltern: Kind am Anfang zur Schule begleiten

Und der Weg zur Schule? Ob ein Kind den Schulweg allein oder mit Eltern bestreiten soll, liegt einerseits daran, welches Gefühl man als Erziehungsberechtigte hat, ob der Weg weit und gefährlich ist, wie viele Kinder gemeinsam laufen. Am Anfang sollten Eltern das Kind aber auf jeden Fall zur Schule begleiten, damit es ein Gefühl für den Weg bekommt, sagt Tolevski.

Kleidung am ersten Schultag: Muss es das schicke Kleid sein? 

Wie wird der erste Schultag für das Kind und die Familien besonders? Sollte man eher leger oder elegant gekleidet kommen? „Ich würde es von dem Kind abhängig machen“, sagt die Expertin. „Einige wollen ganz schick auf das Foto und die Schönste bei der Einschulung sein.“

So gelingt der Schulanfang stressfrei

  • Kommunikation: Statt vom Ernst des Lebens zu reden, hilft es positiv über die Schule zu sprechen und einen Ausblick zu geben, was dort passiert. 
  • Reflektion: Auch für Eltern ist der Schulanfang eine Umstellung. Um die Kinder nicht zu belasten hilft es, sie eigenen Gefühle und Erwartungen an das Kind zu refkletieren.
  • Kleidung: Schick oder leger? Das kommt ganz auf das Kind an. Um am Montag keine Überraschungen zu erleben, kann man das Outfit absprechen. Für den Fall der Fälle Wechselklamotten einpacken. 
  • Schultüte: Kann ganz individuell gestaltet sein. Snacks, Süßigkeiten und Lernmaterial darf nicht fehlen. 

Will das Kind jedoch lieber lässig gekleidet hingehen, sollte man das zwar respektieren, aber sicherheitshalber ein zweites schöneres Outfit für das Kind einpacken. „Manchmal ist es dann so, wenn sie sehen wie die anderen aussehen, möchten sie sich lieber nochmals umziehen.“

Schultüte zur Einschulung packen: Snacks, Lernmaterial und Süßigkeiten

Was auf gar keinen Fall fehlen darf, ist die Schultüte, um den ersten Schultag zu krönen. Darin sollten neben Stiften mit dem Lieblingsmotiv wie etwa „Frozen“ oder „Paw Patrol“, Radiergummis oder anderen Lernutensilien auch Dinge Platz finden, die Spaß machen. Etwa Sticker oder Sammelfiguren, die das Kind liebt. Nicht fehlen dürfen an dem besonderen Tag die eine oder andere Süßigkeit. So kann der große Tag der Einschulung endlich kommen.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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