Mannheim. Das Fast-Food-Franchise Compleat aus Heidelberg hat eine neue Filiale in Mannheim eröffnet. Nach den bisherigen Erfolgen in der Region bietet das Start-up Compleat jetzt auch in der Mannheimer Innenstadt Bowls für alle ernährungsbegeisterten Besucherinnen und Besucher an. Der Fokus liegt dabei auf einer gesunden und proteinreichhaltigen Ernährung, die vor allem Menschen, die Sport machen, bei ihrem Training unterstützen soll.
Compleat-Gründern fehlte ein Fast-Food-Angebot für Sportler
Gegründet wurde das Unternehmen von SRH-Absolventen Christian Michaeli und Felix Eitler. Kennengelernt haben die beiden sich im Master. Für ihr Studium mussten sie 2018 ein Geschäftskonzept für ein fiktives Unternehmen entwerfen. Aus dieser Idee wurde dann Compleat, erzählt Mitgründer Christian Michaeli dem Mannheimer Morgen.
An Fastfood gab es nur McDonalds – da hätten wir uns das Training auch gleich sparen können
„Wir sind nach dem ganzen Tag Uni oft ins Fitnessstudio gegangen. Nach dem Training abends hatten wir natürlich Hunger, aber das Einzige, was es zu kaufen gab, waren Shakes aus dem Automaten. An Fast Food gab es nur McDonalds – da hätten wir uns das Training auch gleich sparen können“, sagt Michaeli. Eines Abends hätten sie sich gedacht: „Hey, Fitness und Ernährung gehören doch zusammen. Warum gibt es dafür kein Angebot?“
Compleat machte ersten Testlauf bei Venice Beach
Das Gründungsteam suchte sich daraufhin Fitnessstudios, denen sie ihren Businessplan vorstellen könnten. „Wir sind bei VeniceBeach gut angekommen. Die wollten dann, dass wir direkt loslegen“, sagt Michaeli. Zu viert kauften sie einen Truck. Alle beteiligten sich mit 11.000 Euro an der Finanzierung. „Wir haben dann Reis, Hühnchen und Brokkoli gekauft und noch ein paar Geräte in den Truck gestellt und waren dann ready“, sagt Michaeli.
Das Gründungsteam durfte daraufhin ein Test-Catering für die Studioleiter von Venice Beach machen. „Gesagt, getan, hat geschmeckt“, sagt Michaeli. „So konnten wir uns 2018 dann mit unserem Foodtruck vor das erste Fitnessstudio stellen.“
Startup Compleat erlebt auch Rückschläge
Doch zu Beginn lief nicht alles glatt. „Wir dachten am Anfang, die ganze Welt hat nur auf ein Konzept wie unseres gewartet und dass es lange Schlangen zu unserem Truck geben würde. Das war natürlich nicht so, denn wir haben im Winter angefangen, uns kannte niemand und wir hatten kein Geld für Marketing.“
Nebenher haben Christian und seine Mitgründer den Master abgeschlossen. Mit der Zeit entwickeln sie ein System, stellen Mitarbeitende ein und gewinnen langsam an Kundschaft. „Wir haben dann einen zweiten Standort aufgemacht in Heppenheim. Aber dann kam 2020 auch schon Corona“, erinnert sich Michaeli.
Compleat in Mannheim ist der dritte Standort
Daraufhin hat sich das Gründerteam getrennt und Christian und Felix haben daraufgesetzt, ihre Marketing-Strategien zu verbessern. Ob sich das ausgezahlt hat? „Nach zwei Monaten ging die Kurve auf einmal steil nach oben. Im Sommer hatten wir dann eine Schlange über den ganzen Parkplatz. Natürlich auch wegen des Mindestabstands“, merkt Christian scherzhaft an, „aber auf einmal kamen die Leute.“
Compleat
- Adresse: N7, 7 68161 Mannheim
- Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 11 bis 22 Uhr
- Im Web: www.compleatfood.de
In Mannheim eröffneten sie den dritten Standort. In den nächsten drei bis fünf Jahren wollen die beiden 100 Standorte in Deutschland eröffnen. Es soll in jeder großen Stadt, überall wo Sportler und gesundheitsbewusste Menschen sind, ein Angebot von Compleat geben. „Ein Fast-Food-Konzept wie die Currywurst-Buden an Baumärkten, aber eben keine Wurst für Bauarbeiter, sondern gesundes Essen mit guten Nährwerten“, sagt Michaeli.
Bowls und Kraftpaket: Das steht bei Compleat in Mannheim auf der Speisekarte
Wie sieht es mit der Speisekarte aus? „Es gibt zwei oder drei Bestseller: Kraftpaket, Mango Fire und Superbowl. Wir haben eine gewisse Anzahl an Zutaten, die gut kombinierbar sind, denn man kann sich natürlich auch selber eine Bowl zusammenstellen, auch vegan. Es kann sich bei uns jeder so ernähren, wie er es für sich am besten findet“, erklärt Michaeli.
Bei den Zutaten achte man in der Regel darauf, dass sie nicht weiterverarbeitet sind. „Wir haben zum Beispiel aber auch Röstzwiebeln. Da könntest du jetzt sagen, das ist nicht gesund. Wenn aber 90 Prozent der Sachen sehr gesund sind, dann sind die anderen 10 Prozent auch okay. Das ist, wie man in der Ernährung durchhält – es geht um die Balance.“
Laut Michaeli kommen mittlerweile alle möglichen Leute zu Compleat. „Es sind immer noch viele Sportler, aber eben auch Menschen, die in ihrer Mittagspause einfach etwas Gesundes essen wollen.“
Für Michaeli war das Projekt von Anfang an eine Herzensangelegenheit. „Ich wusste nie so richtig, was ich mal machen will. Aber als die Idee für unser Unternehmen erstmal stand, hatte ich das Gefühl, dass ich das jetzt machen muss. Selbst wenn es nicht klappt, dann haben wir so viel fürs Leben gelernt. Und jetzt hat es ja geklappt.“
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