Restaurant-Empfehlung - Der „Blaue Aff“ in Bensheim-Auerbach kombiniert nostalgischen Charme mit einer pfiffigen Küche

"Blaue Aff" in Bensheim-Auerbach: Wo Kochkäse auf Trüffel trifft

Von 
Gerline Scharf
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Monika Poth in der Gaststube des „Blauen Aff“. Das Weinlokal und Restaurant zieht mit nostalgischem Charme Gäste aus der gesamten Region an. © Funck

Karte

Bensheim-Auerbach. Wer im „Blauen Aff“ einkehrt, der findet eine Vielzahl von Vor- und Hauptspeisen für den kleinen Appetit und den großen Hunger sowie feine Desserts. Angefangen vom halben Hähnchen-Klassiker mit Bauernbrot (9,50 Euro), dem Odenwälder Kochkäse, dem Auerbacher Flammkuchen (8,50 Euro) oder dem Kochkässchnitzel bis hin zum saftigen Rumpsteak vom Färsenrind und dem Zanderfilet auf Salatvariationen (15,90 Euro). Zur Herbstzeit kommen Gänsebraten (28,50 Euro), Kürbis-Variationen und Wildgerichte auf den Tisch – ebenso Bandnudeln mit schwarzem Trüffel.

Getränke

Neben ausgewählten offenen Weinen von der heimischen Bergstraße und der Pfalz sind dort deutsche Spitzenweingüter mit ihren Top-Erzeugnissen in Rot und Weiß vertreten: Philipp Kuhn etwa, Dönnhoff, von Winning, Markus Schneider, Wittmann (Winzer des Jahres 2014 Gault Millau) und Klumpp. Die Gourmet-Reise geht weiter bis nach Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Argentinien und Südafrika. Die Preisspanne reicht von 24 Euro für eine Flasche Riesling trocken von Wittmann bis zum Spitzenreiter mit 250 Euro für einen Soalia Antinori aus der Toskana.

Ambiente

Schon rein äußerlich unterscheidet sich der „Blaue Aff“ von seinen Nachbarn, denn das alte Fachwerkhaus leuchtet in kräftigem Blau. Was die Gäste aus der Region und weit darüber hinaus bis Frankfurt, Wiesbaden und Mannheim aber anzieht, ist dessen nostalgischer Charme: Die gemütliche, holzgetäfelte Gaststube mit ihren verspielten Jugendstillampen und original Schwarz-Weiß-Fotografien von der Gründerfamilie, die rustikale Scheune und frühere Küferwerkstatt, der luftige überdachte Innenhof, in dem früher getanzt wurde, und das kleine Musikzimmer im Obergeschoss.

Geschmack

Peter Poth und seine Mitarbeiter präsentieren ihren Gästen eine bodenständige Küche mit internationalem Geist – und Portionen zum Sattessen. Das Rib-Eye-Steak etwa überzeugt vor allem durch seine kräftige Röstnote und feine Konsistenz, und die delikaten Süßkartoffel-Pommes schlagen ihre üblichen Knollenverwandten um Längen. Wem Kalorien egal sind, der sollte sich zum Gockel unbedingt eine scharfe Currysoße bestellen. Eine Sünde wert sind die französischen Pasteten, die Monika und Peter Poth in Metz und Straßburg kaufen und die fluffigen Dessert-Köstlichkeiten.

Wissenswertes

Keine Frage, der „Blaue Aff‘“ ist trotz seines beträchtlichen Alters jung und agil geblieben und strahlt das gewisse Etwas aus. Monika und Peter Poth sind seit 1978 Gastgeber in dem unter Denkmalschutz stehenden Traditionshaus. Gegründet wurde es 1874 von dem Auerbacher Winzer Peter Scherer. Ehe der „Blaue Aff‘“ – ein Spitzname, der von weinseligen Gästen herrührt – zu dem wurde, was er heute ist, firmierte das Gasthaus unter dem Namen Weinhaus Scherer und „Zum Rebstock“. Übrigens: Reservierungen sind unbedingt zu empfehlen. Ruhetage gibt es nicht.

Fazit

Im „Blauen Aff“ kennt man keine Scheuklappen. Willkommen sind alle, die gerne in gemütlicher Runde sitzen. Viele Gäste kommen von weit her. Aber auch Ausflügler, Wanderer-Jahrgänge und Stammtische kehren hier gern ein. „Wir sind ein Weinlokal und die meisten Besucher wollen nicht unbedingt ein Drei-Gänge-Menü verkosten“, stapelt Monika Poth tief. Die Küche ist regional, blinzelt aber über den Tellerrand hinaus, der Service ist jung und ambitioniert. August Poth wird den „Aff“ demnächst von seinen Eltern übernehmen.

Adresse & Kontakt

Restaurant „Blauer Aff“

Kappengasse 2

64625 Bensheim-Auerbach

Weitere Infos unter: www.blauer-aff.de

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