Sandhausen/Köln. Diese Sendung berührte: So viele Tränen flossen lange nicht bei „Let’s dance“ (RTL/TVNOW) - und vermutlich auch nicht vor den heimischen Bildschirmen. Der Ex-Fußball-Profi Rúrik Gíslason sorgte für einen der stärksten Momente und hatte dabei selbst feuchte Augen.
„Magic Moments“ standen im Mittelpunkt der zehnten Liveshow „Let’s dance“ am Freitagabend. Verfolgt man die sozialen Netzwerke, hätte man nicht vermutet, dass dieser Abend emotional so intensiv werden würde. Denn auf Instagram mimte Rúrik Gíslason, der im vergangenen Jahr seine Profikarriere beim Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen beendet hat, im Vorfeld den „Gute-Laune-Bär“. Er teilte den Einspieler der Late-Night-Sendung „Studio Schmitt“ (ZDF Neo), die ihn auf einen Bolzplatz zeigte. Als der Ball auf ihn zugerollt kommt, tanzt er, statt ihn wegzukicken. Selbst „Let’s dance“-Chauffeur Theo bestätigt auf Instagram: „Ich habe heute schon Rúrik und Lola gefahren – es ging also mit guter Laune los.“ Und als Rúrik Gíslason im Stylingbereich sitzt, bringt er die Konkurrenz und sich selbst in Lachekstase, als er „Karlsson vom Dach“ auf Norwegisch singt.
So unterhaltsam er in den sozialen Netzwerken unterwegs ist, so ergreifend der Auftritt am Freitagabend. Rúrik Gíslason widmet ihn seiner verstorbenen Mutter. „Meine Mama ist am 16. April 2020 gestorben“, erzählt er mit belegter Stimme und glasigem Blick. „Aber ich kriege so viel Kraft von oben, ich spüre das.“ Er schluckt. „Sie war so ein positiver Mensch und hat immer gesagt: Egal was passiert, du musst dein Leben leben und glücklich sein. Das probiere ich heute mit der Samba“, sagt er und schickt eine Liebeserklärung auf Isländisch nach: „Liebe Mama, ich vermisse dich sehr.“
Vor dem großen Foto seiner Mutter betritt der 33-Jährige mit Tanzpartnerin Renata Lusin das Parkett. Und während das Paar zu „Circle of life“ einen Freestyle mit Samba- und Rumba-Elementen darbietet, verwandelt sich das Foto in einen Lebensbaum und zum Ende wieder zurück. Spätestens jetzt können diejenigen, die nicht so nah am Wasser gebaut sind, ihre Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Rúrik Gíslasons Schwester Ólina Johanna sitzt diesmal im Publikum – jeder Tänzer konnte Verwandte einladen – und ist merklich stolz auf ihren Bruder. Und ebenso bewegt.
Das ist auch Renata Lusin, die vor diesem Tanz ihren Eleven erklärte: „Rúrik, du musst lockerer werden. Für einen Tänzer ist das Herz das Gesicht, das emotionale Zentrum.“ Letzteres kannte der smarte Isländer als Begriff zwar nicht, spürte jedoch schnell, was gemeint war: „Ich habe ein bisschen Angst davor, dass ich meine Emotionen nicht kontrollieren kann“, gestand er da noch.
Doch muss man immer alles kontrollieren können? Emotional nicht, die Technik beim Tanzen schon. Umso erstaunlicher fand es die Jury bestehend aus Motsi Mabuse, Jorge González und Joachim Llambi, dass das Paar die Samba aus der Vorwoche (26 Punkte) und die Rumba (22 Punkte, bislang schlechteste Bewertung für das Team Rurenators) anpackte – und sich verbesserte. Joachim Llambi sah sogar Aussagen der Fachwelt bestätigt, dass Gíslason/Lusin diesmal „die beste Samba ever“ präsentierten – „heute warst du oben beweglich - auch bei der Rumba“, so der Kritiker. „Untenrum“ habe es diesmal zwar nicht so gestimmt, dafür gab es für den emotionalen Teil nur Lob. Jorge González: „Du hast mit so viel Gefühl getanzt, fast gesungen. Die Samba war mega.“
Das Lied „Circle of life“, erzählte Rúrik Gíslason, habe er sich ausgesucht, weil es zum einen aus seinem Kinderlieblingsfilm („König der Löwen“) stamme und zum anderen die Aussage „das Leben geht weiter“ verkörpere – passend zu seinem magischen Moment. Dafür gab es 27 Jurypunkte.
Wer an dieser Stelle schon alle Taschentücher aufgebraucht hatte, der musste sich schnell neue besorgen. Boxer Simon Zachenhuber (22) setzte noch einen drauf und dankte seiner Mama, die im Publikum saß, für ihre Kraft und Energie, zwei Kinder groß gezogen zu haben, während sie ihren schwerbehinderten Mann pflegte.
Dass die beiden Beaus dann auch noch ein Flamenco-Tanzduell bestritten, war die Krönung der Sendung für „Let’s dance“-Fans. Zachenhuber kündigte im Vorfeld auf Instagram mit einem breiten Grinsen an: „Rúrik, aus dir mach‘ ich heut Kartoffelbrei.“ So schlimm wurde es nicht – aber es war eine verdammt enge Kiste. Joachim LLambi sah bei Rúrik Gíslason zu viel Energie: „Wenn du so rumfuchtelst, ist der Stier gleich tot.“ Und Motsi Mabuse: „Man hat zwischen euch den Wettkampf gespürt und Simon hat wie ein Stier gekämpft.“ Rúrik Gíslason erhielt 26, Simon Zachenhuber 25 Punkte.
Beide sind am nächsten Freitag im Viertelfinale von „Let’s dance“ dabei – 20.15 Uhr (RTL/TVNOW).
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