Ex-SVS-Profi wahrt Favoritenrolle bei „Let’s dance"

Rúrik Gíslason zeigt „Cojones“: Mit Traum-Paso-Doble ins Halbfinale

Von 
Katja Bauroth
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Was für ein Mann! Mit entschlossenem Gesichtsausdruck, stolz und dominant präsentiert Rúrik Gíslason gemeinsam mit Renata Lusin einen Paso Doble in der TV-Show "Let's dance" (RTL/TVNOW). © TVNOW/Stefan Gregorowius

Sandhausen/Köln. Rúrik Gíslason hat den Torero in sich entdeckt – oder ist sogar der Stier in ihm ausgebrochen? Mit einer tänzerischen Glanzleistung überzeugte der Ex-Fußball-Profi die Jury bei der TV-Show „Let’s dance“ (RTL/TVNOW) und steht nun im Halbfinale der Sendung.

Er steigert sich von Woche zu Woche: Auch wenn Rúrik Gíslason immer wieder betont, dass die Teilnahme an der Fernsehsendung „Let’s dance“  vor allem Spaß für ihn bedeute, schlägt doch in seinem Innersten ein Sportler-, ein Kämpferherz. Das zeigte sich am Freitagabend:  Mit seiner Tanzpartnerin Renata Lusin legte der 33-jährige Isländer einen Paso Doble zu „Hanuman“ (Rodrigo y Gabriela) wie aus dem Bilderbuch aufs Parkett und bekam dafür zu Recht begeisternde Kommentare sowie 30 Jury-Punkte – und damit wieder einmal die Höchstzahl.

Stolz, elegant, charismatisch und entschlossen präsentierte sich Rúrik Gíslason bei diesem „sehr männlichen Tanz. Du musst deine Cojones (spanisch für Eier) zeigen“, hatte Renata Lusin ihm eingetrichtert. Und genau das tat er: Er schlüpfte förmlich in die Rolle des dominanten Toreros und erlegte den Stier in spielerischer Manier. Jurorin Motsi Mabuse stand applaudierend und rief nur: „Mannomann. Du hast hier eine Stärke gezeigt – man hat gesehen, wie deine Innenschenkel gearbeitet haben im Stand. Du hast geatmet und gelernt“, begeisterte sie sich. Der frühere Fußballer aus den Reihen des Zweitligisten SV Sandhausen setzte die Kritik aus der Vorwoche um, so blieb auch Juror Jorge González nur ein „Mega!“ Und: „Ihr habt getanzt, der Charakter des Toreros war da – du hast sie getötet“, lobte er das Zusammenspiel mit Renata Lusin auf der Tanzfläche. Kritiker Joachim Llambi fragte: „Hast du Spaß gehabt?“ Rúrik Gíslason vorsichtig: „Ich habe Spaß gehabt und so viel gelernt.“ Llambi: „Ich habe Spaß gehabt! Du hast viele Matadorbewegungen gezeigt, Elemente vom Flamenco, hast eine Standpräsentation gehabt – im Vergleich zum Flamenco letzter Woche warst du um fünf Klassen besser“, so der strenge Experte, der einen „sehr präsenten“ Rúrik Gíslason wahrnahm. Und der konnte sein Glück gar nicht so richtig fassen, als alle drei Jury-Mitglieder jeweils die Zehner-Kelle auspackten und ihm die volle Punktzahl gaben. Rúrik Gíslason gestand: „Der Paso Doble ist irgendwie mein Charakter. Allein schon vom Kostüm her. Für mich ist es einfach, in eine solche Rolle zu gehen.“ Das merkt selbst der Laie am Fernseher.

Trio-Tanz mit zwei Frauen eine Herausforderung

Als „schönsten Tag seines Lebens“ bezeichnete Sympathikus Gíslason im Einspieler das Training mit zwei Tänzerinnen. Zwei hübsche Frauen zu führen – wer träumt nicht davon? Denn diesmal musste zusätzlich ein sogenannter Trio Dance absolviert werden. Malika Dzumaev war hierfür mit ins Team Rurenators gekommen. Sie hatte bislang mit Schlagerbarden Mickie Krause getanzt, der ausgeschieden ist. Doch Rúrik Gíslason sollte schnell merken, dass so ein Dreiertanz mit zwei Profis durchaus nicht nur schöne Seiten hat: „Zwei Trainerinnen sehen mehr als eine“, wurde er doppelt korrigiert und war im Training teils überfordert: „Wenn du so viele Informationen bekommst, kriegst du die einfachsten Schritte nicht mehr hin.“ Dazu kam, dass der Slowfox einer der schwierigsten Tänze ist mit vielen Schrittfolgen und einer Menge Technik. Umso beeindruckender dann die Vorstellung in der Liveshow: Leichtfüßig und wie ein Gentleman führte Rúrik Gíslason die beiden Damen beim Slowfox zu „Pokerface“ (Lady Gaga). Für den Zuschauer herrlich anzusehen.

Doch die Jury schaute sehr genau hin – immerhin war es die Viertelfinalsendung. Daher blieben dieses Mal Begeisterungsstürme aus. „Du tust dich im Standard schwerer als im Latein“, sah es Juror Joachim Llambi, der zwei Drittel der Fußarbeit „okay“ fand und „obenrum“ mehr Bewegung sah. Dafür haderte er mit der linken Seite des Ex-Fußballers. Jorge González: „Du bist viel besser geworden und hast die Mädels gut integriert.“ Und Motsi Mabuse zollte dem Unternehmer und Model Respekt vor dieser Leistung: „Du hast das sehr lässig gemacht, ihr habt das für einen Slowfox super gelöst.“ Am Ende gab’s 25 Jurypunkte. Damit teilte sich das Team Rurenators Platz zwei mit „Prince Charming“ Nicolas Puschmann und Vadim Garbuzov. Renatas Mann Valentin Lusin holte mit Schauspielerin Valentina Pahde die meisten Zähler. Mit Boxer Simon Zachenhuber und dessen Tanzpartnerin Patricija Belousova ist das Halbfinale am Freitag, 21. Mai, 20.15 Uhr (RTL/TVNOW) komplett.

Rúrík Gíslason war nach der Sendung zu Gast bei „Exclusiv“ (RTL) mit Frauke Ludowig. Die Moderatorin plauderte mit ihm über die „wichtigste Frau in seinem Leben“ – seine Schwester Ólína Johanna, die in der Vorwoche für die „Magic Moments“-Sendung aus Island gekommen war. Beide hätten ein inniges Verhältnis, so Familienmensch Gíslason. Dass er schon lange zu den Favoriten dieser „Let’s dance“-Staffel zählt, hört er sicher gern, stapelt aber tief: „Ich erwarte lieber weniger“, sagte er. Trainerin Renata Lusin sieht hier auch die Schwäche ihres Schützlings. RTL.de sagte sie, dass er sich mehr öffnen und mehr an sich glauben solle. Das falle dem 33-Jährigen teilweise schwer. Deswegen wünscht sich die Powerfrau für Rúrik Gíslason, dass er weiß, wie gut er bei den Zuschauern ankommt. Und das ist definitiv der Fall.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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