Schroff und „busy“, voller Autos und Doppeldeckerbusse

London mit dem Fahrrad erobern

Die Straßen der Metropole kann man trotzdem sehr gut auf zwei Rädern erkunden. Mietstationen gibt es genug

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Dörte Nohrden
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Am Big Ben und Westminster Palace, dem Sitz des britischen Parlaments, führen Radwege vorbei. © Arne Dedert/dpa-tmn

Insbesondere zur Rushhour sieht man zahlreiche Radlerinnen und Radler durch die Straßen der 9-Millionen-Metropole London sausen – und zwar nicht nur auf eigenen Rädern: Der Rad-Trend wurde durch das 2010 gelaunchte, öffentliche Leihrad-System befeuert, das seitdem immer weiter ausgebaut wird.

Mittlerweile ist London mit rund 800 „Santander“-gelabelten Dockingstationen gespickt. Laut der Verkehrssystemkoordinierung „Transport for London“ kann man darüber mehr als 12 000 Leihräder mieten, davon sind rund 500 E-Fahrräder. Da die Dichte der Stationen hoch ist, wird das Ausleihen und Zurückgeben zu einem Kinderspiel. Bezahlt wird per App oder mit Bankkarte direkt an der Stationssäule. Damit Radler sicherer durch den Straßenverkehr navigieren können, ist ein weitläufiges Radroutennetz entstanden. Gut 360 Kilometer existieren schon, insgesamt 1400 sollen es noch werden.

Die gut markierten, separaten Radwege verbinden verschiedene Stadtteile miteinander, führen durch Parks, entlang der Themse und zu Sehenswürdigkeiten. Sie bieten Touristen neben geführten Radtouren – die man etwa auf dem offiziellen Besucherportal „Visit London“ findet – die Option, London auf eigene Faust zu entdecken.

Achtung: Links fahren

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Grundsätzlich gilt: Zunächst ans Linksfahren gewöhnen und stets wachsam fahren.

Was wäre London ohne den Hyde Park samt legendärer Speaker’s Corner und Kensington Palace? Nicht auf allen Wegen ist das Radeln erlaubt, doch auf den Routen C, C55 und Q lässt sich der weitläufige Park umrunden oder durchqueren. Die einzelnen Strecken sind auf der Radroutennetz-Karte entsprechend nummeriert. Einen besonders schönen Ausblick erhascht man von der Serpentine Bridge auf das gleichnamige Gewässer. Hier lohnt ein Café-Stopp. Wer weiter möchte: In östliche Richtung radelt man auf der Route CS durch den Green Park und am Buckingham Palace vorbei. Über den St. James’s Park sind Themse, Big Ben und Westminster Bridge bald erreicht.

Auch der Regent’s Park mit dem Londoner Zoo lässt sich auf zwei Rädern entdecken. Erlaubt ist das Fahren hier auf dem viereinhalb Kilometer langen Outer Circle (beliebt auch als Trainingsstrecke für Jogger) sowie auf den Stichstraßen York Bridge und Chester Road, die zum Inner Circle führen – ebenfalls eine Radpiste. Wer mag, setzt seine Tour im Norden des Parks auf dem Treidelpfad des Regent’s Canals in westlicher Richtung fort (Zugang zum Beispiel über die Radrampe am The Broad Walk/Prince Albert Road) – bis nach Little Venice lockt ein kilometerlanges Idyll samt farbenfroher Hausboote.

Ein schöner Pfad führt am Südufer der Themse durch den sehenswerten Battersea Park. Über die Chelsea Bridge ans Nordufer gefahren, geht es dann auf der Route C8 ostwärts. Den Westminster Palace westlich umfahren, führt die Route C vom Big Ben weiter flussabwärts.

Kunstbegeisterte können an der Millennium Bridge einen Ausflug zur gegenüberliegenden Tate Modern einlegen und moderne, zeitgenössische Werke genießen. Kulinariker radeln weiter bis zur London Bridge und überqueren sie. Dann präsentieren sich die vielfältigen Lebensmittelstände des Borough Markets.

Unweit ragt The Shard empor, mit knapp 310 Metern das höchste Gebäude Großbritanniens.

Ein guter Startpunkt für die Tour ins „grüne London“ ist die U-Bahn-Station Mile End. Der gleichnamige, langgestreckte Park hält mehrere Docking-Stationen bereit. Von hier Haltgeht es am Regent’s Canal zum nördlich angrenzenden, großzügig angelegten Victoria Park. Nach einem im Pavillon-Café am West Lake lässt sich die Grünanlage wunderbar erradeln. dpa/tmn

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