Gespräch - Mannheimer Artrock-Formation wurde 2021 bei Europas größtem Live- Musikwettbewerb mehrfach ausgezeichnet und hat 2022 viel vor

Mannheimer Artrocker Alias Eye mit Ideen für neues Album

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Hans-Joachim Of
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Alias-Eye-Gitarrist Matthias Richter (links) und Sänger Philip Griffiths nach dem Gewinn des Wettbewerbs SPH Music Masters mit den Urkunden. © AE

Sogar die Konkurrenz hat ihnen Respekt und Anerkennung gezollt und nach ihrer Performance zu Sänger Philip Griffiths gemeint: „An euch führt kein Weg vorbei. Ihr gewinnt das Ding“. Mit „dem Ding“ ist das SPH Music Masters und damit Europas größter Live-Musikwettbewerb, der kürzlich in Montabaur über die Bühne ging, gemeint. Die Mannheimer Artrock-Formation „Alias Eye“ konnte Jury und Publikum überzeugen. Sie wurde nicht nur als beste Band ausgezeichnet, sondern stellte mit Frontmann Philip Griffiths den besten Sänger und mit Griffkünstler Matthias Richter auch den besten Gitarristen.

„Wir sind froh und stolz, diesen renommierten Preis gewonnen zu haben“, resümiert der 45-jährige Griffiths, Sohn der Beggars-Opera-Ikone Martin Griffiths. Der promovierte Anglist ist im Hauptberuf als Dozent an der Mannheimer Uni tätig, doch seine große Liebe gilt der Musik. Die fünfköpfige Gruppe im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, die sich im Vorfeld in ihrem Ludwigshafener Proberaum intensiv auf das Ereignis vorbereitet hatte, war in der ursprünglichen Besetzung mit Frank Fischer aus Brühl (Bass), Ludwig Benedek aus Viernheim (Drums), Keyboarder Vytas Lemke (der heute in Norddeutschland lebt), Matthias Richter aus Karlsruhe (Gitarre) und Sänger Philip Griffiths aus Meckesheim am Start.

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„Für das Deutschlandfinale hatten sich neun Bands aus verschiedenen Bundesländern qualifiziert, die zuvor mehrere Vorrunden für sich entscheiden konnten“, fügt Griffiths hinzu. Die SPH Music Masters sind mit mehr als 1500 teilnehmenden Acts und rund 500 Events im Jahr der größte Live-Wettbewerb Europas.

2018 wieder vereint

Lange Zeit hatte man von der Gruppe Alias Eye, die sich bereits 1998 gründete und 2001 beim „Rock im Quadrat“-Festival dieser Redaktion teilnahm, nichts mehr gehört. Bereits mit ihrem Debüt-Album „Field Of Names“ (2001) hatten sie in der internationalen Art-Rock- und Progressive-Rock-Szene mit anspruchsvoller Musik und eingängigen Melodien für Aufsehen gesorgt.

Mit „A Diffent Point Of You“ legten sie 2003 nach. „Wir hatten eine gute Zeit, es lief prima“, sagt Griffiths im Rückblick, zählt Auftritte mit Saga oder den Flower Kings auf und bekennt: „Sicher Highlights unserer Bandgeschichte“. 2011 war der Sänger, der auch bei der Formation Poor Genetic Material aus der Kurpfalz am Mikrofon steht, bei Alias Eye ausgestiegen. Bereits 2006 hatte der aus Mannheim stammende Gitarrist Matthias Richter, der nicht zuletzt mit seiner speziellen Tapping-Technik die Jury überzeugte, die Band verlassen, um sich anderen Projekten zu widmen. „2018 fanden wir bei unserem Reunion-Konzert zum 20-jährigen Bestehen im 7er-Club Mannheim wieder zusammen“, berichten beide Musiker.

Die alte Magie sei wieder da gewesen und man beschloss, die Band wieder aufleben zu lassen. Beim Konzert hatten sie fünf Songs aus ihren ersten beiden Alben gespielt. Da beim aktuellen Wettbewerb als Gewinn neben einer Album-Aufnahme mit CD-Pressung auch eine PA-Anlage samt Studiomikrophon ausgelobt war, steht einem neuen Longplayer von Alias Eye nichts mehr im Wege. „Wir haben jetzt die Chance, neue Songs aufzunehmen“, freut sich Griffiths, der verrät, dass bereits erste Ideen in den Köpfen der Band herumschwirren. Jetzt müsse alles erst mal wachsen und dann werde man sich früher oder später wieder im Proberaum einfinden, heißt es aus dem Bandlager. "Wenn wir ein neues Album produzieren, wird es keinen Schnellschuss geben. Wir werden uns alle Zeit der Welt lassen“.

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