Mannheim. Übrigens ...
... haben meine Kolleginnen und Kollegen und ich – berufsbedingt – ziemlich viel Routine, was Fragen angeht. Umso unangenehmer ist, wenn die Interviewten sich auf bessere Fragen vorbereitet haben, als wir dann tatsächlich stellen. Kommt zum Glück ja viel, viel seltener vor, als manche Leserinnen und Leser jetzt vielleicht unken.
Aber neulich ist es mal wieder passiert. Und das auch noch bei einer Podcast-Aufnahme. Oder besser: danach. Denn natürlich waren die Mikros schon aus, als Christian Hübel uns die Fragen-Leviten las. Wer die aktuelle Folge von „Mensch Mannheim“ noch nicht gehört hat: Es geht um die vorgezogene Bundestagswahl und vor welche Herausforderungen der enge Zeitplan die Stadtverwaltung bei der Organisation stellt. Timo Schmidhuber und ich waren gut vorbereitet, hatten uns hintergründige und überaus wichtige Themen überlegt.
Und nach 60 Minuten sagt der Wahl-Verantwortliche aus dem Rathaus zu uns, er hätte mit noch ganz anderen Fragen gerechnet. Das traf uns ins Mark!

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Was dann kam, fühlte sich an wie bei Klaus Augenthalers unvergessener Pressekonferenz vom 10. Mai 2007. Damals leitete er als Trainer von Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg die legendären 44 Sekunden mit den Worten ein: „Es gibt vier Fragen und vier Antworten. Die Fragen, die stell‘ ich – und die Antworten geb‘ ich auch.“ Angemerkt sei, dass es diesmal nur zwei Fragen und zwei Antworten waren, die Hübel selbst stellte und gab.
Peinlich nur, dass wir beim Thema Bundestagswahl wohl nie auf die Idee gekommen wären, danach zu fragen, wie denn eigentlich Seeleute ihre Stimme abgeben – obwohl Mannheim einen der größten Binnenhafen Deutschlands hat. Dass deren Reederei die Briefwahlzettel zu den Anlaufhäfen der Seeleute bringt, wo die sie dann ausfüllen, werden wir beide wohl nie mehr vergessen. Briefwahl war auch die Antwort auf Hübels zweite selbstgestellte und selbstbeantwortete Frage: Wie wählen die Insassen der Mannheimer Justizvollzugsanstalt? Dass die nicht einfach sonntags ins Wahllokal marschieren können, konnten wir uns denken und mussten Christian Hübel zum Glück nicht fragen.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Glosse Übrigens Kuriose, aber ungestellte Fragen zur Bundestagswahl bei „Mensch Mannheim“
Ich denke, als Journalist kenne ich mich mit Fragen aus. Aber in unserem Podcast „Mensch Mannheim“ bereitet sich ein Gast auf bessere Fragen vor als wir stellen