Hockenheim. Besondere Premiere beim Glücksgefühle-Festival: Erstmals kooperieren Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und das Universitätsklinikum vor Ort bei der Versorgung der Besucher. Dazu werden Mannheimer Mediziner direkt auf dem Hockenheimring eine Festival-Ambulanz aufbauen. „So muss eine Fahrt in ein Krankenhaus nur im Notfall erfolgen, das entlastet die umliegenden Kliniken“, erläutert Herwin Hadameck vom ASB.
„Bislang mussten wir bereits bei kleinen Schnittwunden, die genäht werden müssen, jemand ins Krankenhaus bringen“, sagt Hadameck, weil die Sanitätskräfte das nicht hätten vor Ort machen dürfen. Nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr „wollten wir die Versorgung der Patienten noch besser ausbauen und verbessern, um auch umliegende Kliniken weiter zu entlasten“. Auch hausärztliche Behandlungen wie etwa bei Grippesymptomen könnten so „schnell und bedarfsgerecht“ vorgenommen werden. Daher habe man für die Großveranstaltung nun erstmals eine Kooperation mit dem Mannheimer Uniklinikum verabredet.
Von dort kommen zum Festival vier Notfallmediziner sowie fünf Notfallpfleger, „auf freiwilliger ehrenamtlicher Basis“, so der ASB-Sprecher. Das Material werde komplett vom ASB gestellt.
Über 1000 Mal Erste Hilfe im vergangenen Jahr
Die Hilfsorganisation übernimmt nun zum zweiten Mal die Betreuung beim Glücksgefühle-Festival. Im vergangenen Jahr habe das ASB-Team knapp über 1000 Mal Erste Hilfe geleistet, „mit Festival-üblichen Erkrankungen und Verletzungen wie zum Beispiel zuviel Alkohol oder verstauchter Knöchel“, wie Hadameck aufzählt. 38 Patienten mussten in Krankenhäuser zur weiteren Diagnostik oder Behandlung transportiert werden. Diese Zahl wolle man verringern.
Unter dem Motto „Sicher feiern, unbeschwert genießen“ wolle der ASB dafür sorgen, dass die Besucher „sicher und unbeschwert feiern können“, wie Hadameck sagt. Über den Auftrag, erneut bei dem Musikfestival für Sicherheit zu sorgen, sei man „sehr stolz“, so Daniel Groß, stellvertretender Landesgeschäftsführer und Landesrettungsdienstleiter des ASB – schließlich ist sonst bei fast allen anderen Events auf dem Hockenheimring das Rote Kreuz vor Ort. „Unser Anspruch ist, dies in üblicher ASB-Manier hochprofessionell und in enger Abstimmung mit allen beteiligten Behörden und Organisationen durchzuführen“, so Groß. Man wolle bei den 200.000 Besuchern, die erwartet werden, „für schnelle Hilfe, medizinische Betreuung und psychologische Unterstützung“ sorgen.
Im Einsatz sind an den Festivaltagen jeweils bis zu 250 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte des ASB aus ganz Baden-Württemberg. Ihnen stehen dazu 15 Notarzteinsatzfahrzeuge, Rettungswagen, Krankentransportwagen und weitere Fahrzeuge zur Verfügung. Dazu habe man schon lange vor dem Festival Lagepläne, Personalzuteilungen und Logistikabläufe detailliert abgestimmt und alles „stabsmäßig organisiert“, erzählt Hadameck. Auf dem Gelände des Hockenheimrings sind an den Eventbühnen Unfallhilfsstellen eingerichtet, um verletzte Feiernde schnell versorgen zu können. Dazu kommt im Medical-Center die Festival-Ambulanz der Uniklinik Mannheim.
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