Das Dilemma mit unserer Wehrhaftigkeit

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Zur Lage der Bundeswehr schreibt uns dieser Leser seine Meinung:

Wir Deutschen sind die „Weltmeister der Moral“ und erheben überall den Zeigefinger. Aber unseren souveränen Staat verteidigen, das können wir mit der momentanen Wehrkraft der Bundeswehr nicht – bemerkt haben wir es immerhin schon.

Dafür erlauben wir uns im Haushalt viele schöne Wohltaten für die entsprechenden Wählerschichten, aber das wird in Zukunft wohl auch nicht mehr möglich sein. Sollten wir einen Angriff von Putins Russland erleben, dann müssten wir andere Prioritäten setzen und die übermäßigen Sozialleistungen für alle Gruppen werden wieder einkassiert und zurückgefahren.

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dpa
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Zusätzlich wird die rot-grüne Ideologie unsere Wirtschaft und den Mittelstand an den Rand des Zusammenbruchs bringen, wenn es so weitergeht. Die Deindustrialisierung hat begonnen – sie ist das Werk von den Regierenden und wir nehmen eine immense Vernichtung unseres Wohlstandes in Kauf.

Nicht nur Trump, auch Obama hat schon die geringen Verteidigungsausgaben der Europäer angemahnt. Angela Merkel hat das bereits 2010 akzeptiert, aber bei der Umsetzung weiterhin geschlafen und sich auf den bisherigen Schutz der USA verlassen und auf sie gehofft. Diese tödliche Nachlässigkeit der Europäer in ihrer Verteidigungsstrategie wird uns noch teuer zu stehen kommen. Wie will man Verlässlichkeit einfordern, wenn man selbst nicht verlässlich ist?

Das Versagen Deutschlands und der USA bei der militärischen Hilfe mit Präzisionswaffen für die Ukraine ist eine furchtbare Entwicklung. Ohne einen amerikanischen Schutzschirm ist Europa auf Dauer nicht überlebensfähig – der Wendepunkt ist da. Auch muss Europa endlich militärisch erwachsen werden. Warum ist das nicht längst passiert? Es ist beschämend, dass die Ukraine um Waffen betteln muss für ihre Verteidigung.

Unser „Zögerer“ Olaf Scholz eiert weiterhin bei dem Thema Taurus herum und kann der Ukraine nicht einmal die versprochene Munition liefern – das ist ein Geschenk für Putin. Seit der angesagten „Zeitenwende“ vor über zwei Jahren ist fast nichts umgesetzt worden. Angeblich hatten wir Führung bestellt – aber mit dem reduzierten Weitblick und dem Erinnerungsvermögen unseres Kanzlers wird das nichts.

Putin will die alte Sowjetunion wiederherstellen – egal, wie lange es dauert. Dieser Lügner und Kriegsverbrecher versteht doch nur die Sprache der Härte und deren Umsetzung. Auch der Tod von Alexei Nawalny geht auf seine Rechnung – das müssten auch die zwei „neuen Russlandfreunde“ erkennen, die mit dem neuen Stalin verhandeln wollen. Putin darf seine Kriegsziele nie und niemals erreichen.

Das alles sollten wir immer im Auge behalten – für Einäugige ist das aber schwer möglich.

Wann endlich können und wollen wir diesem Dilemma etwas entgegensetzen?

Siegfried Braun, Speyer