Zu Thema Klima

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Mitglieder des Klimaschutzbündnisses Letzte Generation bei Protestmarsch. Dass Engagement ist in der Bevölkerung hoch umstritten. © Bernd Wüstneck/dpa

Zum Leserbrief „Mehr Bezug zur Realität“ vom 25. August:

Herr Wajda hat recht. Wer sich wirklich über Klima informieren will, der geht zum Beispiel an den Athabasca-Gletscher in Kanada, dessen Rückgang mit Jahrespflöcken in der Landschaft markiert ist. Der Rückgang fing an, als Deutschland noch lange ein Agrarland war (und Kanada erst recht). Oder ins Gletschermuseum auf dem Jungfraujoch in der Schweiz, wo die Folge von Warm- und Kaltzeiten über Jahrhunderte dokumentiert ist. Und dann ins Klimahaus von Bremerhaven, wo die Ursachen dieser Schwankungen klar benannt werden.

Es sind zum einen die Pendelbewegungen der Erdachse. Die Erde dreht sich und unterliegt, wie jeder Kreisel, auch der Nutation und der Präzession. Die Lage der Erdachse wiederholt sich etwa alle zehntausend Jahre, mit demselben Einfluss darauf, welche Breiten wie stark von der Sonne beschienen werden. Dazu kommen die schwankende Sonnenaktivität und Vulkanausbrüche, auf die wir auch keinen Einfluss haben. Wir Menschen sollten weniger Waldbrände auslösen und weniger Ressourcen verschleudern. Auch sollten wir beim Energiesparen nicht nachlassen und mehr Windräder und Speicherseen anlegen. Aber zuerst müssen wir uns auf Hitze und Extremwetter einstellen, denn beides kommt, egal was wir tun. Hier bringt jeder Euro messbaren Nutzen. Unsere Wirtschaft umzukrempeln, ohne an die Hauptursachen der Erwärmung heranzukönnen, ist so seriös wie die Wette eines Hedgefonds.

Auch die Schriftstellerin Juli Zeh, die den Grünen bestimmt näher steht als der CDU, lässt ihre Protagonistinnen sagen: Keine Panik, sondern kühles Abwägen! Es rettet uns kein schwedisches Schulmädchen und kein Klimakleber, sondern intelligentes Verhalten und gezielt eingesetzte Technik. Und die können wir nur bezahlen, wenn wir unser Land nicht deindustrialisieren.

Wir Deutschen, ein Prozent der Weltbevölkerung, tätigen deshalb zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes, weil wir so viele Güter für alle Länder der Welt fertigen, die dafür weniger CO2 ausstoßen. Eine gerechte Bilanzierung, die das berücksichtigt, würde zeigen, dass unser Lebensstandard kein Raubbau ist, sondern Lohn unseres Wissens, unseres Könnens und unseres Fleißes.

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Ernst Plattner
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Der Autor des Leserbriefs nimmt für sich in Anspruch, was er anscheinend selbst Klimawissenschaftlern abspricht: nämlich nachgedacht und Quellen sowie Daten verifiziert zu haben. Als ein Ergebnis seines Nachdenkens präsentiert er unter anderem die Behauptung, dass Deutschland ohne jeglichen Einfluss auf die globale Erwärmung sei. Deutschland, die viertgrößte Industrienation der Welt, mit einem entsprechend großen Energieverbrauch, der noch weitgehend aus fossilen Quellen gedeckt wird, habe mit der Klimaerwärmung nichts zu tun? Da scheint doch eher Querdenken als Nachdenken am Werk zu sein.

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Franz Schiele
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Danke Herr Wajda, für diesen treffend verfassten Leserbrief zum Thema „der Juli 2023 war der heißeste Juli seit Jahrtausenden“. Eine Behauptung, die sowohl in dieser Zeitung, als auch anderen Presseorganen und den TV-Medien, gebetsmühlenartig verbreitet wird, als wolle man eine Gehirnwäsche beim Bürger durchführen, um ihn für die Klimawende und die als notwendig erachteten Maßnahmen zu erziehen. Herr Wajda beschreibt pointiert die Hysterie, welche die unbewiesenen Aussagen zum Klimawandel begleitet.

Wer diesen Juli in einem nördlichen Bundesland oder in Skandinavien verbrachte, könnte behaupten, dass selbiger der kühlste und nasseste Juli seit Jahrhunderten war, denn es hat gefühlt fast täglich geregnet und die Temperatur lag meist bei 17 bis 20 Grad. Nur das hat es mit Sicherheit auch schon mal vor 50, 100 oder 1000 Jahren im Juli gegeben, genauso wie den heißesten Juli seit Menschengedenken. Etwas mehr Sachlichkeit seitens Politik und Medien würden dem Thema guttun.

Keine Maßnahmen, die unsere Industrie vor die Wand fahren lässt und die Verunsicherung der Bürger wegen unsinniger Vorschriften zur „Wärmewende“ zur Folge hat. So entsteht der Eindruck, wenn wir morgen oder übermorgen den Schalter nicht umlegen, ist das Ende der Welt, wie wir sie kennen, nahe. Wenn dem so wäre, dann könnten wir Menschen und schon gar nicht Deutschland oder Europa den Prozess aufhalten. So empfiehlt Herr Wajda: „Vor der Schnappatmung erst einmal ein bis zwei Schritte zurücktreten, tief durchatmen und dann nachdenken“. Eine Empfehlung für linksgrüne Fundamentalisten einschließlich der letzten Kleberfraktion. Es wird auch in zwei Milliarden Jahren noch Leben auf dieser Erde geben, behauptet zumindest die Wissenschaft.

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Peter Krebs
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Info: Originalartikel unter https://bit.ly/3OZS28I