Altlußheim. Die Tagesordnung der Ratssitzung am Dienstag, 25. Februar, ist überschaubar, doch die einzelnen Punkte sind dennoch von großer Tragweite für die Gemeinde. Geht es doch vorwiegend um die Themen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien. Und nicht zuletzt wird Kay Schweikert geehrt, der seit nunmehr 25 Jahren dem Gremium angehört, was durchaus auch nachhaltig, aber auf jeden Fall beständig ist.
Eröffnet wird die Sitzung, nachdem Bürgermeister Uwe Grempels die einleitenden Regularien abgearbeitet hat, durch Willi Parstorfer, der Regionalmanager der Netze BW ist. Mit diesem Unternehmen hat die Gemeinde einen Konzessionsvertrag abgeschlossen, zu dessen Inhalt der Netzedialog gehört. Dieses Instrument verschafft dem Gemeinderat einen Überblick über die aktuelle Situation im Altlußheimer Stromnetz. Parstorfer wird die Entwicklung bei den erneuerbaren Energien, Stichwort Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern, ebenso aufzeigen wie er geplante Investitionen in Stromnetz vorstellt. Auch das Thema Versorgungssicherheit wird Raum einnehmen.
Einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien wird die Gemeinde beim folgenden Tagesordnungspunkt tätigen. Dabei geht es um das Thema Freiflächen-Photovoltaikanlage. Mit diesen Anlagen will das Land Baden-Württemberg seine Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 um mindestens 65 Prozent senken, was im Umkehrschluss heißt, dass mindestens 0,2 Prozent der Siedlungsfläche im Land für die Erzeugung von Sonnenenergie bereitgestellt werden müssen. Bereits 2023 hat der Rat diesem Unterfangen mit einem Grundsatzbeschluss zugestimmt und insgesamt fünf Flächen auf Altlußheimer Gemarkung im entsprechenden Regionalplan angemeldet.
Projekt eigenständig vorantreiben
Die Fortschreibung dieses Plans verzögert sich aktuell, solange will die Gemeinde nicht zuwarten, weshalb sich Rat und Verwaltung geeinigt haben, das Projekt unabhängig von dem Fortgang beim Regionalplan voranzutreiben, zunächst auf ein Gebiet und eine Anlage konzentriert. Ins Auge gefasst wurde ein Gebiet im Oberen Allmend. Von dort ist es nicht weit ins Gewerbegebiet Altreut und nebenan liegt die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes – der erzeugte Solarstrom kann direkt vor Ort verbraucht werden.
Konkret geht es bei dem Tagesordnungspunkt um die Verpachtung der entsprechenden Fläche an eine Firma, die sich mit dem Thema auskennt, das Projekt auf den Weg bringen kann. Bis es soweit ist, wird es noch einige Zeit dauern, vorab muss das entsprechende Gebiet einem zwölfmonatigen Umweltmonitoring unterzogen werden, mit dem die Pflanzen- und Tierwelt dokumentiert wird.
Auch beim dritten Tagesordnungspunkt, einem Bauantrag, geht es im weitesten Sinne um Nachhaltigkeit, denn in der Peterstraße soll ein Wohnhaus samt Hofladen errichtet werden. Die Eckpunkte des Antrags sind deckungsgleich mit einer bereits behandelten Bauvoranfrage, sodass der Rat dem Ansinnen wohl zustimmen wird.
Schon in der Januarsitzung hätte Gemeinderat Kay Schweikert (CDU) geehrt werden sollen – er gehört dem Gremium seit einem Vierteljahrhundert, seit Januar 2000 an. Vergangenen Monat musste die Ehrung kurzfristig verschoben werden, nun wird sie nachgeholt.
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