Radsport - Altlußheimerin holt deutschen Titel im Vierer und Madison

Ganzer Medaillensatz für Lana Eberle

Von 
Stephan Lang
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Die Altlußheimerin Lana Eberle (l.) hat bei den deutschen Meisterschaften vier Medaillen und die Titel im Vierer und Madison geholt. © Mölders

Auf eine erfolgreiche deutsche Meisterschaft kann Radprofi Lana Eberle (18) mit zwei Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille blicken. Unsere Zeitung sprach mit der jungen Altlußheimerin unter anderem auch über die Titelkämpfe und den weiteren Saisonverlauf.

Lana, wie fühlen sich deine ersten beiden deutschen Meistertitel an? Du warst ja in der Mannschaftsverfolgung und im Madison nicht zu schlagen . . .

Erfolge von Lana Eberle in diesem Jahr

  • Die 18-jährige Altlußheimerin bestreitet seit 1. Januar ihr erstes Profijahr beim Frauenteam Ceratizit-WNT Pro Cycling Team.
  • Bei der 135. deutschen Bahn-Meisterschaft in Kaarst-Büttgen gewann sie in der Mannschaftsverfolgung mit Lisa Brennauer, Lea Lin Teutenberg und Laura Süßemilch den Titel vor dem Team LV Thüringen und Maxx Solar Lindig. Mit Lena Charlotte Reißner wurde sie Meisterin im Madison (Zweiermannschaftsfahren), Silber holte sie im Punktefahren, Bronze im Ausscheidungsfahren sowie Platz vier in der Einer-Verfolgung und Rang neun im Scratch.
  • Weitere Platzierungen in dieser Saison waren Platz vier beim Punktefahren und Platz zwei im Omnium beim ersten Lauf Brandenburg Sprint Cup Frankfurt/Oder, Gesamtrang 87 bei der dreitägigen Rundfahrt RideLondon Classique, die Ränge 46, 93 und 94 bei drei Etappen der Vuelta a Burgos Feminas Pedrosa del Principe (Spanien) sowie Platz 50 beim Straßenrennen Ronde de Mouscron WE (Belgien).

Lana Eberle: Es fühlt sich sehr gut an, weil es endlich mal für Gold gereicht hat. Die letzten Jahre war es ziemlich oft Silber und Bronze oder ich hatte gar nicht die Chance, mich zu zeigen, da ich bei den deutschen Meisterschaften nicht da war. In den Einzeldisziplinen hätte ich mich jedoch noch mehr gefreut, weil es mit diesem Vierer mit der Olympia-Ersatzfahrerin und der Olympiasiegerin Lisa Brennauer sehr schwer war, nicht zu gewinnen. Aber dass es auch im Madison so gut klappt mit Lena, sodass wir mit einem Abstand von 30 Punkten gewinnen und am Ende sicher auch noch mehr rausholen hätten können, wenn wir gewollt, hätte ich nicht gedacht. Aber die Kraft haben wir uns gespart. Das war schon sehr cool.

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In der Einer-Verfolgung hast du eine Medaille knapp verpasst. War hier mehr drin gewesen?

Eberle: In der Einer-Verfolgung ist nicht wirklich mehr drin gewesen. Von den Medaillen her nicht, von der Zeit her im Finale vielleicht schon. Ich bin jetzt viermal die 3000 Meter gefahren, die vorherigen Jahre bin ich immer nur 2000 Meter gefahren. Dafür habe ich mich schon ziemlich gesteigert. Meine letzte Bestzeit in Frankfurt/Oder war eine hohe 3:45 und jetzt bin ich ja eine 3:41 gefahren. Das heißt vier Sekunden verbessert auf einer schlechteren Bahn, ist schon ziemlich gut und das hat fast keiner geschafft. Ich hätte auf keinen Fall erwartet, dass ich in irgendein Finale kommen werde.

„Lerne viel von den Großen und sammle neue Erfahrungen“: Das war die Zielsetzung für deine erste Saison als Profi. Ein halbes Jahr ist mittlerweile vergangen. Bis du auf dem richtigen Weg?

Eberle: Ich würde schon sagen, dass ich auf einem ziemlich guten Weg bin, weil ich jetzt viel Erfahrung in der Mannschaftsverfolgung mit Lisa und Laura sammeln konnte. Alle unterstützen mich immer gut und waren motiviert, mit mir zu fahren. Am Freitag war auch meine Trainerin Kirsten Wild da und hat mir viele Tipps zu den Massendisziplinen gegeben. Deshalb denke ich schon, dass ich da auf einem sehr guten Weg bin.

Was macht die weitere Saisonplanung? Vom 14. bis 19. Juli ist zum Beispiel die U23-Europameisterschaft im portugiesischen Sangalhos...

Eberle: Im Sauerland ist am Freitag die deutsche Zeitfahrmeisterschaft und am Sonntag die deutsche Straßenmeisterschaft der Elite. Dann geht’s ein paar Tage zur EM-Vorbereitung nach Frankfurt/Oder und direkt an diesem Wochenende ist die deutsche U23-Meisterschaft. Danach wird beschlossen, wer für die U23-EM auf der Straße nominiert wird. Dafür gebe ich natürlich auch mein Bestes. Die ist direkt vor der EM Bahn und dann geht’s ab nach Portugal. Danach werde ich erst einmal etwas Ruhe haben. Etwas später habe ich dann eine Rundfahrt in Schweden und in der Toscana auf dem Plan stehen. Der Rest ist ziemlich abhängig davon, wie die Bahn-EM läuft.

Im August ist die Elite-Europameisterschaft in München. Wie stehen die Chancen, dass du da dabei bist?

Eberle: Eine Teilnahme hängt stark von der U23-EM ab, wenn ich mich da gut zeige, könnte ein Teilnahme in München möglich sein. Bei der WM eher nicht, weil dazu bräuchte ich genügend UCI-Punkte, die ich noch nicht habe, wobei ich durch die deutschen Meisterschaften einige bekommen habe. Aber ich glaube nicht, dass das für eine WM-Teilnahme reicht.

Welche Termine sind in diesem Jahr noch mit deinem Team Ceratizit-WNT Pro Cycling geplant?

Eberle: So viel ist mit dem Team gar nicht mehr geplant. Wie gesagt, es kommt die Rundfahrt in Schweden und in der Toskana und dann noch in der Romandie. Aber sonst liegt der Hauptfokus nach der Straßen-EM auf der Bahn. Die Straßensaison geht jetzt langsam nach dem Giro und der Tour de France der Frauen zu Ende.

Info: Weitere Bilder aus der Karriere von Lana Eberle gibt’s unter www.schwetzinger-zeitung.de

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