Brühl/Ketsch. Einen Tag lang bereitete der hohe Pegelstand des Leimbachs den Bauarbeitern bei der alten Eisenbahnbrücke über den Leimbach Probleme. „Ein Hilfsgerüst hat im Wasser gestanden und so war das Weiterarbeiten nicht direkt möglich“, berichtet Bürgermeister Dr. Ralf Göck auf Nachfrage unserer Zeitung. Doch inzwischen wurden das Gerüst umgebaut und der Pegel des Bachs abgesenkt, sodass der Neubau der Brücken ungehindert weitergehen kann.
„Wir liegen absolut im Zeitplan“, berichtet der Bürgermeister und lobt die bauausführende Firma Gärtner aus Eberbach, die zügig vorankäme. Aktuell sind die beiden Betonfüße rechts und links des Leimbachs aus Beton gegossen und härten entsprechend aus. Auch die Betondecke, über die künftig die Fahrbahn führen soll, ist fertiggestellt.
Insgesamt ist das Verbindungsstück 9,35 Meter lang und 5,18 Meter breit – zieht man von dieser gesamtbreite noch den Platz für das Geländer ab, wird die Fahrbahn 4,90 Meter Breite haben. Die Brücke wird den Leimbach auf 5,55 Meter überspannen, wenn sie fertig ist. Allerdings gibt es bis dahin noch unzählige Arbeiten zu erledigen, die viel Zeit kosten. „Doch im September soll die Brücke wieder freigegeben werden können“, prophezeit der Rathauschef.
Auf die von vielen Passanten gestellte Frage, warum die Arbeiten und damit die Sperrung des Übergangs so lange dauern würden, reagieren die Bauarbeiter übrigens verdutzt. „Das ist der absolut normale Zeitrahmen für ein Bauwerk von dieser Größe – wir sind eher etwas schneller als sonst üblich“, antworten sie und machen sich dann wieder ans Werk.
Kosten werden aufgeteilt
Der nächste größere Schritt wird die Anbringung des Geländers sein. Dann geht es mit dem Aufbau der Brückenauffahrten weiter und schließlich wird der Untergrund für die Aufbringung der Asphaltdecke vorbereitet.
Die alte, seit Wochen abgerissene Brücke in Verlängerung des Eisenbahnwegs am Friedhof war bereits 2003 aufgrund ihres optischen Erscheinungsbildes auf ihre Standsicherheit überprüft worden. Danach wurde – um das Gefahrenpotenzial zu deckeln – das zulässige Gesamtgewicht für darüberfahrende Fahrzeuge und auch deren Höchstgeschwindigkeit drastisch beschränkt. Anfang des Jahres stand fest, dass diese alte Querung über den Bach nicht nur saniert, sondern ganz neu gebaut werden musste.
Die Kosten von insgesamt rund 300 000 Euro für den Brückenneubau werden aus drei Kassen gezahlt. Jeweils ein Drittel übernehmen die beiden Kommunen Brühl und Ketsch, denn der Leimbach bildet an dieser Stelle die Gemarkungsgrenze. Das letzte Drittel ist ein ordentlicher Zuschuss des Landes. ras
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